Harm - October Fire

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 9/10

Harm - October Fire

Als diese Norweger sich 1997 in der Bandgründung befanden, machten sie einen Kurztrip nach Deutschland. In einem wunderschönen kleinen Dörfchen in Ostfriesland namens Harmswehrum buchten sie eine Ferienpension. Der Vermieter hörte auf den Namen Harm Harms, und schon ward der Bandname geboren. Dieses wurde frei überliefert und kann mit Textquellen nicht belegt werden. Seit 1997 verunsichern sie jetzt schon diesen Erdball, und Anfang des Jahres hat das Label Battlegod Productions nochmal das Debüt mit einigen Extras herausgebracht. Davon war ich ja schon begeistert, und die Band kündigte an, dass es dieses Jahr ein neues Album geben wird. Und tja, da ist es und genau das habe ich erwartet. Nicht mehr, aber schon gar nicht weniger.

Gleich "Devastator" knallt mit soviel Dreck und Druck aus den Boxen, dass die Sau das Schlammbad verlässt, um ordentlich durchzudrehen. In diesen knappen 40 Minuten hat sie auch kaum Zeit, sich auszuruhen, obwohl die Band bei dem ganzen Vollgas auch ganz gerne mal Teepausen einlegt, um so die Spannung aufrechtzuerhalten, so wie bei "Shadow And The Slave". Schöner langsamer Anfang. Das Riff kommt einem sehr bekannt vor. Das Tempo steigert sich, kommt mit geilem Songwriting und Riffing daher und bietet am Ende wieder den langsamen Part, bei dem man Slow Motion-mäßig ordentlich abbangen kann. Auch das nachfolgende "Red Stone Souls" ist eher im Midtempo beheimatet, bietet aber auch wieder geile Riffs und geile Vocals. Besonders der langgezogene Screampart in der Mitte, gepaart mir der durchrasselnden Doublebass und dem fetten Riff gibt einiges her. Solo obendrauf, und fertig. Das Tempo wird nicht angezogen, trotzdem herrscht ein enormer Druck.

Nee, Freunde, genauso mach die Mischung aus Thrash und Black Metal Spaß. Zum Glück überwiegt der Thrash Metal-Anteil, und somit begibt man sich in eine andere Richtung, wie z.B. DESTRÖYER 666 oder DESASTER. Hört Euch mal den Kracher "Executioner" an. Vollgas und megafettes Thrash-Riffing, und die Vocals passen so fett drauf. Hier und da ein kleines SLAYER-Riff entwendet, aber wen stört das schon. Der Song knattert so dermaßen in meinem Wohnzimmer. Die armen Nachbarn. Naja, die hören ja auch Metal, ob sie wollen oder nicht. So richtig fett sind sie, wenn sie einen groovenden Part zelebrieren und der Genosse Drummer schön die schnelle Doubebass drunterlegt. Ich liebe es. Geilomat.

Langeweile wird hier ganz klein geschrieben, denn die Burschen gehen absolut abwechslungsreich zu Werke und können mit ihrem exzellenten Songwriting absolut punkten. Überwiegend bedient man die alte Schule, traut sich aber auch, moderne Thrash-Einflüsse mit einzubauen, zwar eher von untergeordneter Bedeutung, aber man hört es. Der CD-Namensgebersong "October Fire" ist neben "Executioner" mein Lieblingssong. Schöner schleppender und teilweise atmosphärischer Song. Absolut ausgeprägtes Riffing. Hier wird sehr viel Wert auf Druck und Groove gelegt. Lecker. Mit "Bad Omen" endet der vierzigminütige Spaß, und ich hoffe, dass dieser kein schlechtes Omen ist und die Band am Ball bleibt, denn auch der Rausschmeißer ist eine Granate vor dem Herrn, überzeugt mit SLAYER-haftigen Riffs, geht aber schön aggressiv nach vorne.

Fazit

"October Fire" ist genau die thrashige Granate geworden, die ich von diesen Norwegern mit ostfriesischem Namen erwartet habe. Der blackige Einschlag und das SLAYER-lastige Riffing, kombiniert mit geilem Songwriting und Abwechslungsreichtum können bei mir absolut punkten. Fettes Teil.

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