Barús - Drowned

von C. Lommer

Bewertung: 7/10

Barús - Drowned

In Sachen Death Metal hat man in den letzten Jahren viel Gutes aus Frankreich gehört, Virtuoses wie GOROD oder hammerhartes Geballer wie BENIGHTED fallen mir da als Erstes ein. Da hab' ich mich tatsächlich sehr auf die Scheibe von BARÚS gefreut und war gespannt, was mich hier so erwarten würde. Dies ist die erste Langrille der Franzosen, sie konnten aber mit der 2015 erschienenen, selbstbetitelten EP schon mal auf sich aufmerksam machen. Die Rezensionen hierzu waren allerdings etwas gespalten, denn die Musik von BARÚS ist kein easy listening. Das stellen sie auch mit ihrem Album "Drowned" unter Beweis.

Was mir als Erstes dazu einfällt ist: Atmosphäre! Diese stellen sie mit unterschiedlichen Stilmitteln her und schaffen das sogar bei schnelleren Blastbeatpassagen. Als Pendant fallen mir da die deutschen SULPHUR AEON ein, und streckenweise hört man einen kleinen Einschlag in Richtung des Stils von SHINING. Wie gesagt, kein easy listening. Es lohnt sich aber, mal ein Ohr zu riskieren, denn die Platte geht runter wie Öl. Den Sound würde ich als schwer und zäh bezeichnen, wobei das kein Stück negativ gemeint ist, sondern nur das Feeling auf der Scheibe beschreibt. Insgesamt wird die Scheibe auch noch durch atmosphärische Tracks wie "Benumb" aufgelockert, bei denen es sich um reine Samples und düsteres Rauschen handelt. Das ist auch sehr gut gesetzt, da die Tracks teils sehr lang sind (drei Songs knacken die Sieben-Minuten-Grenze), und somit wird auf der Platte eine gute Abwechslung geboten.

Anspieltipps: "Engorge", "Dissever"

Fazit

Ich habe mich anfangs sehr schwer getan mit der Scheibe, da mir die Art der Musik nicht gleich zugänglich war. Nach mehrmaligen Hören, ob nebenbei oder ganz fokussiert, habe ich aber langsam ein Gespür für die Platte bekommen. Das hat echt etwas gedauert, da die Songs teils recht lang sind und es keine erkennbaren Refrains oder sonstigen Wiedererkennungsmerkmale gibt. An sich bin ich ein großer Freund dieser Art von Songstrukturen, bei dem homogenen Sound und den Ähnlichkeiten der Riffs war das aber schon ein Stück Arbeit. Für alle, die mal wieder Lust auf was Neues haben, kann ich diese Platte echt empfehlen. Man erkennt nach mehrmaligen Hören auch immer wieder kleine Rafinessen, was mir schon Spaß gebracht hat. Allen anderen muss ich ganz ehrlich vom Genuss von "Drowned" abraten.

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