Determination - Symbiosis

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 8/10

Determination - Symbiosis

DETERMINATION stammen aus Rostock und böllern seit 2013 zusammen. Bis dato konnte man eine EP im Jahre 2014 auf den Markt schmeißen und einen Deal mit STF Records ergattern. Zusammen haut man nun das Debüt heraus. Beim ersten Durchhören dachte ich: "Ah ja, OBSCURA für Leute, die keine Ahnung von der Gitarre haben und den Songaufbau auch nachvollziehen möchten", hehe, also wie für mich geschaffen. Soll definitiv nicht abwertend klingen, denn im progressiven Death Metal sind OBSCURA eine große Nummer. Nur meins ist es nicht immer, da es mir zum Anhören zu anstrengend ist. Auf schmaleren Pfaden bewegen sich da eben DETERMINATION, und wieder mal liegt der Beweis vor, dass das Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilt werden darf. Der Schriftzug und das Cover sind sehr nichtssagend.

Musikalisch ist das schon ganz anders. Der Opener "The Beginning" geht gleich gut ins Ohr und mischt eben Death Metal mit Technik. So richtig progressiv geht es erst bei "Wareligion" los. Das Riffing ist sehr frickelig, aber die Burschen schaffen es, trotzdem brutal und aggressiv zu klingen. Dieses liegt auch am Drummer, der richtig fette Elemente runterspielt. Der Cleanpart mittendrin und der folgende brutale Übergang sind auch völlig geil. Die Burschen haben richtig fette Riffs am Start, so wie bei "Visions" zum Beispiel. Diese Riffs werden herrlich betont, sei es im Midtempo oder im Speedbereich. Man kann schön durchbangen, und das will der gemeine Death Metal-Fan ja auch. Und wieder folgt ein Cleanpart, bzw. ein Solo. Und dann geht der Marsch weiter. Was mir bei DETERMINATION echt gefällt ist, dass man es trotz aller progressiven Klänge und technischem Spielvermögen schafft, das Songwriting nachvollziehbar zu gestalten. Dieses hinzubekommen ist meistens sehr schwierig. Viele verstricken sich in Einzelparts und übertreiben es mit der Fingerfertigkeit. Irgendwie erinnern mich die Burschen an die Kanadier von QUO VADIS. Müsste ich mir mal wieder reinziehen. Gitarrentechnisch sind ja alle von Chuck von DEATH beeinflusst, hehe, das ist ja eh klar.

Ich muss sagen, dass ich absolut überrascht bin. Die Qualität der Songs überzeugt mich wirklich. Klaro ist mir das hier und da zuviel Rumgespiele, logo, dafür bin ich zu sehr vom brutalen Death Metal beeinflusst. Abgesehen davon schaffen es die Burschen echt, progressive Klänge mit der Brutalität des Death Metal zu kombinieren. Dabei haben sie echt fette Riffs am Start, Respekt, und wie gesagt, der Drummer überzeugt mich total. Aber auch der Basser kann was, und dieses hört man aufgrund der druckvollen Produktion auch heraus. Auch ein Basser darf mal Soli spielen, hehe. Klappt bei CRYPTOPSY ("Phobophile") ja auch gut. Solche progressiven Parts, wie z.B. der Anfang von "Slavery", mag ich dann eben gar nicht, ist mir zu jazzig, aber zum Glück nimmt der Song noch Fahrt auf. Aber hier wird es meiner Meinung nach eben ein wenig übertrieben. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind von den neun Songs allerdings nur fünf neue dabei. Den Rest gab es schon auf der EP aus dem Jahre 2014 zu hören, allerdings neu interpretiert und eingespielt. Sei es drum.

Fazit

Wenn man OBSCURA zum Frühstück hört und mit NECROPHAGIST das Abendgebet beendet, dann sollte man zu Mittag DETERMINATION verspeisen. Bin mal gespannt, wohin die Reise der Band geht. Würde mich nicht wundern, wenn die bei einem größerem Label Platz finden würden!

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