Jaja, was waren das noch Zeiten als der Gothic Metal grade aufkam und eine damals noch sehr unbekannte Band mit einer ebenso unbekannten Ausnahme-Sängerin dem Genre den Weg ebnete. Ich spreche hier natürlich von THEATRE OF TRAGEDY und Liv Kristine Espenæs. Ich muss zugeben, dass ich nach der „Aégis“ aufgehört habe mich für die Band zu interessieren, da unsere Vorstellungen von Gothic Metal dann doch etwas weit auseinander drifteten. Auch Livs erste Solo-Scheibe „Deus Ex Machina“ überzeugte mich nicht und schloss das Kapitel dann endgültig für mich ab.

Im Winter 2013-2014 sollte dann aber alles anders werden, denn ich bekam, mehr zufällig, die neue LEAVES' EYES Scheibe in die Finger. Natürlich war ich erst doch sehr skeptisch, hatte ich bis auf eine kleine Live-Ausnahme seit 15 Jahren nichts mehr mit Liv Kristine Espenæs Krull (mittlerweile Ehefrau von ATROCITY Fronter und ebenfalls LEAVES' EYES Mitglied Alex Krull)  gehört oder gesehen. „Symphony of the Night“ ist eine dieser Scheiben, die den Hörer entweder gleich fesseln oder eben nicht. Da der treibende Opener „Hell to the Heavens“ bei mir sofort funktioniert hat und mein Grinsen im Laufe der Spielzeit immer breiter wurde, kann ich hier freudig verkünden, dass Liv Kristine für mich wieder ein Thema ist.

LEAVES' EYES sind irgendwie anders als viele andere Bands des Genres, klingen immer kräftig und beweisen (außer bei der Ballade „Nightshade“) einfach Eier, was daran liegen könnte, dass die Band komplett aus ATROCITY Mitglieder besteht, die ja bekanntlich wissen wie man reinhaut. „Symphony of the Night“ kommt zudem inklusive Gastauftritt von Livs Schwester und MIDNATTSOL Sängerin Carmen Elise Espenæs. In die Scheibe sollte man zumindest mal reingehört haben...

Anspieltipps: „Maid of Lorraine“, „Eleonore de Provence“ und der Titelsong „Symphony of the Night“

Fazit

Liv Kristine ist und bleibt einfach eine begnadete Sängerin aber das reichte mir halt in der Vergangenheit alleine nicht aus. Das ATROCITY Line-Up passt fantastisch zur Stimmfarbe der Dame und auch Ehemann Alex Krull gibt alles und setzt dem ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. Starkes Teil von einer Band die ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte...