Blood - Inferno

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 9/10

Blood - Inferno

"Ich bin der Martin, ne?" sang schon der legendäre Dieter Krebs, und ähnlichen Bekanntheitsgrad hat die Band BLOOD aus Bayern, zumindest bei uns älteren Gesellen. Der Martin ist der Sänger und Kollege des Reviewers und ebenfalls Marathonfinisher, aber das nur am Rande. Mit seinen Gesellen Destroyer Eisen, Ventilator, Chuck und Satanic Taki erobert er seit längerem bereits wieder die Bühnen der Republiken der Welt, und logischerweise wurde es mal wieder Zeit, etwas zu veröffentlichen. Die LP liegt schon lange bei mir im Schrank, und F.D.A. Records war so nett, mir das Digipak als Promo zu senden. Geil. Seit 1986 sind die Sickos schon dabei, haben sich zwar nie aufgelöst, aber eine längere Pause gemacht, um verstärkt wieder aufzutauchen. "Dysangelium" aus dem Jahre 2003 war das letzte Lebenszeichen, und nun wird es nach 14 Jahren (2017 erschienen) auch wieder Zeit, dass sie angreifen.

Los geht es mit einen krachigen Intro. Instrumental, Midtempodrumming, böse und mit Sprechgesang versehen, und am Ende was mit Satan. "Conjuration" und aus. Richtig startet das Album dann mit "The Summoning". Und zack, schon begeistert. Dieses schnelle Drumming und Martins geiler, tiefer Gesang. Die Gitarre spielt vorweg, und Drums und Gesang zocken bzw. singen kurz drüber, bis man dann in einen groovigen Midtempopart mit Solo wechselt. Argh, lecker und so was von Old School, der Papa ist begeistert. Und wieder Attacke. Die Burschen haben schon irgendwie einen eigenen Stil. Sehr geil. Geiles Riffing obendrauf, fertig ist der Granatensong. "Inquisitor Witchskinner" ist wohl 'ne Hymne auf den Sänger himself, hehe. Hier sind aber auch Screams im Hintergrund zu hören. Und das typische Auf-die-Fresse, und Tempo raus. Anspielen und wieder Gas geben. Macht ja auch Laune. Geht gut ab.

So zieht es sich durch 28 Minuten, die mich absolut begeistern. Immer wieder diese Vorspieler, und dann geht es ab, so wie bei "In Hell We Burn". Fettes Teil. Gefangene werden wohl woanders gemacht. Seit 1986 dabei, und kein bisschen müde. Wer sie live gesehen hat und persönlichen kennenlernen durfte, so wie ich, wird wissen, wovon ich rede. Die Burschen brennen für ihre Musik. Ihr Stil sitzt absolut tief in den Knochen. Die Songs sind schön kurz gehalten und bringen es immer auf den Punkt. Eine gelungene Mischung aus mehreren Stilen. Death/Grind/Thrash/Punk. Meister, bleib bei deinen Wurzeln. Früher war das Manko der Band mal die Produktion, und dieses Problem wurde definitiv aus der Welt geschafft. Fetter Sound, alles klar verständlich, aber trotzdem dreckig und böse. Ein paar alte Klassiker haben sie auch wieder neu aufgelegt, wie z.B den Megahit "Christbait" oder "Impulse To Destroy". Ich bin ja selber Vokalist, und so achtet man logischerweise sehr auf den Gesang, und ich finde diese tiefen Growls von Martin sowas von fett. Absolut höllisch, und hier und da abwechselnd. Sogar mit Überraschungen ist bei ihnen zu rechnen. So wie bei dem geilen Song "Decimation", welchen ich absolut abfeiere. Dieses simple, aber geile melodische Riff. Ja, melodisch! Geil. Danach gibt es dann mit "Breed Of The Jackal" wieder ordentlich eins auf die Glocke, mit schönen schnellen Uftatas. Ja. Natürlich groovt man auch wieder.

Fazit

So, wer auf Death und Grind steht, der wird an "Inferno" nicht vorbeikommen. Hoffen wir mal, dass wir nicht wieder 14 Jahre warten müssen.

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