Steel Prophet - Continuum / Into The Void

von Hans H.

Bewertung: 9/10

Steel Prophet - Continuum / Into The Void

Nach dem super Comeback von STEEL PROPHET mit der neuen Platte „Omniscient“ kommen jetzt aus dem Hause Pure Steel Records die EP "Continuum" von 1996 und das Album "Into the Void (Hallucinogenic Conception)" aus dem Jahre 1997 als Re-Release heraus. Die beiden CDs sind damals bei Brainstorm Division Semaphore herausgekommen. Die waren Ende der 1990er schon nicht leicht zu finden und gehen, wenn man die CDs im Internet findet, für hurende Preise weg. Darum macht die VÖ auch Sinn, wenn ich sie mir auch auf LP gewünscht hätte, da ich die Originale habe. Die neuen Veröffentlichungen haben für mich keinen Kaufreiz, da keine Bonus-Songs enthalten sind. Aber wer die Scheiben noch nicht hat und erstklassigen US-Metal a lá Pre-FATES WARNING und AGENT STEEL mag, der sollte zugreifen.

Die EP startet durch mit „Death“. Der Song ist noch aus der Demozeit und schon auf dem „Steel Prophet“-Demo von 1986 und der „Inner Ascendance“-Veröffentlichung von 1989 enthalten (Re-Release 2014, Pure Steel Records). „Unconscious Man (Walks Erect)“ ist einen schwerfällige, disharmonische Nummer, die vom epischen „Life“ abgelöst wird. Auch dieser Song ist ein Überbleibsel von dem ersten selbst benanntem „Steel Prophet“-Demo und auf dem „Inner Ascendance“-Demo. Die Songs wurden natürlich für "Continuum" neu eingespielt. „Environmental Revolt“ ist eine schnelle Nummer, von der Art, wie der Song gespielt wird, hört man wohl, dass er ein wenig auf dem Buckel hat, aber er hätte auch in der 2000er Fassung einen Platz gefunden. Ein Nackenbrecher! Für die, die einige Best Ofs von STEEL PROPHET haben, ist „Sungazer“ keine unbekannte Nummer. Der Song stammt vom „Visions Of Force“-Demo von 1988. Mit seinem treibenden Rhythmus erinnert er ein wenig an die NWOBHM. Die EP ist eine Ansammlung neu eingespielter Demo-Songs mit zwei neuen Songs. Bei einer Spielzeit von 29:08 Min. ist die Scheibe sehr gut geworden und lässt einen in die frühen STEEL PROPHET-Phasen schauen. Dafür gibt es acht von zehn Punkten.

„Into The Void (Hallucinogenic Conception)“ wirkt insgesamt ein wenig reifer. Die Songs wirken strukturierter, obwohl auch auf altes Demomaterial zurückgegriffen wird. Hier habe ich nur ein kleines Problem. Auf der Promo-CD sind die Audiodateien falsch benannt und somit in einer unterschiedlichen Reihenfolge wie die Tracklist. Gut, dass man vom Fach ist. Ich habe also keine Ahnung, ob es auf der regulären Veröffentlichung aufgefallen ist. Aber beginnen wir mit dem ersten Song: „The Revenant“ ist eine schnelle und kurze Nummer, die vom „Visions Of Force“-Demo 1988 stammt. Auf der Promo ist der erste Song „Passage Of Time (Amber Leaves)“. „Death Of Innocence“ fängt mit einem coolen Gitarrensolo an und geht mit mittlerem Tempo und geilem Refrain in einem Doppelbass-Gewitter zu Ende. Auf der Promo ist der zweite Song „Of The Dream“. „Trapped In The Tripp“: Wind kommt auf, die Akustikgitarre erklingt. Das Schlagzeug setzt ein und der Song fängt an zu galoppieren. Zur Hälfte wird er schwer und düster, bis er mit einem Gitarrensolo und treibenden Drums wieder in den Galopp übergeht. Der dritte Song auf der Promo ist „Ides Of March - Purgatory“, die Coverversion von IRON MAIDEN. „Your Failure Inscribed In Stone“ fängt mit einer Kirchenorgel an und schleppt sich düster durch die 5:06 Min. Eine kurze Auflockerung ist der Part um das Gitarrensolo. Promo-Song Nummer vier ist „What's Behind The Veils?“. „Passage Of Time (Amber Leaves)“ ist eine gefühlvolle Ballade mit einem Solo zum Wachwerden. „Idols“ ist auf der Promo die Nummer fünf.

„Of The Dream“ hat viele Geschwindigkeitsschwankungen. Nicht, dass sie den Takt nicht halten, das meine ich nicht. Er fängt flott an, wird schleppend und geht flott zu Ende. „Hate²“ ist auf der sechsten Position der Promo. „Ides Of March - Purgatory“ ist eine gelungene IRON MAIDEN-Coverversion, die auch auf dem „Genesis“-Album von 2000 zu finden ist. Wie alle Coverversionen ist auch diese sehr gut gelungen. Promosong Nummer sieben ist „The Revenant“. Gefühlvoll beginnt „What's Behind The Veils?“, um sich zur schnellsten Nummer auf dem Album zu entwickeln. Einer der Höhepunkte auf dem Album. Der achte Song auf der Promo ist „Death Of Innocence“. Nach dem High Speed geht es erst mal gemächlich bei „Idols“ an den Start, bis er nach zwei Minuten schwungvoller wird, mit cooler Gesangsmelodie die nächsten zwei Minuten ganz ruhig wird und in einem Gitarrensolo explodiert. Promosong Nummer neun ist „Trapped In The Tripp“. Das Schlusslicht ist „Hate²“, das in NWOBHM-Manier losmarschiert, in einem Gitarrensolo zu brodeln beginnt und sich zu einem Ufta-Takt entwickelt. Zwischendurch wird die Geschwindigkeit rausgenommen, um dann wieder angezogen zu werden. Sehr schöner Schluss. Das Promopaket endet mit „Your Failure Inscribed In Stone“. „Into The Void (Hallucinogenic Conception)“ ist schon sehr ausgereift, kommt im neuen Soundgewand sehr gut und bekommt zehn von zehn Punkten.

Fazit

Mit der Doppel-CD kann man nicht viel verkehrt machen, wenn man den US Power/Prog Metal mit hohem Gesang mag. Die Songs sind sehr abwechslungsreich, und gerade die von der „Into The Void“ wirken strukturiert und ausgefeilt. Das Soundlifting tut den beiden Scheiben sehr gut, da die Originale ein wenig dumpf klingen. Die Durchschnittsnote beider Scheiben ergibt neun von zehn Punkten. Ich hoffe, ich bin nicht mit der Songreihenfolge ins Schleudern gekommen.

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Kommentar von Hans H. |

Ich hatte Pure Steel Records, bezüglich des oben erwähnten Durcheinanders kontaktiert.

Die Antwort:
"...die Tracks sind mittlerweile auch schon längere Zeit geändert(war auf CD nicht so)"

Die DLP habe ich am 15.11.2014 bekommen. Da ist alles korrekt!

Gruß

Hanse Bänger