Fetid - Steeping Corporeal Mess

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 6/10

Fetid - Steeping Corporeal Mess

Aus Seattle und Portland stammen diese drei Musiker, die ansonsten noch bei lustigen Kapellen angesiedelt sind wie CAUTERIZED oder CEREBRAL FIX. Seit 2013, damals noch unter OF CORPSE, sind sie aktiv und schmeißen nun, nach einem Demo in 2017, ihr Debütalbum auf den Markt. Dieser doomige, schleppende und tiefe Death Metal ist gerade angesagt, da Bands wie KRYPTS oder BLOOD INCANTATION ja auch abgehen wie ein Zäpfchen. Und so wächst bei FETID zusammen, was zusammengehört. Die Gitarre ist total tief im Keller und dürfte dem Gitarristen ein Lächeln entlocken, wenn er schon mal im Keller ist. Der Bass brummt vor sich hin. Schön unten. Die Vocals sind natürlich ganz unten angesiedelt, quasi aus dem Darmbereich hochgeholt. Diese wurden übrigens vom Drummer übernommen. Im Grunde ein Frevel, denn dieses darf nur Reiffert von AUTOPSY, hehe.

Ansonsten werden nur fünf Songs angeboten, allerdings in 32 Minuten. Dieses sagt schon viel über die Länge aus. Trotz der begrenzten Möglichkeiten des Genres gehen sie recht versiert und abwechslungsreich zu Werke. Während "Cranial Liquescent" sich zu Tode schleppt, einen melodischen Part innehat und alles niederwalzt, was langsamer als eine Schnecke ist, geht das danach kommende "Consumed Periphery" eher auf die Fresse . Krasser Tempowechsel von einem Song zum anderen, wobei auch hier das Tempo natürlich gedrosselt wird. Auch "Dripping Sub-Tepidity" geht in die Vollen und kann mich überzeugen. Was oberflächlich wie ordentlicher Krach aussieht und sich auch so anhört, ist bei genauerer Betrachtung musikalische Ausgereiftheit, besonders beim Riffing! Mit "Draped In What Was" und fast neun Minuten endet der düstere Spaß, und da geht er hin. Der Song ist mir persönlich aber zu lang und zieht sich trotz gutem Riffing. Fix die Repeat-Taste gedrückt, und Spaß haben.

Fazit

Für Fans von KRYPTS, INCANTATION und auch ganz altem Doom/Death. Auch Freunde von gepflegtem, brutalem Death Metal und Grindcore können ein Ohr riskieren, denn auch diese werden bedient. Zwar kann FETID das Niveau von KRYPTS nicht erreichen, aber das Motto "stumpf, dumpf und brutal" wurde eingehalten und kann mich, wenn auch nicht durchgehend, schon überzeugen.

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