Zombie Riot - Reign Of Rotten Flesh

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 6/10

Zombie Riot - Reign Of Rotten Flesh

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat mir Kollege Matze eine EP seiner neuen Band ZOMBIE RIOT zugesandt. Kaum hat man sich gefreut, das Gesicht wieder vergessen zu haben, schon kommt ein neues Anschreiben. Furchtbar, hehe. War natürlich nur ein Scherz. Kollege Matze ist der Frontmann der Band aus Hannover, die einen Deal mit Unholy Fire Records ergattern konnten. Sehr schön. Das Label ist ja mehr für seine Kassettenveröffentlichungen bekannt, aber hier hauen sie ein Digipak heraus. Da das Label auch aus Hannover stammt, steht der Zusammenarbeit kaum etwas im Wege. Seit 2014 sind die Burschen nun zusammen und brachten, wie erwähnt, bis dato eine EP im Jahre 2016 heraus und legten eine Single in 2017 nach. Nun also das Debüt, welches natürlich stiltechnisch keine Veränderung gemacht hat. Wäre ja auch blöd. Die Band hat ihr Herz nicht an Heidelberg, sondern an den Death Metal verloren. Die EP fruchtet ja schon ganz gut, und man darf gespannt sein, was da so kommen mag.

Hm, der Opener "Nuclear Zombie Massacre" kommt schon fett und Old School-deathig aus den Boxen, aber fliegt irgendwie so an mir vorbei. Ist nicht schlecht, haut mich aber nicht um. Aber spätestens nach "Violence" nimmt das Album fahrt, auf und der Titeltrack, der dann folgt, kann mich sehr überzeugen: "Reign Of Rotten Flesh" kommt sehr dunkel, sehr düster rüber und verwendet Anflüge von Melodie, die schön mitreißen. Und immer herrscht Druck, welcher von den Kesseln ausgeht. Hier gibt es feine Riffs, sowohl schwedischer, als auch amerikanischer Natur. So zieht es sich eigentlich durch's ganze Album. An allen Ecken scheppert es, und man fröhnt dem guten Old School Death Metal. Dabei nehmen die Burschen ordentlich Fahrt auf und hauen einiges weg, können aber auch grooven. Matzes Vorliebe für eine recht unbekannte Band aus England namens BOLT THROWER, hehe, ist auch nicht zu überhören, stellt aber nicht den Hauptteil dar. Sicherlich wird auch in Hannover das Death Metal-Rad nicht neu erfunden, schließlich sind wir ja nicht im progressiven Bereich. Riffs, Leads, Drums und Vocals passen aber sehr gut zusammen und stellen eine homogene Einheit zusammen, auch wenn mich nicht alles umbläst.

Aber diese zehn Songs machen definitiv Laune, keine Frage. Old School, der gut vorgetragen wird und nicht unbedingt nach dem 100. Abklatsch von DISMEMBER oder DEATH klingt. Natürlich sind aber die Einflüsse zu hören. Sofern sie mal ein wenig technischer agieren, erinnern sie mich auch ein wenig an MONSTROSITY (die ja auch ein neues Album herausbringen werden, freu). Ansonsten natürlich die üblich verdächtigen, wie eben BOLT THROWER, SIX FEET UNDER, OBITUARY, AUTOPSY, CCANNIBAL CORPSE, ein bisschen Schweden oder auch GOREFEST. Damit es nicht allzu langweilig wird, hat man bei "Propaganda Machine" sogar rockige Elemente (Lemmy lässt grüßen) mit eingebaut, obwohl der Song an sich richtig fix ist.

Fazit

Richtig fett klingen sie, und das sage ich als Ballerfan, wenn sie im Midtempo unterwegs sind. Dann wird richtig geiler Druck erzeugt. Aber auch so weiß das Album zu überzeugen und dürfte für jeden Old School Death Metal-Fan etwas bieten. Einziges Manko, und das dürfte Kollege Matze nicht gerne hören, ist der Gesang. Der Barnes-Gesang an sich ist top, aber auf Dauer eben sehr eintönig. Ansonsten schöner Old School Death Metal! Horns up!

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