Craving - At Dawn

von Sascha S.

Bewertung: 9/10

Craving At Dawn

Die Oldenburger CRAVING hatten mich vor gut eineinhalb Jahren schon mit ihrem selbstbetitelm Debut beeindruckt, umso gespannter war ich natürlich, was die Jungs Anno 2013 auf die Beine stellen können und fieberte dem Release hier auch schon irgendwie ein wenig entgegen.

Gleich der Opener „Mik“ geht so unglaublich nach vorne los, dass ich im ersten Moment dachte, die Spaßvögel hätten mir 'ne falsche Promo geschickt... aber nix da! CRAVING gehen auf ihrem neusten Werk „At Dawn“ für Genreverhältnisse ungemein kompromisslos zu Werke. Das Wort "Genre" gilt es hier aber anfangs erstmal überhaupt zu definieren, denn Pagan Metal ist das hier nicht wirklich, eigentlich nur, wenn sie das Tempo rausnehmen und KORPIKLAANI ähnliche, zum Saufen animierende Gesänge auspacken oder heroisch anmutende Leads verbraten wie z.B. anfangs bei „Sons of the Rebellion“.

Ich hatte CRAVING ja bereits beim Debut Potential attestiert, aber was die Niedersachsen hier auspacken, hätte ich in dieser Form dann doch nicht erwartet. Man hört in jeder Sekunde heraus, dass es sich ausschließlich um hochqualifizierte Musiker handelt, wobei mir allerdings immer wieder die Arbeit von Schlagwerker Maik Schaffstädter ganz besonders auffällt. Auch im Bereich Songwriting haben CRAVING nochmal 'ne Schippe draufgelegt, so dass man hier von einem beinahe perfekten Album sprechen muss.

„At Dawn“ ist so abwechslungsreich wie so eine Scheibe nur sein kann, mixt sie doch viele verschiedene Genres stimmig zusammen. Darüber hinaus ist sie druckvoll produziert und astrein eingespielt. Hinzu kommen noch Auftritte einiger Gastmusiker, die dem Ganzen noch mal ein gewisses Extra geben.
Die Jungs um Fronter Ivan Chertov haben hier meiner Meinung nach ein wegweisendes Album kreiert, das bestimmt auch noch in 20 Jahren seine Hörer finden wird. Ganz starkes Teil!

Anpieltipps: „Сказания о святой“ (Olga), "Hellraiser" und „In die Nacht hinein“

Fazit

Ein Album, das jeder Metal-Fan gehört haben sollte, bietet es doch von allem etwas. Alte CRAVING Anhänger werden diese Scheibe eh kaufen müssen, aber auch Death Metal Fans oder sogar Black Metaller dürfen hier gerne mal ein Ohr riskieren. Wenn sie ein bisschen weniger Clean-Gesang eingebaut hätten, hätte „At Dawn“ vielleicht sogar mein Album des Jahres werden können.
Apostasy Records scheinen ein wirklich glückliches Händchen zu haben, ist „At Dawn“ doch schon die dritte absolute Hammer-Scheibe, die sie dieses Jahr rausbringen (nach BURIAL VAULT und NAILED TO OBSCURITY). Kaufen.

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