Sikario - Noocracy

von Malte H.

Bewertung: 7/10

Sikario - Noocracy

Es gibt mal wieder was neues aus Chile auf die Ohren! Dieses Mal kümmern wir uns um "Noocracy", das Debütalbum der Deather von SIKARIO aus Santiago de Chile. 2005 gegründet haben die fünf Mannen eine Demo und zwei EPs rausgebracht, ehe nun das Debüt folgt, welches natürlich über Australis Records veröffentlicht wurde. Wie sollte es auch sonst sein?

Was uns die Chilenen auf "Noocracy" bieten ist sehr fetziger Death Metal, der von Minute 1 an für ordentlich gute Laune sorgt. Nach dem sehr bedrohlichen Intro "144.000" geht es richtig rund! "Mother Wake Up" rüttelt einen in der Tat richtig wach. Es wird geblastet, fies gegrowlt, die Doublebass durchgetreten und richtig schön gegroovt. Dabei kommen die Jungs sehr verspielt daher und erinnern mich im Verlaufe des Albums so manches Mal in ihrer groovigen Art an SOULFLY wie bspw. in "Disavowal". Mein Highlight ist sicherlich "Human Nature", welches mit cooler Melodieführung und kernigen Riffs aufwartet. Und einem fetten Basslauf! Geil!

Prinzipiell machen SIKARIO ihre Sache also erwartungsgemäß gut, doch gegen Mitte des Albums schleichen sich auf einmal immer modernere Elemente ein, deren Einordnung im ersten Moment doch sehr schwer fällt.
Sehr schrägt kommt z.B. "Vanity-Shame" daher. Auf einmal wird es softer und SIKARIO schielen in die Metalcore-Ecke. So präsentiert der Song gar kurzzeitig cleanen Gesang, wie man es halt vom Metalcore her kennt. Sehr merkwürdig, insbesondere, da diese Ausflüge eine Seltenheit bleiben. Auch das anschließende Solo wirkt arg kitschig. Und dann groovt der Song hintenraus auch noch wieder mit ordentlich Percussion und dieser bereits genannten SOULFLY-Atmosphäre... ganz komisches Teil. Auch vom folgenden Instrumental weiß ich nicht so recht, was ich halten soll... ganz nett gemacht, passt aber irgendwie nicht zum Rest der Scheibe.

Das folgende "The Nihilist" haut wieder alles um, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sehr geile Sache, fetzt! Leider bricht "The Next Level" wieder mit diesem Stil und streut einige cleane Vocals und sanfte Momente ein. Das mag sicherlich Geschmackssache sein, aber mein Fall sind diese kitschigen Breaks nicht. Ich habs dann doch lieber knallhart ins Gesicht wie in "Cannibal", der ordentlich drückt und richtig schön finster ist.
Rausschmeißer ist dann der Titelsong - ein weiteres verträumtes, sehr ruhiges Instrumental. Und abermals ein Bruch in der Atmosphäre der Scheibe. So bleibt man abschließend doch mit einigen Fragezeichen zurück, denn etwas konfus ist "Noocracy" schon ausgefallen.

Fazit

"Noocracy" ist ein eigentlich hartes Death Metal Brett mit vielen modernen Elementen wie den cleanen Vocals und Metalcore-Tendenzen in "Vanity-Shame" und "The Next Level" oder den ruhigen, sehr nachdenklichen Instrumentals "A Deep Fog of Uneasiness" und "Noocracy".
SIKARIO haben ein paar Metalcore-Tunes, hin und wieder hauen sie den SOULFLY-Groove raus und doch herrscht der Death Metal eindeutig vor. Dadurch ist "Noocracy" zwar ein abwechslungsreiches Album mit vielen lichten Momenten, jedoch auch ein paar Schattenseiten. Man kann das Gefühl bekommen, dass die Chilenen ihren Stil noch suchen. Das ist für ein Debüt aber vollkommen in Ordnung und so liefert man eine gute Leistung ab, keine Frage!

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