Extremity - Coffin Birth

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 7/10

Extremity - Coffin Birth

Seit 2016 ist das dynamische Trio aus Oakland, USA, nun dabei, und in 2017 brachte man 'ne richtig coole EP namens "Extremely Fucking Dead" auf den Markt. Ein Deal mit 20 Buck Spin sprang heraus, nun ballert man gleich ein komplettes Album heraus. Nun ja, die drei sind keine Frischlinge im Business und wissen, wie es geht. Die Gitarristin und Sängerin Marissa Martinez-Hoadley dürfte dem einen oder anderen Szenekenner bekannt sein. Bei REPULSION hat sie zwei Jahre gezockt, bei EXHUMED live ausgeholfen und ihre Hauptband war bis dato CRETIN. Seit 1992 ist sie dort aktiv. Leider haben sie aber wohl schon lange nichts mehr gemacht. Das letzte Full Length kam in 2014 heraus. Kann mal wieder was kommen. Bis dahin haben wir aber ja EXTREMITY. Der Drummer Aesop Dekker war bei AGALLOCH und LUDICAR tätig, und der zweite Gitarrist ist u.a. noch bei VASTUM. Die Basserin scheint mittlerweile ausgestiegen zu sein. Argh, Gast auf dem Album ist Antti Bowmann von DEMILICH?! Geil. Oakland und Finnland liegen nun ja nicht nebeneinander, aber da wird es wohl eine Verbindung geben.

Weiter in der Beschreibung der Promotionfirma. "Für Fans von EXHUMED, REPULSION, AUTOPSY, CARCASS, DEATH, BOLT THROWER, VASTUM, IMPALED, ENTOMBED." Mehr Bands und Richtungen scheinen ihnen nicht mehr eingefallen zu sein, hehe, aber natürlich haben sie meine Aufmerksamkeit geweckt, denn ich liebe alle diese Bands. VASTUM finde ich persönlich auch ziemlich fett und meine, dass sie ziemlich unterbewertet sind, aber ich schweife ab. Ein Jahrmarkt- oder zirkusähnliches Intro erwartet den geneigten Hörer zu Beginn des Albums, bevor man mit "A Million Witches" so richtig loslegt. Und hier wird so einiges klar. Hier herrschen dunkle Zeitenossen. AUTOPSY dürften das eine oder andere Mal im dunkelsten Kellerproberaum von Oakland gelaufen sein. Alte Schule Death Metal, kriechend und mit schönen, dunklen Vocals. Versehen mit fetten Riffs. Das Riffing ist ein wesentlicher Bestandteil von EXTREMITY, so auch beim recht schleppenden Nachfolger "Where Evil Dwells". Allerdings legt man sich nicht auf eine Marschrichtung fest, denn mit "Grave Mistake" holt man die Geschwindigkeitsattacke heraus, mit absolut fetten Riffs, melodischen Soli und doppeltem Gesang. Jetzt haben sie mich, zumal sie am Ende auch wieder in einen kriechenden Part gehen. Und dieser höllische, doppelte Gesang. Sehr fett. Bester Song für mich. So mag der alte Mann das.

Mit "Umbilicus" geht es so weiter. Schneller Anfang, Uftatapart, dunkle Vocals. Der Song kann mich aber nicht so mitreißen wie der Vorgänger. "For Want Of A Nail" kommt wieder mit einem kleinen Intro und tiefer Beschwörungsstimme daher, so wie ich sie von ACHERONs "Rites Of The Black Mess" kenne. Der Song kommt dann wieder kriechend daher, Vorspieler, Midtempo-Uftata, und macht durchaus Laune. Der Kopf bleibt aufgrund des Midtempodrummings immer am Wackeln. Atmosphärische Cleangitarrenklänge á la DISSECTION läuten dann am Ende "Misbegotten" ein. Fettes Vorspielerriff, und ab dafür. Midtempo olé! Die tiefen Vocals drauf. Herrlich. Mir gefällt so etwas. Tief aus der Hölle. So sind die Gitarren natürlich auch gestimmt. Nach zwei Minuten und einem kurzen Vorspieler gibt es dann was auf die Glocken. Halleluja, geilo. Fetter Song, der Laune macht. Nachher wechselt man wieder in einen fetten Midtempo-Mitbangpart.

Fazit

"Coffin Birth" ist ein fettes Album, welches aber auf Dauer gesehen recht vorhersehbar ist. Trotzdem passt hier vieles zusammen. Doomig, Midtempo, Geballer, melodiöse Soli und Riffs, dreckiger Sound, tiefe Vocals. Das Album hat so zwei bis drei Hänger, hat mir aber absolut Freude bereitet, und die Bands, die das Label nennt, sind durchaus als Einfluss zu betrachten. Höllischer AUTOPSY-Death Metal aus den Staaten mit Einflüssen der Old School Death Metal-Szene weltweit.

Zurück

Einen Kommentar schreiben