Rituals - Neoteric Commencements

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 6/10

Rituals - Neoteric Commencements

Einen weiten, weiten Weg hat diese CD hinter sich. Down Under. Die Rede ist natürlich von Australien. Das Land, welches eine meiner Lieblingsbands hervorgebracht hat. Wenn man jetzt an AC/DC denkt, liegt man falsch. Ich meine DISEMBOWELMENT. Großartiger Kram. Mit Doom/Grind/Death haben diese Burschen aber nichts zu tun. Das Quartett aus Melbourne spielt seit 2017 zusammen, und sofort haute man eine Single heraus. Drummer Warren ist wohl der Bekannteste von allen, denn er zockte 1998 – 1999 bei DESTRÖYER 666. Los geht es mit "Wake Of A Dead God's Robe". Melodische Einläutung. Schönes Riff, welches dann mit schnellem Drumming kombiniert wird. Und so geht es weiter. Die Rede ist von melodischem Death Metal. Fahrt wieder raus. Vorspieler, und dann wieder Alarm, ohne natürlich richtig zu ballern. Blastbeats sucht man vergebens. Das Riffing in diesem Song und die Abwechslung sind sehr geil, auch der tiefe Gesang ist schon passend. Als Vergleich muss man die Schweden von AMON AMARTH nennen. Definitiv fahren die Australier in demselben Fahrwasser, ohne aber bei ihnen zu klauen, und die langsamen Elemente klingen auch anders. Der Opener ist schon wirklich ganz geil.

Die drei folgenden Songs "Drown Amongst Serpents", "Slaves To The Tyrants" und "The Eighth Door" sind ähnlich aufgebaut. Besonders "Drown Amongst Serpents" erinnert wieder an AMON AMARTH. Das Uftata-Drumming klingt aber sehr fett und macht die Sache rund. An den Opener kommen diese drei Songs allerdings nicht dran. Das Zuhören macht durchaus Spaß, denn es tauchen immer wieder fette Melodien und richtig gute Riffs auf. Das Songwriting ähnelt sich zwar, dafür klingen sie aber recht abwechslungsreich. Die Burschen fühlen sich dem schwedischen Death Metal der Neunziger sehr verbunden, schaffen es aber nicht, die Klasse von AT THE GATES oder IN FLAMES zu erreichen. Die Einflüsse sind klar zu hören, keine Frage. Auch die alten DISSECTION blitzen hier und da mal auf, und eben, wie erwähnt, AMON AMARTH. Die Melodien sitzen aber absolut und machen Laune.

Fazit

Die Australier spielen ehrlichen Death Metal ohne besonderen Schnickschnack, und vor allem ohne Cleangesang, so wie es eben in den Neunzigern üblich war und so, wie es für immer sein sollte. Eine Huldigung an die alten Bands. Die beiden Songs "Wake Of A Dead God's Robe" und "Drown Amongst Serpents" sind wirklich sehr geil. Die letzten beiden sind gut, plätschern aber meiner Meinung nach ein wenig vor sich hin.

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