Inkvisitor - Dark Arts Of Sanguine Rituals

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 7/10

Inkvisitor - Dark Arts Of Sanguine Rituals

Finnland ist ja dafür bekannt, dass sie sehr eigenständige Bands zum Vorschein bringen. Besonders im Death Metal zeigt man sich meistens sehr melancholisch und atmosphärisch. Die in 2012 gegründete Kombo INKVISITOR geht da aber andere Wege. Bis dato brachte man in Eigenregie ein Full Length, eine EP und eine Single ans Tageslicht, und nun lässt man wieder in Eigenregie Album Nummer zwei los. Das Herz der fünfköpfigen Band schlägt für den Thrash Metal! Was soll es auch sonst machen, wenn man aus Jyväskyla kommt? Freunde schnappen, Instrumente klappen und ab in den Proberaum, da ist es wahrscheinlich warm. Klingt nach nichts, aber immerhin hat die Stadt 130.000 Einwohner und mit LOST SOCIETY sogar eine bekannte Band am Start. Und die Sportfreaks außer mir werden ihn kennen: Matti Nykänen, ein genialer Skispringer, stammt von dort. Egal, denn hier geht es ja um INKVISITOR.

Wie gesagt, Thrash Metal, aber hört man sich das Anfangsriff von "Dark Arts Of Sanguine Rituals" an, könnte man auch was Anderes vermuten. Technisch und beinahe progressiv vorgetragen. Für Haudrauf-Thrasher eher ungewöhnlich, aber dann geht man in ein typisches Thrashteil über, sowohl vom Riffing, als auch vom Drumming, und der Song nimmt ordentlich Fahrt auf und kann mich durchaus überzeugen. Für einen Deal bei Nuclear Blast, so wie bei ihren Kollegen von LOST SOCIETY, wird es wohl nicht reichen, aber ansonsten gefällt mir, was ich hier höre, denn sie überraschen einen immer wieder. Alleine das Doublebass-Solo bei "Paradigm Shift". Völlig überraschend und völlig geil, und solche kleinen Gimmicks sind immer wieder eingebaut. In 40 Minuten bieten sie uns nicht wirklich etwas Neues, das muss man auch klar festhalten, und nicht alles haut einen um, aber betrachtet man die Songs als eine Einheit, kann man es geil durchhören, ohne dass Langeweile aufkommt. Die Finnen können es halt. Beheimatet sind sie im Thrash, und das machen sie richtig gut, aber eben nicht überraschend oder neu. Einige schon bekannte Thrashriffs werden runtergebrettert, was mich nicht stört, denn die sitzen und bringen Stimmung. Dann dürfen die typischen Moshparts auch nicht fehlen, logo. Kommen auch und sitzen, sind aber eben auch nicht neu. Aber wer will das schon wirklich erwarten? Interessant wird es, wenn sie recht technisch vorgehen oder eben diese von mir erwähnten Überraschungen mit einbauen. Denn ab und zu kommt Gevatter Blastbeat auch dazu, und auch Growls stehen auf der Tagesordnung. Gefällt mir gut, dass man auch mal genrefremd zu Werke geht. "A Shadow Suspended By Dust" ist eine kleine Hommage an die schwedische Death Metal-Szene. "The Confession" geht dann eher in die Rockschiene. Hat was.

Fazit

Somit ist "Dark Arts Of Sanguine Rituals" ein wirklich cooles Thrash Metal-Album geworden. Nicht innovativ, aber mit feinen, kleinen Überraschungen, die Laune machen. Der Sänger ist auch sehr variabel und verfeinert den Spaß. Die gute Produktion macht das Album rund.

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