Revel In Flesh - Relics Of The Deathkult

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 8/10

Revel In Flesh - Relics Of The Deathkult

Ach ja, ob Saufkumpel Ralle damals gedacht hätte, im Jahre 2012, dass seine Band so einschlagen würde? Ich glaube nicht. Nee, hat er nicht, weiß ich ja. Ralle, hier Haubersson, kenne ich schon seit gemeinsamen TEARS OF DECAY- (icke) und IMMORTAL RITES- (Ralle) Zeiten. Die Partys im Bremer Wehrschloss oder anderen Ortschaften sind unvergesslich. Der Ralle hatte ja auch das Mystical Music-Fanzine am laufen gehabt, und ich war sowohl für das Possessed Mag, als auch für das Carnage Mag unterwegs. Geile Zeiten. Wollte damit nur sagen, dass der Ralle definitiv nicht auf irgendeinen Zug aufgesprungen ist oder einem Trend folgt, denn er war schon immer großer Schweden-Death Metal-Fan. Aus und basta. Die Entwicklung von REVEL IN FLESH konnte man definitiv nicht vorhersehen, und ich freue mich absolut für die Band und gönne ihnen den Erfolg von ganzem Herzen. Mittlerweile hat man es auf vier Full Lengths und einigen Splits gebracht. War Anthem Records hat sich nun der Band angenommen und bringt kein neues Material heraus, sondern eine Compilation. Herbei handelt es sich um Songs, die entweder auf der 7"-EP oder als Bonustracks herausgekommen sind und somit nicht Jedermann geläufig sein dürften. Das Cover sieht mal wieder lecker aus und wurde von Juan Castellano gezeichnet. Ein Name, den man sich merken sollte. Er ist selber ein großer Unterstützer von REVEL IN FLESH und dieses zu Recht.

Acht Stücke werden präsentiert, und darüber hinaus ließ man sich nicht lumpen und fügte noch drei Coverstücke hinzu: "Pay To Die" von MASTER, "Mutilation" von DWATH und "Deny The Light" von HEADHUNTER DC (total unterbewertete Band). Musikalisch bekommt man das, was man von REVEL IN FLESH immer geboten bekommt, wobei mir "Bonecrusher" und "A Chant Of Misery" am besten gefallen. Das Material kann zwar nicht ganz mit dem Material der Alben mithalten, zaubert aber jedem Old School Death Metal-Fan ein Lächeln ins Gesicht. Gekonnt scheppert man sich durch das Album, legt Wert auf markante Riffs und Vorspieler, fette Songstrukturen und eben Old School Death Metal. Von reinem, schwedischen Stockholm-Death Metal ist man ja quasi schon lange weg, und so mischt man nach Lust und Laune eben den schwedischen Death Metal mit dem amerikanischen Death Metal, natürlich alles im Rahmen der alten Schule. Ein wenig Europa darf auch nicht fehlen: England hier und Niederlande dort. Fertig ist der Sound von REVEL IN FLESH.

Die Compilation kann man aufgrund des Seltenheitsfaktors schon als ein eigenes Album betrachten, das geheime fünfte Album quasi. Die gerade genannte Mischung ist sicherlich nicht neu, das machen ja viele Bands, aber REVEL IN FLESH wissen genau, wie sie welche Riffs einsetzen müssen, wann sie das Tempo anziehen müssen und wann es Zeit ist, mal atmosphärisch oder melodisch zu klingen. Die richtige Kombination und Mischung macht es eben aus, und dieses haben die Burschen absolut drauf und gehören somit im Moment zu Recht zur deutschen Death Metal-Spitze (zusammen mit DESERTED FEAR). Die drei Coverversionen wurden schon absichtlich so gewählt. Ich hatte mich gewundert, warum man keine schwedischen Songs genommen hat, aber beim Zuhören fällt es einem auf. Die Songs werden in REVEL IN FLESH-Manier präsentiert und somit verschwedenlicht. Hm, ob man das mag oder nicht, zumindest ist es eine gute Idee, denn covern heißt ja auch verändern. Musikalisch ist das auch alles einwandfrei, nur der Gesang klingt dann eben anders.

Fazit

Normalerweise machen Compilations ja echt wenig Sinn, da es sich um Best Of-Songs oder Liveaufnahmen handelt, aber diese ist hier anders, denn die Songs sind auf keinem Album drauf, und dieses macht es wirklich interessant. Einziges Manko ist halt die Soundqualität, die wirklich nicht die beste ist, aber das ist nun mal so. Ansonsten für jeden Old School Death Metal-Fan absolut empfehlenswert.

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