Engulf - Transcend

von C. Lommer

Bewertung: 9/10

Engulf - Transcend

Ok, oft hört man sich eine Platte von einer Band an und hat schon gleich eine grobe Ahnung, wo die in etwa herkommen. Wenn sich dann aber die "Band" als ein Ein-Mann-Projekt herausstellt und dann nicht aus den Niederlanden, sondern Amerika kommt, zweifelt man ein bisschen an seinen Kenntnissen. Oder man ist einfach nur glücklich überrascht. Letzteres war bei mir der Fall, den ENGULF klingen in meinen Augen sehr niederländisch, mit harten Einschlägen von SINISTER und PESTILENCE. Sehr erfrischend, da es sich hierbei um coole Bands handelt, die aber nicht unbedingt oft kopiert werden. Zum Stil muss ich nun nicht mehr viel sagen, da die technische Raffinesse der beiden Größen ja unter Death Metal-Fans bekannt sein sollte. Allerdings möchte ich den Martin van Drunen-Gesang hervorheben (den in meinen Augen jeder besser hinkriegt als Martin van Drunen, aber das ist eine andere Geschichte), der in der Zeit von BreeBree und tiefen Growls mal eine gelungene und erfrischende Abwechslung bietet.

Nun aber endlich mal zur Platte: Der Sound hat eine klare und differenzierte Note, was unglaublich gut zum Riffing passt. Stehende Riffs werden teils mit Bassdrum-Gewitter untermalt, was dem Sound eine düstere Note verleiht, und technischere Riffs harmonieren stets gut mit den anderen Instrumenten. Halt ein moderner Mix, der auf übertrieben produzierte Drums verzichtet, die alles andere soundmäßig wegdrücken würden. Hier ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Dank der Songstrukturen und des Aufbaus der EP bilden sich immer wieder Spannungskurven, die für genug Abwechslung sorgen und nicht in Eintönigkeit versinken. Durch genug Variationen der Riffs und das Spiel mit den Tempi wird die vier Song starke EP nicht langweilig, sondern man entdeckt immer wieder mal was Neues. Auf der anderen Seite ist die Platte aber auch nicht so verkopft, dass nichts hängen bleibt.

Fazit

Schöne, "kurze" EP, die mit knapp 20 Minuten ganz gut was zu bieten und definitiv einen Anspieler verdient hat.

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