Slaughterday - Abattoir

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 8/10

Slaughterday - Abattoir

Wer hätte das damals gedacht, als die beiden Lehrer und Leeraner Jens und Bernd im Jahre 2010 das Demo "Cosmic Horror" auf die Death Metal-Welt losgelassen haben? Bisschen rumjammen und mal was aufnehmen, und irgendwann stand man auf der Bühne. Knaller. Uns Ostfriesen freut es natürlich. Die nachfolgenden Alben "Nightmare Vortex" (2013) und "Laws Of The Occult" (2016) schlugen auch sehr gut ein. Zwischendurch schmiss man noch die EP "Ravenous" auf den Markt. Fleißig sind die Burschen ja, keine Frage! Vor allem wissen die beiden Ostfriesen, was sie wollen, und mit F.D.A. Records im Rücken kann man ja auch nicht mehr viel verkehrt machen. Wir haben letztens noch mit denen in Vechta gezockt, und es war mal wieder ein geiler Auftritt von SLAUGHTERDAY. Nun also neues Material, und das zu einem Zeitpunkt, wo ein Death Metal-Album nach dem anderen herauskommt. Zum Glück gehen die Burschen ihre eigene Wege und zocken nicht den gerade so angesagten schwedischen Death Metal (nicht falsch verstehen, ich liebe ihn, kommt nur gerade sehr viel raus), sondern schauen eher in Richtung Amerika, und da zu ihren Idolen von AUTOPSY!

Los geht es mit "Abattoir". Riff vorweg, Schlagzeugbetonung und dann in ein dreckiges Riff mit schneller Uftata. Die Grundstimmung ist bestens morbide, und der Song wird schön von Tempowechseln beherrscht. Der Gesang, schön tief und dreckig, passt wie die Faust auf's Auge, und Freunde von AUTOPSY werden hier absolut auf ihre Kosten kommen. Die Burschen beweisen hier ein Händchen für das Songwriting, denn wie gesagt, es wird auch ordentlich Gas gegeben. Natürlich auf alte Art und Weise, keine Blasts oder so etwas. Lecker Song, gutes Riffing. "Wasteland Of Demise" kriecht mit dem Tod um die Wette und wird beherrscht von einer absolut fetten Melodie. Schön schleppend und tödlich geht man zu Werke. Absolut bedrohlich und fast schon im Doombereich unterwegs. Langsames Midtempo mit Gesangspart wird eingebaut, dabei erhöht man das Tempo kaum, ändert nur das Riff. Fett, und zum Opener eine totale Abwechslung. Dann gibt es aber doch eine Tempoverschärfung mit astreinem Solo. Fett! Und wieder wechselt man in langsame Welten, erinnert mich dann ein wenig an die guten ACHERON, eine Band, die SLAUGHTERDAY bereits gecovert haben. Die Riffs sind absolut lecker. Geiler Song.

Danach folgt das erste Cover. Kann ich leider nichts zu sagen, denn mit der Band TROUBLE konnte ich noch nie was anfangen. Der Song klingt aber nach einem typischen SLAUGHTERDAY-Song. "Phantasmal Death" ist wieder ein eigener Song. Kurze Ansage, und dann hört man wieder Grüße aus der Gruft. Jens hat sich beim Schreiben des Anfangsriffs wahrscheinlich in einen Kriechkeller verzogen. Der war sogar für meine Verhältnisse schlecht, ok. Kurze Tempoverschärfung, und dann wieder Totentanz für Ostfriesen. Herrlich. Natürlich gehen hier auch wieder Grüße in Richtung AUTOPSY. Das Midtempo kommt immer zur rechten Zeit. "Cursed By The Dead" geht dann wieder in Richtung "Abattoir". Langsamer Anfang, Gas geben, Midtempo, morbide, fettes Riff. Fertig und Spaß dabei. Als Rausschmeißer hat man sich ein echt geiles Cover überlegt. Ich weiß es noch wie gestern, wie Kollege Christian (ex-VAE SOLIS, ex-ANASARCA, ex-MEATKNIFE) und ich bei Rehbock (Musikgeschäft in Emden) uns die ersten Klänge von "The Karelian Isthmus" angehört haben. Wir grinsten uns nur an, Kopfhörer runter, CD gekauft, und ab nach Hause und durchdrehen. Ein Album mit nur geilen Songs, u.a. auch "Grails Mysteries". Diesen Schmachtfetzen haben die beiden Protagonisten sich geschnappt und gecovert, relativ nah am Original. Bernds Gesang passt sehr geil darauf, und ich freue mich jetzt schon drauf, diesen Song live zu hören. Neben ACHERONs "Ave Satanas" wieder ein geiles Cover von SLAUGHTERDAY.

Fazit

Wieder einmal hat das Ostfriesenduo bewiesen, dass guter, morbider Death Metal auch aus unseren Gefilden kommen kann. Ran an den Speck und erwerben!

Zurück

Einen Kommentar schreiben