Eigenstate Zero - Sensory Deception

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 6/10

Eigenstate Zero - Sensory Deception

Bei EIGENSTATE ZERO handelt es sich um ein Ein-Mann-Projekt, welches aus Schweden stammt. Mastermind Christian Ludvigsson wollte sich musikalisch verändern, schaffte sich einen alten Rechner an, CuBase drauf und ab ging es. Das war Anfang 2018. Seit dem hat er 13 Songs geschrieben, diese Juni 2019 beendet und aufgenommen. Immer wieder an die Produktionstechnik gebastelt, und dieses hat sich auf jeden Fall gelohnt. 13 Songs sind es geworden, knappe 75 Minuten. Obwohl der gute Mann aus Stockholm kommt, spielt er kein schwedischen Old School Death Metal. Was ist denn da los? Absolut eigenständig geht er zu Werke, und das ständige Verbessern des DIY-Studios hört man durchaus, denn für eine Eigenproduktion klingt der Sound richtig fett. Musikalisch kann man das Ganze als Death Metal zusammenfassen, und besonders Gitarrenfreunde werden sich freuen, denn hier werden sehr viele Riffs durchgejagt und der gute Bursche geht absolut progressiv zu Werke. Für mich als Zuhörer ist das teilweise schon grenzwertig.

Songs wie "Fringe", "1984.2" oder "Eigenstates" gehen gut ins Ohr und sind nachvollziehbar. Die über zehn Minuten langen Songs "The Nihilist", "Strangelets" und "Transhuman" sind für mich absolut anstrengend. Zu viele Wechsel, zu viele Breaks, zu viel durcheinander. Vom Regen in die Traufe und dann wieder zurück, obwohl er, wie gesagt, immer wieder sehr eigenständig zu Werke geht. Bei "Transhuman" am Ende voll die Jazzattacke, krasses Zeug. Immer wieder Überraschungen. Richtig fette Parts treffen dann abgefahrene Soli und Breaks, was für mich ein wenig den Fluss kaputt macht. Musik von einem Musiker für Musiker. Klingt jetzt negativ, ist es aber gar nicht, denn das Ganze klingt schon total interessant, wenn man sich drauf einlässt. Ich bin eben kein Progressiver. Christian wechselt aber schön das Tempo und spielt auch mit dem Gesang. Dieses gefällt mir sehr gut. Hier und da kann man dann chorale Einsätze vernehmen, welche auch groovetechnisch begleitet werden. Auch Sprachgesang wird verwendet. Mir ist das aber eben teilweise zuviel auf einmal, da ich die straighteren Passagen absolut bevorzuge. Davon gibt es auf dem Album auch sehr viele Parts, es ist aber auch einiges verwirrend und sehr verspielt, aber dafür sind auch einige gute melodische Elemente vorhanden, und Ausflüge in den Heavy Metal-Bereich. Mit "Fringes" geht der Spaß mit Klargesang und Cleangitarre dann zu Ende.

Fazit

"Sensory Deception" ist ein Album, welches man nicht nebenbei hören kann. Für mich persönlich waren es zu viele Parts, Riffs und vor allem Breaks, trotzdem ist es ein sehr interessantes Album, welches Freunde von proggigem Death Metal unbedingt anchecken sollten.

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