Thrash 'Em Down

von Sascha S.

Thrash 'Em Down

Nachdem mir die letzte THRASH ´EM DOWN EP "Decline Of Fraternity", wie ihr vielleicht wisst, ziemlich gut gefallen hat, war es nur logisch, den Jungs mal etwas auf den Zahn zu fühlen. Wer die Band bisher noch nicht kennen sollte: Video unten anschmeißen, Interview lesen, CD bestellen.

Sascha: Ein fröhliches Moin! Wie sieht's aus bei Euch, alles fit soweit?

Marc: Alles gut soweit, danke der Nachfrage. Wir sammeln grad fleißig die Rezensionen zur neuen EP zusammen.

Rick: Läuft!

Sascha: Euch kennen ja noch nicht wirklich viele Metalheads (was sich vermutlich bald ändern wird). Stellt Euch und Eure Band doch mal kurz vor. Wer seid Ihr, was macht Ihr und warum?

Marc: Wir heißen THRASH 'EM DOWN, machen Metal, und der Grund ist recht einfach: Weil wir Bock drauf haben. Wir kommen aus Magdeburg und sind inzwischen ein recht zusammengewürfelter Haufen. Von der Stammbesetzung sind noch Norb (Drummer) und ich dabei, der Rest ist inzwischen im letzten Jahr so dazugekommen. Aufgrund verschiedener Gründe wie 'Kinder kriegen' oder unterschiedlicher Vorstellungen ist die Formation nun so zusammengewachsen.

Sascha: Eure EP "Decline Of Fraternity" ist ja grad erschienen. Erzählt uns doch mal etwas darüber.

Marc: Ja, die EP entstand beispielsweise noch in der alten Besetzung. Vor ca. einem Jahr haben wir durch Bekanntschaften die Möglichkeit bekommen, in ein Studio gehen zu dürfen, und die Gelegenheit wollten wir uns dann natürlich nicht nehmen lassen. Wir hatten grad eh ein bisschen neues Songmaterial fertig, und daher passte das ganz gut. Da sind wir dann nach Frauendorf, einem sehr kleinen Örtchen hinter Leipzig, dort für drei Wochenenden abgestiegen, und haben dann dort mit etwas Termin-Hickhack die Platte eingespielt. Unser damaliger Gitarrist war zu jenem Zeitpunkt schon sehr stark beruflich eingespannt, was es nicht einfacher machte, und daher war das so eine Stückelei, wer wann mit wem runterfährt. Aber es hat alles geklappt, und das Ergebnis fühlt sich gut an.

Sascha: Hättet Ihr im Nachhinein irgendwas anders gemacht? Mein einziger wirklicher Kritikpunkt war ja der Sound. Dahingehend vielleicht etwas?

Marc: Im Nachhinein ist es ja immer recht einfach, zu sagen: "Dies und das hätte ich anders gemacht". Aber eigentlich ist es schon alles gut, wie es lief. Der Sound ist natürlich so eine Sache, aber es war auch vorher klar, dass aus der Beziehung zwischen uns und dem Studio so ein 'Geben und Nehmen'-Ding wird. Die Jungs vom Freakwave-Studio sind auch gerade noch dabei, sich einen Namen machen zu wollen, oder überhaupt so etwas wie Bekanntheit zu erlangen, zudem haben wir in der alten Besetzung selbst so gut wie keine Studio-Erfahrung gehabt. Daher war es alles ein großer Lerneffekt für beide Seiten, und ich will mich da auch null drüber beschweren. Denn wer unsere Demo kennt, unsere erste Veröffentlichung von 2014, wo wir ebenfalls unsere ersten Schritte als Band zusammen gegangen sind, der wird demgegenüber schon eine ernorme Verbesserung feststellen können. Vielleicht mag der Sound nicht optimal sein, ich bin für meine Verhältnisse aber absolut zufrieden mit dem Ergebnis, insofern würde ich da auch nicht viel anders machen. Ich finde, dass die Freakwave-Burschen einen echt guten Job gemacht haben, denn im Nachhinein müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen. Die können ja auch nur mit dem arbeiten, was wir liefern.

Sascha: Song eins bis drei scheinen aus einem Guss zu kommen und gehen schön ins Tanzbein. Track Nummer vier, "Heavy Rain", ist anders. Schon irgendwie gewagt, so ein Stück auf eine vier Songs starke EP zu packen. Wie kam das zustande? Ist der Song älter, von einem anderen geschrieben, oder war das einfach notwendig?

Thrash 'Em Down - Decline Of FraternityMarc: Tatsächlich ist der Song ein Experiment gewesen. Gerade Norb und ich haben sehr ähnliche Vorstellungen von guter Musik, da beschränken wir uns nicht nur auf (Thrash) Metal, sondern unser Geschmack ist da schon sehr breit gefächert. So haben wir beide auch eine große Vorliebe für Post Rock und solche Ausuferungen. Bands wie ISIS, CULT OF LUNA oder THE OCEAN sind großartige Künstler für uns, daher hatten wir die Idee, uns doch vielleicht einfach mal an so etwas heranzutrauen. Einfach mal schauen, was bei rauskommt. Es war schon eine etwas andere Herangehensweise letztlich, und wir sind sogar mal in den Genuss gekommen, das Stück vor ca. einem Jahr live zu spielen. Als es dann darum ging, welche Songs wir im Studio aufnehmen wollen, fiel die Wahl schnell auf "Heavy Rain". Einfach auch, um zu zeigen, dass wir selbst nicht so eindimensional sind und bereit sind, auch weniger ausgetretene Pfade zu beschreiten.

Rick: So ein Longtrack zum Schluss dient eben einfach mal ganz gut dazu, die vorherigen Songs auf sich wirken zu lassen. Quasi zum Runterkommen.

Sascha: Ihr droht im Promoblatt ja bereits mit einer neuen Scheibe. Wie weit seid Ihr damit? Schon fertig?

Rick: Oh ja, und nächstes Jahr machen wir unsere Drohung war. Es stehen schon einige Songs, aber daran fehlt noch der letzte Schliff.

Marc: Na, fertig sind wir noch nicht, aber auf einem guten Weg. Nach Möglichkeit würden wir gern noch in diesem Jahr mal ins Studio und anfangen, aber das wird wahrscheinlich etwas eng, aber grob die Hälfte haben wir soweit beisammen. Die ersten Stücke sind bereits fertig geschrieben, weitere Nummern sind noch im Bau oder kurz vor dem Abschluss, weitere Ideen sind bereits in petto, so dass es derzeit nur ums Komponieren geht.

Sascha: Wohin geht die Reise mit dem neuen Album? Worauf dürfen wir uns freuen? More Cowbells?

Rick: Das ist wirklich schwierig zu beschreiben. Durch den Austausch und die Erweiterung der gesamten Saitensparte ist es jetzt natürlich zu einer etwas anderen Musikrichtung geworden. Es ist auf jeden Fall etwas moderner und vertrackter geworden. Aber da werdet Ihr Euch überraschen lassen müssen.

Marc: Ich glaube, bei den Cowbells steh ich auf'm Schlauch und verstehe den nicht so ganz. Aber bei RAGE AGAINST THE MACHINE haben die ja gut funktioniert. Also, es wird schon etwas anders werden. Durch die neue Saitenfraktion bei uns, durch die beiden Gitarreros Daniel und Lukas, und auch durch unseren neuen Basser Rick haben wir aus meiner Sicht enorm viel Qualität hinzugewonnen. Das wirkt sich gerade auch massiv auf's Songwriting aus. Jeder bringt seine Ideen mit ein, jeder hat gewisse Vorstellungen, aber die bekommen wir tatsächlich auch alle unter einen Hut und es klingt immernoch wie aus einem Guss, was riesigen Spaß im Proberaum bereitet, jedes Mal auf's Neue. Wir haben noch Thrash-Elemente mit drin, sind da aber bei weitem nicht so festgefahren. Stand jetzt würde ich sagen, wird es ein modernes Metal-Album mit Thrash-Einschlag, und aus meiner rein subjektiven Sicht machen wir damit auch einen ordentlichen Schritt nach vorne.

Sascha: Wie sieht's labeltechnisch aus? Haut Ihr die nächste Scheibe auch wieder in Eigenregie raus?

Rick: Tja, labeltechnisch sind wir noch zu haben. Jedoch muss es auch der passende Partner sein. Die Aufnahmen werden dieses Mal auch etwas professioneller vonstatten gehen.

Marc: Wir versuchen derzeit tatsächlich, gerade alle Möglichkeiten auszuloten, die es gibt, da wir schon größere Pläne mit dem Album hätten, und das würde mit der Eigenregie so nicht so wirklich klappen. Von den Kosten mal abgesehen, die da ebenfalls anfallen werden. Bislang klappte das mit der Eigenregie soweit auch ganz gut, da die Nachfrage bislang noch nicht so groß war, dass wir gleich in die Tausender-Produktion gehen mussten, aber wir hätten dann doch schon Bock, das mal offiziell zu veröffentlichen, mit Labelcode und professioneller Promo und einem ordentlichen Vertrieb. Mein persönlicher Orgasmus wäre es, wenn ich mal durch den Saturn in meiner Heimatstadt schlendere und da in der Auslage die Platte von uns liegt. Da würde ich mir sicher mal schnell einen auf der Kundentoilette keulen!

Sascha: Wie sehen Eure näheren Zukunftspläne aus?

Marc: Die näheren Pläne sehen so aus, dass wir weiter Songs schreiben wollen, um das Material für's Debüt schnell fertig zu bekommen, da lassen wir uns aber auch nicht hetzen. Wenn's nicht passt, passt es eben nicht, und dann muss man eben länger warten. Ende Oktober, das Halloween-Wochenende, sind wir auf einer kleinen Tour, da sind wir am 28.10. in Münster, am 29.10. in Andernach, für den 30.10. suchen wir leider noch, was sich als immer unwahrscheinlicher herausstellt, und den 31.10. spielen wir in Tétange in Luxemburg. Da werden wir mit dem alten Set, sprich mit der EP und alten Stücken, nochmal vier Tage unterwegs sein, und im Winter steht wohl bei uns in der Homebase in Magdeburg noch eine kleine Show an. Ansonsten heißt es für uns: Üben, üben, üben! Damit es im Studio dann keinen Reinfall gibt.

Rick: Wir konzentrieren uns erstmal voll und ganz auf die neuen Stücke und wollen dann, wenn alles im Kasten ist, versuchen, so gut wie möglich unsere Musik an die Leute zu bringen.

Sascha: Besten Dank für's Nervenlassen. Alles Gute für Euch!

Rick: Danke für's Nerven!

Marc: Danke Dir vielmals für's Nachfragen und das Interesse deinerseits! Dir bzw. Euch auch alles Gute mit dem Reaperzine, und hoffentlich sehen wir uns mal auf einer Show und können ein paar Gerstensmoothies zusammen vernichten.

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