Desolation - Desoriented

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 7/10

Desolation Desoriented

Sieh mal einer guck, in unserer niedersächsischen Landeshauptstadt ist doch noch Leben. Aus Hannover stammen diese sechs Burschen, die sich auch schon seit mehreren Jahren in der Szene rumtümmeln. Mit Hilfe von Remedy Records hat man das dritte Album im Gepäck und das kann durchaus überzeugen, Respekt.

Beim ersten Mal durchhören, war ich noch nicht wirklich begeistert, denn ein dominantes Keyboard ist nicht so wirklich meins. DESOLATION wissen aber, dieses wahrlich gekonnt einzusetzen und erzeugen dadurch eine gewisse Atmosphäre, die an die Neunziger erinnert. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Band bereits in den Neunziger gegründet wurden.
Alte Liebe rostet nicht, obwohl man durchaus moderne Elemente mit einfließen lässt. Ebenfalls im Vordergrund gedrückt ist der Gesang, stört aber nicht, ist aber auffallend. Die Band verfolgt ihre Wurzeln und erzeugt hier eine gelungene Mischung aus Death Metal und Black Metal, der überwiegend sehr melodisch vorgetragen wird. Die Burschen gehen sehr durchdacht zu Werke, was man auch am CD Titel festmachen kann. Der Bandname wurde bei "Desoriented" mit eingebaut. Nette Geschichte.
Desorientiert geht aber anders, denn die Burschen wissen genau, was sie wollen und dass spürt und hört man. Ich bin zwar im melodischen skandinavischen Death Metal durchaus zu Hause, aber mit Black Metal kann ich nicht soviel anfangen. Die alten Dimmu Borgir habe ich gerne gehört und irgendwie erinnert mich das Ganze an die "Stormblast"-Zeiten der Burschen. Allerdings klingen DESOLATION durch die Produktion moderner. Der Doppelgesang kommt auch ganz geil rüber.

DESOLATION sind atmosphärisch und bedrohlich. Meine Welt ist das aber nicht unbedingt, trotzdem ist den Jungens hier ordentlich was gelungen. Meiner Meinung nach muss man das Album noch öfters hören (hab es drei Mal durchgehört), um vom chaotischen Gefühl zum glanzvollen Gefühl zu kommen.

Fazit

Freunde des melodischen Black/Death sollten dieses Album unbedingt anhören und zwar öfters, denn man entdeckt immer wieder was neues und man kupfert nicht stumpf von den Neunzigerbands ab. Ausgefeiltes und vielschichtiges Werk!

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