Beneath The Massacre - Fearmonger

von C. Lommer

Bewertung: 10/10

Beneath The Massacre - Fearmonger

BENEATH THE MASSACRE haben ein neues Brutalo-Kind mit dem klangvollen Namen "Fearmonger" zur Welt gebracht. Die letzte Platte "Incongruous" ist mittlerweile acht Jahre alt, und es war sehr ruhig um die Band. Weder Live-Shows noch Veröffentlichungen kamen von den Kanadiern in den letzten Jahren. Über die Pause kann man nur spekulieren. Das tut aber nichts zur Sache, denn die "Fearmonger" ist ein Album, das nahtlos anknüpft und die vergangenen Jahre der Stille konsequent ignoriert: BENEATH THE MASSACRE machen da weiter, wo sie aufgehört haben. Es war also auch zeitlich gut abgepasst, Ende 2019 noch schnell mit ARCHSPIRE, den anderen kanadischen Tech-Death-Göttern, eine Europa-Tour zu spielen und das neue Album zu bewerben (auf der Tour wurde die erste Single "Autonomous Mind" gespielt, was mein persönlicher Sommerhit geworden ist).

Der Sound ist makellos wie eh und je, einfach knallhart und brillant auf den Punkt gebracht. Das muss aber auch so sein, denn bei den Geschwindigkeiten und der technischen Raffinesse, die BENEATH THE MASSACRE an den Tag legen, würde das Album sonst schnell in einem Soundbrei enden. Bisher haben wir also viele bekannte Elemente: krasser Technical DM, ein, Sänger der an Brutalität kaum zu überbieten ist und Drums, die ohne ein Tempolimit durch die Platte rasen. Die Riffs und Songstrukturen sind zwar typisch für die Nordamerikaner, sind aber so clever und gut verpackt, dass diese nicht nach Wiederholungen klingen, sondern erfrischend neu definiert werden. Besonders gefallen mir die groovigen Brutalo-Einlagen, bei denen die Nackenmuskeln anfangen zu zucken. Ein echt geiler Gegensatz zu dem Gefrickel, ohne dabei gezwungen zu wirken.

Anspieltipps: Eigentlich alles, aber besonders: "Hidden In Plain Sight", "Treacherous", "Autonomous Mind"

Fazit

Als wenn die Kanadier nie weg gewesenen wären. Ein perfektes Album mit jeglicher technischen Raffinesse und der nötigen Portion an Brutalität. Wem die "Gidim" von RINGS OF SATURN zu hakelig war, wird hier wieder ein rundes Album zu hören bekommen. Aber eine Warnung muss ich noch aussprechen: Wer keine bis kaum Erfahrung mit BENEATH THE MASSACRE hat, könnte sich hier erschlagen vorkommen. Denn es passiert in kurzer Zeit wirklich sehr viel auf der musikalischen Seite. Auch die Produktion könnte nicht jedermanns Sache sein. Wer aber einem modernen Mix nicht abgeneigt ist: unbedingt anhören!

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