Melektaus - Nexus For Continual Genesis

von Malte H.

Bewertung: 9/10

Melektaus - Nexus For Continual Genesis

Phew, da ist uns aber was äußerst brutales und schnelles ins Haus geflattert. MELEKTAUS kommen aus Chile und zocken Brutal Death Metal in Reinform. Eigentlich nicht so meine Baustelle, doch irgendwie geht mir das zweite Album des Trios aus Santiago de Chile richtig gut ins Ohr. "Nexus for Continual Genesis" ist eine erbarmungslose Ausgeburt an Brutalität, Geschwindigkeit und Härte.

Schon der Opener "From Hadid to Nuit" ballert ohne Intro gnadenlos nach vorne und zeigt direkt, was man von MELEKTAUS und den folgenden guten 30 Minuten erwarten kann: Hochkomplexe Riffs, ausgefeiltes Highspeed-Drumming, gutturale Vocals und eine Atmosphäre, die sich irgendwo zwischen alten NILE und MORBID ANGEL sowie aktuellen BEHEMOTH ansiedelt. Nicht die schlechtesten Referenzen, wenn ihr mich fragt. Insbesondere die Gitarrenläufe beschwören eine sehr mythologische Atmosphäre herauf und auch thematisch wendet man sich in den Lyrics in Richtung alter Kulturen und der von Aleister Crowley beeinflussten Thelema-Bewegung.

Trotz ihrer klaren brutalen Ausrichtung schaffen MELEKTAUS es, "Nexus for Continual Genesis" sehr abwechslungsreich zu halten. Zum einen wären da die genannte Atmosphäre und die technische Extraklasse der Musiker, zum anderen wird hin und wieder auf die Bremse getreten, wie im mittig platzierten "Exalting the Primitive Bestial Shapes", wo die Chilenen mit vergleichsweise simplen Riffs und gedrosseltem Tempo eine ordentliche Walze auf die Beine stellen. Auch Interludes wie "Chants for Ra-Hoor-Khult Adoration" und "Vital Center of the Universe" tragen zur Abwechslung der Scheibe bei.
Hier und da hätte man Drummer Álvaro Sequeida gerne etwas ausbremsen dürfen, da der Herr teilweise so stark nach vorne geht, dass er die ausgefeilten Riffs unter sich begräbt, doch das ist halb so wild, denn dafür zerstört der Mann die Nackenmuskulatur wie ein junger Gott. Und zum Glück ist es kein Dauerzustand, denn auch die Gitarren finden genug Raum auf der Scheibe.

Obwohl sich auf "Nexus for Continual Genesis" kaum Schwächen finden, gibt es doch ein großes Manko, welches dem Album aus meiner Sicht im Wege steht: Die Vocals sind auf Dauer etwas zu monoton. Natürlich wird tief gegrowlt, wie man das erwarten kann. Doch im Gegensatz zu den Anfangs erwähnten Referenzbands NILE und BEHEMOTH fehlt Rodolfo Sequeida der Widererkennungswert und das Facettenreichtum.

Produktionstechnisch gibt es dann hingegen nichts zu meckern. Alles ist klar, alles wirkt natürlich. Bass, Gitarren, Drums, alles kann einwandfrei rausgehört werden. Kein übertriebener Trigger-Einsatz, viel Druck hinter den Instrumenten, so soll es sein. Nein, so MUSS es sein. Insbesondere für so eine brutale Scheibe.

Fazit

MELEKTAUS schrammen mit "Nexus for Continual Genesis" nur ganz knapp an der Höchstpunktzahl vorbei. Meist ist es bei mir mit solch brutalen und schnellen Death Metal Alben so, dass ich sie entweder liebe oder hasse. Im Falle dieser Chilenen ist ersteres eingetreten. Der Grund hierfür ist, dass MELEKTAUS neben allen technischen Qualitäten nicht vergessen haben, dem Album einen großen Schwung Atmosphäre einzuhauchen.
Schade, dass mir die Vocals auf Dauer etwas verloren gehen und für meinen Geschmack zu monoton sind. Sonst wäre hier noch mehr drin gewesen. Doch auch so ist "Nexus for Continual Genesis" ein Pflichtkauf für alle Liebhaber schweren Todesmetalls.

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Kommentar von ZZOOOUHH |

Nun , zur Ergänzung möchte ich hinzufügen , das Die Vocals über eine enorme Ausdruksstärke verfügen , perfekt zur Musik passen und "NEXUS FOR CONTINUAL GENESIS" keine , aber auch nicht die minimalsten Schwächen aufweist , 100% Death Metal perfektion !
und wer sich in Melektaus reingehört hat , sollte unbedingt die zum Teil mitt selben Musikern Besetzten "DENYING NAZARENE" probehören , fast noch nen Tacken besser als Melektaus , Mfg., ZZOOOUHH