Jaja, der gute alte Black Metal, nicht unbedingt meine Baustelle, obwohl es da ja auch immer wieder Überraschungen gibt, keine Frage! NETHERBIRD stammen aus Schweden und sind endlich mal eine Band, aus Sicht des Reviewers, die aus Schweden stammt und keinen old school Death Metal fabriziert. "The ferocious tide of Fate" ist das dritte Album der Combo, die mit Nils Fjellström ( Dark Funeral, Ex-Aeon, Ex- Santification ) einen neuen Drummer am Start haben, der sein Werk wahrlich versteht.

NETHERBIRD sind seit Jahren im alten skandinavische Underground unterwegs und dieses hört man natürlich extrem heraus. Eine Mischung aus Black und Death Metal fliegt einem um die Ohren, der überwiegend melodisch vorgetragen wird und die blackigen Elemente hervorhebt. Für nicht Schwarzmetaller ist es schwierig, den Weg der Band nachzuvollziehen. Black Metal ist doch eigentlich von Hass und Zerstörung geprägt, sehr aggressiv und vernichtend. Durch die vorgetragenen Melodien geht diese Kraft ein wenig verloren, allerdings bietet diese Vorgehensweise auch einen krassen Gegensatz. Muss man halt mögen und ist für mich gewöhnungsbedürftig.
Schlecht machen die Burschen es aber definitiv nicht, besonders der old school Flair ist herauszuhören, aber mein Fall ist es auch noch. Viele Ideen werden verbraten und man verirrt sich hier und da in Details. Die Produktion dagegen ist schon sehr geil und man kann alles klar heraushören, für blackige Schmachtfetzen ja nicht immer selbstverständlich. Nicht zwangsweise auf alt getrimmt und das finde ich gut.

Das Songwriting sagt mir nicht so zu, irgendwie fehlt mir der Schliff Aggressivität, der ja den Black Metal so wertvoll macht. Da ich eh nicht unbedingt Fan dieser Richtung bin, habe ich so meine Schwierigkeiten mit Songs wie "Ashen Roots" oder "Along the Colonnades". Die Songs sind mir auch zu lang.

Fazit

Das klingt jetzt alles so negativ, ist es im Grunde aber nicht, denn handwerklich haben es NETHERBIRD drauf, keine Frage, sie sind sehr kreativ, haben eigene Ideen und bringen trotz des skandinavischen Schimmels Frische an den Tag. Definitiv ein etwas anderer Black Metal, den man als Fan schwarzmetallischer Musik unbedingt ausprobieren sollte. Meine Sache ist es aber definitiv nicht.