Antipathic - Humanimals

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 6/10

Antipathic - Humanimals

Wie international es heute zu Werke geht und dass man nicht stundenlang zusammen im Proberaum hängen muss, beweisen ANTIPATHIC. Chris von HUMAN REPUGNANCE wollte im Februar 2017 ein neues Projekt starten und hat wohl in den Staaten keine passenden Mitmusiker gefunden. Also suchte er weiter und fand mit Tat (GLACIAL FEAR, ZORA, THORNE OF FLESH) aus Italien den richtigen Partner, der den Bass und die Vocals beisteuerte. Zack, aus. Die Vorstellung von extremer Musik konnte nun umgesetzt werden. In 2017 ließ man eine EP folgen, konnte einen Deal mit Despise The Sun Records ergattern, und nun also das Debüt.

Das Intro "Binary Extraction" lässt ein Weltraumalbum erwarten, aber der Opener "Digital Damnation" zeigt schnell, dass man einen anderen Weg einschlägt. Der Song plätschert so vor sich hin und ist meines Erachtens völlig belanglos, auch nach dreimaligem Hören kann ich dem Song nichts abgewinnen. Aber spätestens bei "Integers" geht die extreme Reise richtig los. Die Burschen machen nichts Neues, aber das vernünftig. Die apokalyptischen Geschichten (Maschinen, künstliche Intelligenz) werden gekonnt in eine Mischung aus brutalem Death Metal, Thrash und Slam verpackt. Das Album entwickelt sich, steigert sich und bietet immer wieder schönen, brutalen Death Metal amerikanischer Art. "Iscariot" ist da so ein Beispiel für. Geiles Riff am Anfang mit fixem Geholze, dann schneller Slampart, technischer Groovepart, ausfädeln und Attacke, und dann richtig slammen und wieder in den schnellen Anfangspart mit dem geilen Riff. Dafür übetreibt man es beim Song "Abdication Through Transcendence" mit dem Geslamme. Den Rausschmeißer "Cognitive Dissonance" hätte man sich schenken können. Ähnlich wie beim Intro gibt es wieder diese weltraumähnlichen Sprechpassagen, und irgendwie ab 2:00 Minuten nur noch Rauschen, welches immer mit einer kleinen Pause unterbrochen wird. Nach 5:30 Minuten kommt ein Bass-Solo, die Gitarre kommt dazu, im Hintergrund immer noch ein wenig Rauschen. Bei 06:50 Minuten grunzt und schreit er drauf, und auch das Schlagzeug kommt kurz zum Einsatz. Irgendwie wird dann ausgefädelt, und nach 07:56 Minuten ist der Spuk vorbei.

 

Fazit

ANTIPATHIC ist mit "Humanimals" ein gutes Album gelungen, welches aber auch unnötige Passagen augweist. Überwiegend ist die Mischung aus Angst vor Maschinen, brutalem Death Metal amerikanischer Natur, ein wenig Thrash und ordentlich Slam gut gelungen. Gerade die Slam-Parts, die bei vielen Bands gleich klingen und 08/15-Format aufweisen, kommen sehr gut rüber. In diesem Bereich gibt es aber sicherlich auch wesentlich bessere Werke.

Zurück

Einen Kommentar schreiben