Twitch Of The Death Nerve - A Resting Place For The Wrathful

von C. Lommer

Bewertung: 9/10

Twitch Of The Death Nerve - A Resting Place For The Wrathful

TWITCH OF THE DEATH NERVE waren mir bis zum Berlin Deathfest 2019 gänzlich unbekannt. Bei Recherchen zu den Bands habe ich natürlich auch hier mal reingehört und war gleich gut angetan. Solider Brutal Death mit einem recht eigenwilligen Gesang. Nach der Show war ich sogar so sehr angetan, dass ich mich erstmal mit Shirt und CD eingedeckt habe. Soweit ja nichts großartig Besonderes, und man mag sich fragen, warum ich so weit aushole. Das Besondere ist nämlich, dass die davor letzte und bis dahin einzige Show von TWITCH OF THE DEATH NERVE 2008 auf dem Mountains of Death war. Bis 2015 war dann Funkstille. Erst dann kam das Album "A New Code Of Morality", auf dem einige Songs der Split von 2005 neu aufgesetzt wurden. Bislang stachen also TWITCH OF THE DEATH NERVE nicht durch große Touren oder einer riesigen Anzahl an Veröffentlichungen hervor. Um ehrlich zu sein, stachen sie aus der Masse so gar nicht hervor.

Und jetzt komme ich endlich zu "A Resting Place for the Wrathful". Ein sehr durchdachtes und zugleich brutales Album, das man in Schleife immer wieder durchknallen kann. Die schnellen Frickel-Parts werden von groovigen Midtempo-Moshern abgelöst, und einzelne Vorspieler werden auch mal vom Bass vorgelegt. Die Engländer experimentieren außerdem viel mit Gesangseinlagen, Songstrukturen und was ihnen in einer Drei-Mann-Besetzung zur Verfügung steht. Das ist mehr, als man denkt. Jedenfalls merkt man das bei genauerem Hinhören deutlich! Kommen wir jetzt mal zum Sound: Wie es sich für Brutal Death gehört, haben wir einen rohen und amtlich verzerrten Gitarrensound, bei dem spielerisch gerne Obertöne und Quietscher eingeworfen werden. Passt wie Arsch auf Eimer und fügt sich mit Drums, Bass und Gesang zu einem äußerst stimmigen Bild. Für meinen Geschmack könnte die Bassdrum im Mix zwar etwas lauter sein (die Gitarre drückt die gefühlt etwas weg), aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Eine weitere Besonderheit auf dem Album ist, dass Lille Gruber (DEFEATED SANITY) die originale Version von "The Locard Principle" eingespielt hat. Man kann sich also in etwa vorstellen, wo die Reise musikalisch hingeht.

Fazit

Ein Album, das trotz seiner 26 Minuten, extrem gut ins Ohr geht und nicht zu schnell ausgelatscht ist. Denn es gibt für die Ohren immer wieder was zu entdecken! Freunde von DEFEATED SANITY und GORGASM werden hier ihren Spaß haben. Absolute Hörempfehlung für Brutal-/Extreme-Freunde!

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