Aggression - Feels Like Punk, Sounds Like Thrash

von Michael "Ear Terror" Eden

Bewertung: 8/10

Aggression - Feels Like Punk, Sounds Like Thrash

Die Kanadier von AGGRESSION sind auch schon seit Ewigkeiten im Geschäft, tauchen aber in Gesprächen um Szenegrößen irgendwie nie auf, wie ich finde. Ok, kann an der Pause gelegen haben. 1985 als ASYLUM gestartet, machte man im gleichen Jahr noch einen Namenswechsel und blieb bis 1989 zusammen. Drei Demos und ein Full Length pflasterten ihren Weg, bis man sich 1989 trennte. 2004 wagte man erneut das Glück und trennte sich wieder, dieses Mal in 2006. Ein Album sprang dabei heraus. Alle guten Dinge sind drei, und so ging es 2014 weiter. Album Nummer drei kam dann 2015 heraus, und nun ist man beim vierten Album gelandet. Von der Originalbesetzung ist aber nur noch der Gitarrist Denis 'Sasquatch' Barthe, der ansonsten noch bei CRADLE TO GRAVE aktiv ist, dabei. Seit 2014 hat er eine komplett neue Truppe zusammen. 2005 schlossen sie sich für zwei Gigs wieder zusammen, zum 20-jährigen Jubiläum, aber das war es. Gründer Barthe zog nach Vancouver und wollte es noch einmal wissen. Die Welt ist klein, und so holte er sich den INFERNAL MAJESTY-Sänger Brian Langley in die Band. Der Rest kam dazu, und nun sind sie wieder am Start. Festivals wurden gezockt, und man tourte durch Nordamerika und Europa. Auf die alten Tage wird noch einmal angegriffen. 2016 kam dann nach 29 Jahren das Reunionalbum, und nun legen sie nach.

Es scheppert und ballert an allen Ecken, und natürlich haben sie die alte Schule im Gepäck, alles Andere wäre ja echt verwunderlich. Nach dem sehr wundersamen Intro "Avanlanche" geben die Burschen ordentlich Zunder. Natürlich steht der Thrash auf der Tagesordnung, klaro. Vollgas-Thrash. Ab auf die Zwölf. Mag man in den früheren Tagen vom Punk beeinflusst worden sein und diesen auch im Sound verarbeitet haben, hört man heutzutage nicht mehr so viel davon. Der Name des Albums täuscht ein wenig, denkt man doch an eine Crossover-Geschichte. Beim gerade genannten Song geht es ganz klar um Thrash. Es wird ein wenig vorgeplänkelt, bis man nach 90 Sekunden richtig loslegt und der Death Metal-lastige Gesang von Brian aus den Boxen quillt. Geil ist definitiv der Refrainpart, denn dort wird immer ein langer Scream drüber verwendet. Geiles Solo darf natürlich nicht fehlen. Schönes Ding, und so haut man sich in knappen 33 Minuten durch die Botanik. Ziemlich fett ist das fetzige "Tales Of Terror". Die zweite Stimme klingt recht anders, sagen wir mal, der Song klingt dreckig und rockig, und man hört ihnen das Alter an. Schön treibende Uftata-Drums unterstützen den Spaß. Macht Laune.

So auch beim nachfolgenden "Stench Of Your Medicore Existence". Kurz, knackig, zügig, Solo, Refrainpart mit doppeltem Gesang. Hier werden auch Einflüsse aus dem normalen Metal und dem Hardcore verwendet, wie eigentlich auf dem ganzen Album. "Riding With The Living Dead" zeigt das ganze Können von Brian, denn hier kommt schon beinahe Klargesang zum Tragen. Während der Song am Anfang thrasht und treibt, wird er nachher recht rockig. Ein Solo darf nicht fehlen, und natürlich ein hängen bleibender Refrainpart. Bei "Torturing The Deceased" gibt man wieder ordentlich Gas, und der zweite Sänger spuckt wieder Gift und Galle.

Fazit

Mit dem Album werden die Burschen sich sicherlich nicht in die erste Liga des Thrash Metals katapultieren, aber es ist ein absolut kurzweiliges Vergnügen. Sicherlich kommen einem die Riffs bekannt vor, trotzdem macht das Ganze eben Spaß. Mit einer Spielzeit von 33 Minuten hat man eine gute Entscheidung getroffen, denn ich habe mit Freude und Interesse die Repeat-Taste gedrückt. Auch Freunde von MOTÖRHEAD dürfen reinhören ("Once Upon A Time In Hell"). Der Bandname ist Programm, und "Feels Like Punk, Sounds Like Thrash" ist für diejenigen, die von Bands wie DARK ANGEL, HALLOWS EVE oder HELLWITCH nie genug bekommen.

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