Running Death - DressAge

von Hans H.

Bewertung: 10/10

Running Death - DressAge

Nicht ganz zwei Jahre ist es her, dass RUNNING DEATH mich mit ihrer "Overdrive"-Veröffentlichung verzückte. Jetzt läuft der Nachfolger "DressAge" in meinem Player rauf und runter, aber die Scheibe läuft sich nicht tot. Wieder schaffen es die Bavarier, mit einer sehr gelungenen Mischung aus Eingängigkeit, verspielten Melodien und Rhythmuspassagen ein kurzweiliges, interessantes Album abzuliefern. Auf "DressAge" ist es ihnen noch mehr gelungen, eigenständig zu klingen, und der Sound hat sich im Vergleich zum Vorgänger verbessert.

"Courageous Minds", die Eröffnung, geht nicht nur musikalisch ins Ohr, auch textlich haben die Jungs von RUNNING DEATH einiges zu sagen. Mit dem Thrashhammer "DressAge" geht es gleich weiter. Ich liebe den Songaufbau von RUNNING DEATH. "Delusive Silence", eine recht flotte Nummer, hat neben einem Gitarren- noch ein Drumsolo, was auf einem Studioalbum heutzutage auch nicht alltäglich ist. "Heroes Of The Hour" ist ein Song, der ruhiger anfängt, sehr vielschichtig ist und eine ganz eigenwillige Stimmung mitbringt. "Duty Of Beauty" nimmt wieder mehr Fahrt auf und glänzt mit einem geilen Refrain und super Gitarrenläufen. Bei "Numbers" blitzte kurz ANVIL vom Gesangsstil her auf, es steckt hier mehr dahinter. Kleines Bass-Solo, mal Rock'n'Roll und viel Thrash. Schleppender und ruhiger kommt "Beneath The Surface" daher. Das Intro eignet sich gut als Bühneneinmarsch-Musik. Progthrash-rockig geht es mit "Anthem Of Madness" in die vorletzte Runde. Der Song kommt ganz ohne Gesang aus, man könnte auch sagen, es handelt sich um ein Instrumental. Mit "Safety Second" lässt man es ruhiger angehen, bevor man die CD mit "Refuse To Kill" knallermäßig auslaufen lässt.

Fazit

Ein textlich und in der Songstruktur starkes Album, das nichts für Menschen ist, die nur den graden Weg gehen wollen. Man wird immer wieder mit Passagen überrascht, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Das Ganze ist in einer gesunden Mischung eingesetzt worden, so dass die Songs nicht überladen wirken und zu Gehirnverknotungen führen. Auch auf "DressAge" haben es RUNNING DEATH geschafft, Melodien zu kreieren, die ins Ohr gehen, ohne durchweg geradlinig zu sein.

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