Infected Chaos - Killing Creator

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 6/10

Infected Chaos - Killing Creator

Nach dem Ende von CHAOS REIGN im Jahre 2013 haben sich Flo, Matthias und Martin gedacht, dass das wohl noch nicht alles gewesen sein kann, und gründeten die Band INFECTED CHAOS. Der Christian kam als Sänger hinzu, und der Christoph von PRETERIOR übernahm die Drums. Das Debüt "The Wake Of Ares" kam gleich in 2015 heraus, und nun Album Nummer zwei. Wie in fast jedem Land auf dieser Erde wurden bestimmte Landstriche von den Wikingern, überwiegend schwedischer Art, erobert und musikalisch unterwandert. So natürlich auch in Österreich. Während man beim Debütalbum noch komplett den Pfaden der Walhallagötter DISMEMBER und ENTOMBED folgte, legt man auf dem Nachfolger ein wenig mehr Wert auf Eigenständigkeit, löst sich ein wenig von den starren Ansichten und geht dem Death Metal auch mal fremd.

Nach dem Intro "Fire To The Ashes" geben die Burschen mit "One With The Wild" ordentlich Gas. Fixe Gitarrenläufe, melodische Parts, knurrende und ballernde Drums, Blastbeats, tiefe Growls. Alles Zutaten, die dem Papa gefallen, und die gut zusammen passen. Der Opener geht schon einmal gut ins Ohr, ist mir aber nicht dreckig genug. So zieht es sich eigentlich bis zum siebten Song "Rise, Battle, Destroy" hin. Dazwischen klingen die Songs relativ gleich. Von der im Infozettel versprochenen finsteren und düsteren Atmosphäre spüre ich herrlich wenig. Sicherlich werden ruhige Passagen mit eingebaut, aber irgendwie ist es das nicht, was ich unter dunkler Atmosphäre verstehe. Muss ja auch nicht, wurde aber halt so angekündigt. Ansonsten sind die Songs sehr melodiös, aber aggressiv gehalten und bieten von Uftata bis Blastbeats eben alles, was reingehört in die Death Metal-Suppe. Das relativ langsame, von mir angesprochene "Rise, Battle, Destroy" kommt da schon sehr geil rüber. Tempowechsel, geile Melodie, die an AMON AMARTH erinnert, Solo, doppelter Gesang, bedrohlicher Sprechgesang und ein haften bleibender und mitgrölbarer Refrainpart. Der hat es in sich, definitiv. Neben dem Opener absolut ein Highlight des Albums.

Hier und da haben sie auch Ideen, wie z.B. der Flüstergesang bei "The Blade In The Fog". Dadurch erzeugen sie bei mir aber auch nicht das Gefühl von Bedrohlichkeit, da das Riff, welches gezockt wird, zu fröhlich ist. Die Melodie ist auch irgendwie so happy. Ich hab' das mal bei OBSCENITY "Schimanski-Tatortmelodien" getauft, und so ähnlich ist es hier auch. Das klingt jetzt alles so negativ, ist es aber nicht. Keine Sorge. "Killing Creator" erinnert mich stark an die Anfangstage von DARK TRANQUILLITY, SENTENCED und IIN FLAMES, und vor allem AMON AMARTH (hört mal bei "Into Westward Waves" rein). Allerdings sind die Burschen teilweise wesentlich fixer unterwegs.

Fazit

DISMEMBER-Klänge sind nicht mehr so vorhanden, schade. Trotzdem kann man sich das Album gut geben. Langweilig wurde mir definitiv nicht, aber die bedrohliche Atmosphäre fehlt mir eben. Klingt irgendwie wie AMON AMARTH auf Speed, hehe. Muss ja nichts Schlechtes sein. Live geht das sicher ordentlich. Mittlerweile gibt es aber so viele Bands, da muss man noch 'ne Schippe drauflegen, wenn man oben mitmischen möchte.

Zurück

Einen Kommentar schreiben