Black Totem - II: Shapeshifting

von Sascha S.

Bewertung: 8/10

Black Totem - II: Shapeshifting

BLACK TOTEM aus Turku, Finnland, ist eine dieser Bands, die man nicht unbedingt auf dem Zettel hat. So ging es mir zumindest bisher. Die Combo existiert zwar schon seit 2008, hat es aber bisher nur auf zwei EPs und einen Longplayer gebracht, also nicht wirklich viel für so eine Zeitspanne. Letztgenannte LP konnte 2016 seinerzeit den Preis für das beste Rock-Album bei den Turku Music Awards einheimsen. Können müssen die dann ja was, dachte ich so bei mir, und hab' die Scheibe kurzerhand einfach mal angeworfen. Gleich die ersten Töne zauberten mir bereits ein breites Grinsen ins Gesicht. Der Opener "Begone Vampire" geht flott nach vorne los und verleitet gleich zum Zappeln. Die Mucke, die die vier Finnen inninnen hier rausrotzen, macht von vorne bis hinten einfach einen Heidenspaß. Gezockt wird hier überwiegend eine Mischung aus alten DANZIG-Sachen, MISFITS-Klängen und THE 69 EYES auf Meth…oder so ähnlich. Man merkt in jeder Sekunde, wie viel Bock die Musiker hatten, "II: Shapeshifting" einzuspielen, und dieser Spaß überträgt sich unumgänglich auf den Hörer. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass sich die Finnen selbst nicht allzu ernst nehmen, was den Genuss der Scheibe noch mal erhöht. Songtitel wie "Black NeKro Gloves" oder "Backyard Corpse Blues" sprechen da wohl für sich, wie ich finde. Musikalisch machen die Vier auch vieles richtig. So experimentieren sie auch mal mit abgefahrenen Sounds wie in "Ghoul Of Crow Swamp" oder schrecken auch vor ziemlich schrägen Vocals nicht zurück ("Bloodstained Owl"). Im Großen und Ganzen sind BLACK TOTEM mir persönlich aber immer noch etwas zu nah an DANZIG dran, da helfen auch die weiblichen Backing Vocals von Wera Wolf nur bedingt. Von einer Kopie würde ich hier nicht sprechen, aber die Eigenständigkeit fehlt mir hier und da doch noch etwas. Auf dem nächsten Album soll es etwas flotter zugehen, habe ich irgendwo gelesen, man darf gespannt sein.

Fazit

BLACK TOTEM fahren auf ihrem zweiten Longplayer sehr im Oldschool-DANZIG-Fahrwasser, sind aber schmutziger und roher. Wer mittlerweile genug von "Lucifuge" hat, sollte hier unbedingt mal ein Ohr riskieren. Mir gefällt's.

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