Contracrash - Thy Kingdom Come (1)

von Hans H.

Bewertung: 6/10

Contracrash - Thy Kingdom Come

Dies ist Teil eins unseres ersten Reaperzine.de Review-Crossfires. Dabei bewerten jeweils mehrere Redakteure ein Album unabhängig voneinander. Die anderen Reviews zu CONTRACRASHs "Thy Kingdome Come" findet Ihr hier, hier und hier. Viel Spaß beim Lesen und Vergleichen!

 

Augen zu, Füße hoch und Film ab. Du wirst mit dem Steinwesen CONTRACRASH, welches sich aus flammenden Lavaströmen und Schwefelschwaden erhebt, um die Erde aus den Klauen der Dämonen zu entreißen, entführt. Es liegt ein apokalyptischer Ritt durch eine mystische Welt voller Fantasie, Action und Horror vor Dir. Um dem inneren Auge einige Bilder zu geben, haben die fünf Balinger den Künstler Eliran Kantor, der bereits Cover von TESTAMENT, ICED EARTH, HATEBREED oder SODOM gestaltet hat, engagiert. Er hat jedem Song eine bildliche Gestalt gegeben.

Act I: Apocalypse Rising

Die Einstiegsnummer "How It Feels To Burn" fängt sehr episch mit Streichern und einem bombastischen Gitarrenriff an. Nach dem Intro entsteht eine schnelle Nummer mit zu Metalcore tendierendem Gesang. Der Refrain ist sehr melodiös und mit klarem Gesang. "Thy Kingdom Come, Pt. I" hat ein 90er Jahre-Gitarrenriff mit aggressivem Gesang, unterlegt mit einer Gitarrenmelodie. Der Refrain wird vom Leadsänger aggressiv gehalten, wobei die Backvocals eine Melodie hineinbringen. Auch bei "What If" wurde ein 90er Jahre-Gitarrenstil benutzt. Cleaner Gesang dominiert und wird durch Hardcoregesang verfeinert. Eine melodiöse Nummer. Ein an Filmmusik erinnerndes Intro mit dem Namen "He That Is Without Sin" eröffnet für das brutale "Cast The First Stone", welches einen guten Refrain mit vielen Harmonien hat. Das Gitarrensolo ist 80er Jahre geprägt.

Act II: Born In Darkness

"Enter My Game" ist von der Gitarre wieder in den 90er Jahren angesiedelt. In der Strophe brachial, im Refrain melodiös und besänftigend. Akustikgitarre, Streicher und gefühlvoller Gesang, so würde ich "With Fingers Crossed" beschreiben, die einzige Ballade auf dem Album. Mit einem Hardrock-Riff geht es in die nächste Runde. Bei "The Final Curtain" ist der cleane Gesang der Dominante. "Romans 13:1" ist ein Gitarrenintro für das schwerfällige "Higher Power". Ein vom Aggressiven zum Cleanen wechselnder Gesang trägt einen durch den Song. Es wird auch Sprechgesang dezent eingebaut. "Born to Survive (To Stand, Fall & Rise)" wird mit Akustikgitarre eingeleitet, was sich immer mehr steigert, es kommen mehr Instrumente hinzu, bis es explosionsartig zur Strophe geht. Ein schnelles Gitarrenriff jagt einen zum Refrain, der sehr melodiös und gefühlvoll ist. Ein sehr abwechslungsreicher Song, dem man seine siebeneinhalb Minuten nicht anmerkt.

Act III: Carry The Fire

"Ashes to Ashes" ist die letzte Nummer, die aus vier Teilen besteht: "World Gone Wrong", "Army Of The Damned", "The Battle Of Fyrtrod" und "Thy Kingdom Come Pt. II". Hier ist es aber nicht so, dass man fünf einzelne Tracks hat. Man hat einen Song, der 20:22 Minuten lang ist und einen mit auf eine abenteuerliche musikalische Reise nimmt. Melodiöser Gesang wird stellenweise von Metalcore-Gesang unterbrochen. Der Refrain ist sehr bombastisch gestaltet. Nach 5:30 Minuten wird es filmreif. Ein fast dreiminütiger Orchesterpart lässt der Fantasie freien Lauf, was der Protagonist gerade durchleben mag. Aus den Gedanken wird man durch ein hartes Gitarrenriff geholt. Der Gesang entschärft das Ganze mit guten Harmonien. Auch hier findet sich wieder der aggressive Metalcoregesang, der einem vor Augen hält, der Weg des Helden ist schwer. Bei der Minute 15:25 kommt ein orchestraler Part mit harter Metalgitarre, der einen in das Finale "Thy Kingdom Come Pt. II" begleitet, welches von den Harmonien her dem ersten Teil des monumentalen Stücks ähnelt. Nur der harte Gesang bleibt aus.

Anspieltipps: "Cast the First Stone", die Ballade "With Fingers Crossed" und "Born To Survive (To Stand, Fall & Rise)" würde ich als Anspieltipps empfehlen.

Fazit

Hier steckt sehr viel Potenzial im Album. Die Musiker verstehen es, eine Symbiose aus Aggression und Harmonien, aus Metal und Orchester herzustellen. "Thy Kingdom Come" ist interessant gestaltet, und es kommt auch keine Langeweile bei dem 20-Minuten-Song auf. Jetzt kommt das aber: Einige Phrasen kommen einem bekannt vor, so dass man das Gefühl hat, dass sich die Jungs noch zu sehr an ihren Idolen orientieren und noch nicht ihren eigenen Weg gefunden haben. Ok, die Idole, die ich meine zu hören, haben kein so bombastisches Werk hervorgebracht!

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