Ash Of Ashes - Down The White Waters

von C. Kulike

Bewertung: 10/10

Ash Of Ashes - Down The White Waters

Was für ein starkes Album! Multiinstrumentalist Skaldir und Shouter/Texter Morten haben mit dem Debüt-Album ihres Projekts ASH OF ASHES mal richtig einen rausgehauen. Skaldir ist kein unbeschriebenes Blatt, hat vorher in diversen Bands gespielt, und hier ist im Vergleich vor allem HEL zu nennen, die in eine ähnliche Richtung gingen - nämlich Pagan/Folk Metal vom Feinsten.

ASH OF ASHES präsentieren ihre Songs allerdings rein in englischer Sprache. Die Kompositionen glänzen durch eine wunderbare, erhabene Atmosphäre - der beginnende Herbst mit seinen kürzer werdenden Tagen und kälteren Temperaturen kommt diesen natürlich besonders gut zu pass. Weitestgehend in getragenem Tempo umschmeichelt hier ein kleines Meisterwerk nach dem anderen die Ohren. Bei aller Homogenität bringt es das Album fertig, immer wieder Zitate verschiedenster Bands und Musikstile einzubinden.

Da greifen doomige Strophen, die an SWALLOW THE SUN erinnern, bei "Sea Of Stones" mit geradezu beschwingt-fröhlichen Refrains perfekt ineinander, eine semi-akustische Halbballade wie "Seven Winters Long" hätte man so oder so ähnlich auch von RHAPSODY (!) hören können, während direkt im Anschluss ein relativ harsches Gewitter namens "In Chains" Tempo aufnimmt, vom Riffing und den Vocals in den Strophen schon beinahe schwarzmetallisch anmutend - nur, um in einen eingängigen Mitsing-Refrain zu münden. Träumerische Momente à la ANATHEMA und Quorthon-Gedächtnis-Riffs im Opener "Down The White Waters" ergänzen sich auf wunderbare Art und Weise. Die BATHORY-Momente blitzen im Verlauf des Albums immer mal wieder auf, neben dem bereits erwähnten Opener erinnern vor allem "Flames On The Horizon" und "Chambers Of Stone" an die Großmeister - jedoch ist der Gesang von Skaldir klar besser. Sorry, Quorthon!

Auf diesem Album finden sich so viele feine Details, dass man sie nicht alle aufzählen kann. Erwähnt seien aber noch das äußerst gelungen umgesetzte Traditional "Springar", das wunderschöne Piano-Outro und die den zweiten Teil des Albums bildende Quadrologie "The Lay Of Wayland", die sich mit einer germanisch-nordischen Sage um einen Meisterschmied befasst, der seiner königlichen Gefangenschaft zu entrinnen versucht.

Fazit

Dieses Album macht einfach Spaß, und das mit jedem Hördurchlauf mehr. Neben den starken Songwriting-Skills sind hier der sehr gute Klargesang, die gut kontrastierenden Growls von Morten und die äußerst vielseitige Instrumentierung des Albums genannt. Abgerundet wird das Gesamtbild durch die astreine Produktion, die keinerlei Wünsche offen lässt, und das stimmige Cover-Artwork. Ganz klar eines der besten Alben und DIE Neuentdeckung 2018!

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