Iron Hunter - Mankind Resistance

von Rüdiger Vinschen

Bewertung: 8/10

Iron Hunter - Mankind Resistance

Jawoll, das klingt doch vielversprechend! Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht eine Band kennengelernt, die das Wort "Iron" im Namen trägt und die auch nur ansatzweise irgendwie Scheiße gewesen wäre. Und was es da nicht alles gibt! IRON MAIDEN, IRON SAVIOR, IRON FIRE, IRON KOBRA, IRON SWORD, IRON WALRUS...man könnte eine Wette unter Metallern abschließen, wer mehr Bands mit diesem Syntax kennt. Mit IRON HUNTER gibt es seit 2015 jedenfalls eine Band mehr. Zumindest Sänger Emi Ramirez ist kein ganz unbeschriebenes Blatt, denn der Spanier ist schon durch die grandiosen WITCHFYRE bekannt, sowie durch ATREIDES, deren Scheibe "Kosmos" hier beim Reaper bereits zum Review vorgelegen hat. "Mankind Resistance" heißt die erste Langrille der Mannen aus Vigo (und um zu), die bis auf die EP "Killing Machine" aus dem vorigen Jahr (noch) den einzigen Eintrag in der Band-Diskographie darstellt.

Die Ouvertüre "In The Heat Of The Night" hält sich dann auch nicht mit einem Intro auf, sondern legt direkt mit starkem Eingangshook los. Ja, IRON HUNTER wissen, wie sie die Bälle spielen müssen. Zu den samt und sonders klassischen Metal-Einflüssen sage ich jetzt mal nichts, das kann man sehr gut auf der Facebook-Seite der Band nachlesen. Haltet Euch mal als Referenz (mit Ausnahme der Doomer IRON WALRUS) an die obige Aufzählung, das kommt schon hin. Muskel-Metal für Traditionalisten, das wird hier geboten, und zwar von der besseren Sorte! Die Spanier beherrschen alle Trademarks vom Songwriting über Leads und Hooks, Soli, Tempovariation zwischen Mid- und Uptempo (bis hinein in Speed Metal-Gefilde), es ist alles mitreißend, es passt alles, man erkennt sofort die Qualität des Materials.

Hin und wieder sieht man vor dem geistigen Auge geradezu ein Schmunzeln im Gesicht der Musiker, wenn sie die üblichen Heavy-Stereotype gern und deutlich bedienen. Hört mal in "I'll Die For You" rein, Ihr werdet wissen, was ich meine. Ihre Hausaufgaben haben sie jedenfalls gemacht, das merkt man an jeder Ecke, von der sauberen und ausgereiften Gitarrenarbeit über die schulbuchmäßig malträtierte Schießbude bis hin zur sauber austarierten Produktion. Ich komme auch mit dem recht hohen (aber nicht wie etwa bei den EVIL INVADERS so dauerhaft Tinnitus-verdächtigen) Gesang sehr gut klar. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es für den Gastauftritt bei "Save The World", dort gefällt mir zum Beispiel die Strophe nicht zu hundert Prozent. Das sind jedoch reine Randnotizen, und diese leichte Verstimmung machen IRON HUNTER dann gleich auch wieder durch das abartig gute Instrumental "Starchaser" wieder wett. So hacken sie sich durch acht taufrische Songs, denen man das Alter des Genres nicht anmerkt. Ihr zählt oben in der Tracklist bis neun, das ist richtig, "Killing Machine" befand sich bereits auf der gleichnamigen EP von 2017 und ist in meinen Unterlagen als Bonustrack gekennzeichnet. Nein, Sir, dieser Metal wird niemals sterben, und wenn man ihn so gut zelebriert wie dieses Quintett, wird er auch nie langweilig. Da muss man keine neuen, bahnbrechenden Ideen mitbringen, man muss einfach nur seinen Job machen. Mission accomplished, sage ich da nur.

Fazit

Diese Wurst ist definitiv hart! Arschtritt aus den Achtzigern gefällig? Zieht Euch IRON HUNTER unbedingt rein. Wer WITCHFYRE und NIGHT DEMON schon fleißig am Hypen ist, der kann mit "Mankind Resistance" direkt weitermachen. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung samt Dauerrotationswertung ist mir diese Scheibe allemal wert, und das war mir schon nach fünf Minuten klar. Also besteht überhaupt kein Raum für Unklarheiten: IRON HUNTER hauen rein!

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