Colossus - Degenesis

von C. Lommer

Bewertung: 9/10

Colossus - Degenesis

Die neu formierte Kombo COLOSSUS (bestehend aus Mitgliedern von LIVIDITY, CRYPTIC FOG und CEREVISCERA) stecken mit ihrem Erstling schon mal gut die Grenzen ab. Technisch und musikalisch kann man hier niemandem ans Bein pissen. Im Gegenteil! Eher sind die Herren so angefressen, das die einem gerne mal das Fressbrett polieren wollen. Gut gepaarter technischer Death Metal mit der nötigen Aggressivität, die man bei einigen technischen Bands vermisst. Besonders ins Ohr sticht der Sound, bei dem jedes der drei Instrumente gut zu Wort kommt und sich auch austoben kann. Bei mir geht da ein bisschen mein Bassistenherz auf, da der Bass hier viel Raum bekommt und sich auch krass von der Gitarre abhebt, um auch mal sein eigenes Ding zu machen (unbedingt "Iniquitous Macrocosm" anhören). Den Sound jetzt als roh zu bezeichnen, trifft es nicht ganz. Trotz der getriggerten Bassdrum (was heutzutage nun mal fast Standard ist) wirkt der Sound sehr organisch und man entdeckt nach mehrmaligem Hören immer wieder kleine Finessen in den Songs. Die Band selbst schreibt zu ihren Einflüssen Bands wie DEFEATED SANITY, FIRST FRAGMENT und DEEDS OF FLESH. Das würde ich jetzt nicht zu 100% unterschreiben, aber da ist die Herangehensweise von jedem ein bisschen unterschiedlich. Ich persönlich würde da eher noch ORIGIN in den Topf werfen. Zum Songwriting muss man sagen, dass es extrem viel Abwechslung gibt ohne dabei zu verkopft zu werden. Allerdings ist der eine oder andere Übergang zwischen den Parts etwas unglücklich gelaufen und wirkt eher erzwungen als gewollt. Besonders hervorheben möchte ich die drei letzten Songs, die durch Interludes zu einem großen Ganzen kombiniert werden und auch erstaunlich gut miteinander funktionieren. Das geht mal richtig gut durch!

Anspieltipps: "Iniquitous Macrocosm", "Degenisis"

Fazit

Die eine oder andere kleine Macke ist drin. Fällt aber auch wirklich nur auf, wenn man sich akribisch damit beschäftigt und einen auf Erbsenzähler macht. Die knapp 26 Minuten vergehen wie im Flug, die Länge ist perfekt, ohne dass man dabei etwas vermisst. Brutalo-Tech-Fans werden hier ihre Freude haben und sollten der Platte eine Chance geben!

Zurück

Einen Kommentar schreiben