Electrocution - Psychonolatry

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 7/10

Electrocution - Psychonolatry

Diese Italiener sollte jeder schon mal gehört haben, zumindest wenn man sich ein wenig im Death Metal bzw. im Death Metal Underground auskennt. Aber aufpassen, die Band stammt aus Bologna und sollte nicht mit der Band aus Salerno verwechselt werden. Musikalisch macht die andere Band auch eher Thrash Metal. Von 1990 – 1997 machte die Band unheimlich Lärm, und das 1993er Debüt "Inside The Unreal" lief ganz gut in Papas Ohren. Nach einer Split im Jahre 1994 mit HYPOCRITE und einer EP aus dem Jahre 1997 wurde es ruhig um die Band. Seit 2012 sind sie wieder dabei, veröffentlichten das Debüt nochmal und brachten 2014 Album Nummer zwei heraus, und nun folgt der dritte Streich. Die Band ist in Italien echt angesagt, tourte mit DEATH und CARCASS und durfte auch schon mit MOTÖRHEAD spielen.

Den typischen Death Metal der vergangenen Jahre zocken sie nicht mehr so ganz, sondern sind wesentlich technischer geworden, aber dieses klingt durchaus interessant. Das trifft auf alle Stücke des Albums zu, so dass man nicht auf einzelne Songs einzugehen braucht. Man hört natürlich an jeder Ecke, dass die Burschen seit Jahren Musik machen, und dementsprechend haben sie so einige Gimmicks am Start, wie z.B. bei "Misanthropic Carnage". Dieser teilweise hektische Mittelpart, dann der melodische Part und die abwechselnde Geschwindigkeit. Akustisch mit Kaminstimmung wird der Song beendet. Herrlich. Die Burschen haben eine schöne Mischung aus Geschwindigkeitsattacken, Bangparts und technischen Spielereien, so wie z.B bei "Malum Intra Nos Est (Seneca I Century AD)". Da geht alles Hand in Hand. Durchaus interessant. Blastbeats und hyperaggressives Riffing sind an der Tagesordnung und beglücken den Reviewer. Das Songwriting ist sehr ausgetüftelt und weit von einer 08/15-Devise entfernt. Geht schon sehr ins Detail und ist mir hier und da auch ein wenig vertrackt. Ich finde es aber überaus hörenswert, zumal die Burschen zwar auf irgendeine Art und Weise technischen Death Metal spielen, aber die Old School Vibes nicht ganz vergessen und auch nicht so verfrickelt wie NECROPHAGIST etc. vorgehen, sondern dann doch recht straightforward agieren. Passt mir sehr gut.

Der gute Chuck hat auf das Gitarrenspiel von Mick Montaguti sicherlich Einfluss gehabt, wie auch auf die drei neuen Musiker, die seit 2016 und 2017 am Start sind. Neue Einflüsse sind ja nie verkehrt, und so finden auch einige Elemente aus dem modernen Death Metal Unterschlupf.

Fazit

Straighte Parts und Soli geben sich die Klinke in die Hand. Richtig guter Death Metal, der mich durchaus begeistern kann, auch wenn ich persönlich finde, dass der eine oder andere Song nicht direkt ins Ohr geht und überfrachtet mit Informationen ist. Macht aber nichts, denn überwiegend ballert das Teil sehr geil und kann mit einem echt fetten Sound überraschen.

Zurück

Einen Kommentar schreiben