Diabolical Imperium - The Sacred Lie

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 9/10

Diabolical Imperium - The Sacred Lie

Die 3 Diabolischen stammen aus Gummersbach. Der Handballverein war ja jahrelang wie ein Imperium unterwegs, von daher der Name? Ich glaube nicht, spielt aber ja auch keine Rolle. Die Band rund um das ehemalige By Brute Force Mitglied Simone Milizia ist seit 1997 unterwegs und brachte 1998 ihr Debutalbum "Oktagramm" heraus. Danach gab es anscheinend eine Pause, bevor man 2007 wieder ein Demo auf die Menschheit losließ. Es folgte noch ein Demo, eine EP und im Jahre 2013 dieses Album via Obscure Domain Production.

Wenn man sich mit der Szene beschäftigt und das Label von Hacker kennt, denn weiß man, was einen hier erwartet. Death Metal, so wahr mir der Gehörnte helfe. Los geht es erst mal mit einem 30-sekündigem Intro des Gummerbachers Kirchenglöckners. Ob die Anzahl der Glocken was zu sagen hat, weiß ich nicht, kommt aber ein wenig komisch darüber, genauso wie das merkwürdige Cover. Geht ja gleich mit Gemecker los, aber das wird sofort eingestellt, denn der Opener "Fiction of Religion" kann total überzeugen. Der Old School Death Metal ist ja gerade angesagt und auch diesem wird von ihnen gefröhnt, allerdings nicht schwedischer Natur, sondern man schaut schon Richtung Amerika. Geiles Brett, kann ich da nur sagen.

Der Rest des Album kommt genauso niederschmetternd daher. Keine technische Extravaganz, keine Geschwindigkeitsrekorde, keine schwarzen Obskuritäten. Nur f...... Old School Death Metal. Der Opener erinnert mich total an Monstrosity, definitiv. Die Band ist ja eh völlig unterbewertet. Das simple Songwriting ist doch immer das beste. Das bedeutet nicht, dass die Burschen ihr Handwerk nicht verstehen, im Gegenteil, denn ein gutes Album lebt von guten Riffs und diese haben die Burschen anzubieten. Man muss quasi den Kopf schütteln! Hier und da wird der Gesang gedoppelt und dieses in Verbindung mit "melodischen" Riffs erinnert natürlich an Deicide, Wo Monstrosity und Deicide sind, da sind natürlich auch Morbid Angel, das ist klar, so auch bei DIABOLICAL IMPERIUM.

Aber die Burschen können auch mit düsterer Atmosphäre überzeugen, so wie beim Anfang von "Eternal Atmosphere". Der Song geht fast 6 Minuten und schleppt sich so vor sich hin, besonders der Einsatz der Akustikgitarre kommt sehr geil. Eine wahrlich gute Komposition, welche extrem zur Abwechslung beiträgt, obwohl der Song schon recht zähflüssig ist und live sicherlich nicht so knallen wird, wie z.B. "Infernal Dominour" oder "The Sacred Lie". Doch die Melodie und die sich steigernde Geschwindigkeit kommt schon geil rüber. Das Ganze hat eine moderne, aber auf alt getrimmte Produktion und kommt echt fett aus den Boxen gekrochen. Genau Papas Ding, was hier abläuft, keine Frage. Ein starkes Stück ist auch "Rites of Blood". Wer da keine Parallelen zu Morbid Angel zieht, ist Hip Hopper... Immolation, Incantation und Angel Corpse könnte man auch noch als allgemeinen Einfluss erwähnen, natürlich auch Death. Bei "Sea of Blasphemy" zeigen sie, dass sie auch thrashig werden können und bringen somit noch mehr frischen Wind herein.

Fazit

Gut Ding will Weile haben und DIABOLICAL IMPERIUM haben mich mehr als überrascht, negativ wegen des Covers, aber mehr als positiv wegen der Mucke. Absolut geiler Death Metal alter Schule, welcher mit 36 Minuten genau die richtige Länge inne hat. Unbedingt anchecken!

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