Rising Insane - Out of Attic EP

von Jens H.

Bewertung: 7/10

Rising Insane - Out of Attic EP

Weiß einer von euch was "Attic" heißt? Nein?
Nunja, ich wußte es auch nicht. Also hab ich kurz gegoogelt und heraus kam: Dachboden.
Die neue Scheibe von Newcomer RISING INSANE heißt also frei übersetzt „Raus aus dem Dachboden“. Damit wären wir auch schon beim Thema.
Man kann jetzt wild spekulieren, warum der Silberling den Namen „Out of Attic“ trägt, aber eins ist sicher: Zurück auf den Dachboden muss er nicht!

Die erste Demo der 2012 gegründeten Combo aus Schierbrok, welches zwischen Bremen und Oldenburg liegt, kommt recht unscheinbar daher. Keine halbtoten, zerfetzten Irren auf dem Cover und auch sonst keine kunterbunten Bildchen. Einfach nur schwarzer Hintergrund und weiße Schrift. Ähnlich ist es auch mit dem ersten Track. Ruhig beginnend, wandelt sich das Ganze ziemlich schnell in feinsten melodischen Metalcore.
Dass es sich bei „Out of Attic“ um ein Erstlingswerk handelt, hört man hier nicht direkt. Es sind eher Kleinigkeiten, die das preisgeben könnten. Das hält den Kopf aber nicht davon ab, immer nach vorne und hinten zu wackeln. Die Gitarren reißen ganz schön was ab und das Schlagzeug sorgt ordentlich für Gewitter.
Der Gesang bewegt sich recht genremäßig zwischen Shouts und Gesang.

Die vier Tracks umfassende Scheibe gibt einiges her. Sogar Solos. Wo wir gerade beim Thema sind: Wer jetzt erwartet, dass lahmer Anfänger-Einheitsbrei geboten wird, irrt sich gewaltig. Die Instrumente spielen sauber und hören sich sehr klar an. Auch wenn die Rhythmusklampfe, meiner Meinung nach, etwas leise geraten ist.
Die Lead-Melodien sind sehr eingehend und haben einiges an Ohrwurmcharakter. Im Gesamtbild kann man da auch den ein oder anderen nicht ganz getroffenen Ton beim Cleangesang verkraften. Wobei das für meine geschunden Ohren vielleicht auch nur Gewöhnungssache ist.
Besonders herrausstechend ist der dritte Track. Der Song mit dem Titel „Poisoned“ fängt sehr entspannt und ruhig an, knallt einem dann aber direkt ein Brett vor dem Kopf und ändert einfach das komplette Rezept, welches man erwartet. Da war es plötzlich ein rockender Headbang-Track mit einem Ende, das zum Mitgröhlen geradezu zwingt.

Fazit

Ich habe mir die Scheibe das erste Mal auf einer langen Fahrt Richtung Heimat angehört und ich muss sagen, meine Laune ist deutlich mit jedem Track gestiegen. Für die Autobahn, mit guter Lautstärke, bringt die Scheibe richtig Stimmung. Aber auch sonst, im Wohnzimmer, in der Küche, auf Partys macht man hier nichts falsch. Also, wer das Glück hat, die Jungs live zu sehen, sollte zugreifen. Abstriche wie technische Kleinigkeiten lassen sich hier locker überhören. Ich für meinen Teil bin gespannt auf das nächste Scheibchen.

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