Slaughterday

von Sascha S.

Slaughterday

SLAUGHTERDAY sind hier schon eine Institution und vielleicht sogar Ostfrieslands beste Death Metal-Band. Dieser Tage erscheint ihr zweiter Longplayer "Laws Of The Occult" auf F.D.A. Rekotz. Grund genug, Mitbegründer Bernd mal etwas zu löchern!

Sascha: Moin erstmal. Wie sieht's aus im Hause SLAUGHTERDAY?

Bernd: Alles bestens, danke! Wir warten sehnsüchtig auf den Release von "Laws Of The Occult" und bereiten uns gerade mit unserer Live-Besetzung auf die anstehenden Gigs vor.

Sascha: Euer zweiter Longplayer "Laws Of The Occult" steht ja kurz vor der Veröffentlichung. Schon gespannt, wie's einschlägt?

Bernd: Ja, natürlich. Wir haben sehr viel in diese Scheibe investiert und versucht, in punkto Songs, Sound und Coverartwork im Vergleich zu "Nightmare Vortex" noch einen draufzusetzen. Zudem waren wir bereits Ende Oktober im Studio und freuen uns jetzt natürlich auf das erste Feedback.

Sascha: Seid Ihr mit dem Ergebnis zufrieden? Künstler sind ja immer sehr selbstkritisch.

Bernd: Wir sind absolut zufrieden mit dem Ergebnis, denn es spiegelt unseren aktuellen Sound sehr gut wieder. Wir sehen jedem Release aber auch relativ entspannt entgegen, da wir nicht jedes Mal nach totaler Perfektion streben. Die Scheibe klingt gut, so wie sie ist. Beim nächsten Album werden wir vielleicht wieder einige Dinge ändern.

Sascha: Wo habt Ihr eigentlich aufgenommen? Erzähl uns doch mal etwas über die Aufnahmen. Lief alles glatt?

Bernd: Wir haben wieder mit Jörg Uken im Soundlodge Studio aufgenommen. Er hat bisher alle unsere Veröffentlichungen produziert. Wir kennen Jörg sehr gut, und er ist ein entspannter Typ, mit dem man gut arbeiten kann. Da er selber seit vielen Jahren Musiker ist, weiß er, worauf es ankommt und bereichert die Aufnahmen immer wieder durch konstruktive Vorschläge. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Studio quasi bei uns um die Ecke liegt und wir dadurch schnell und effektiv arbeiten können. So gab es auch bei den Aufnahmen zu "Laws Of The Occult" keine Probleme.

Slaughterday - Laws Of The OccultSascha: Sag mal, wo kriegt Ihr immer diese geilen Cover her? Wer ist dafür verantwortlich, und was sollen sie aussagen? Speziell das Cover zur neuen Scheibe ist ja mal saugeil!

Bernd: Das neue Cover stammt wieder von Mark Cooper, der bereits für das Cover von "Nightmare Vortex" verantwortlich war. Wir sahen es auf seiner Facebookseite und fühlten uns sofort angesprochen. Ich kontaktierte ihn, und wir kauften es ihm ab. Es hat keine spezielle Message. Es spiegelt jedoch perfekt unsere Musik und die Lyrics wieder und soll die Fantasie des Betrachters / des Hörers anregen. Sound, Lyrics und Artwort sollen eine Einheit bilden.

Sascha: Im ersten Moment könnte man meinen, ok, Schweden-Death mit etwas AUTOPSY. Wenn man aber mal genauer hinhört, kommen einem aber ganz andere Bands in den Sinn. Eigentlich alles, was den harten Metal seinerzeit geprägt hat, seien es CELTIC FROST, POSSESSED oder VENOM. Was würdet Ihr sagen, welche Einflüsse haben den SLAUGHTERDAY-Sound zu dem gemacht, was er ist?

Bernd: Im Gegensatz zu den Anfangstagen von SLAUGHTERDAY sind wir vom Schweden-Death eigentlich überhaupt nicht mehr beeinflusst. Die Basis ist ganz klar amerikanischer Death Metal mit Bands wie AUTOPSY, MASSACRE, REPULSION und MASTER. Hinzu kommen alte Doom-Bands wie PENTAGRAM, BLACK SABBATH und TROUBLE, sowie klassischer 80er Metal und  Speed / Thrash. Diese Zutaten durch den Fleischwolf gedreht und verfeinert durch unseren individuellen Stil ergeben den typischen SLAUGHTERDAY-Sound.

Sascha: Wie ist SLAUGHTERDAY eigentlich entstanden? Aus einer Bierlaune heraus, oder schon mit dem Anspruch, die Death Metal-Welt erobern zu wollen?

Bernd: Anfangs existierte die Idee, zusammen eine Band zu starten, tatsächlich nur in unseren Köpfen. Wir sprachen oft darüber, gemeinsam ein Projekt zu starten, aber dabei blieb es zunächst. Nach dem AUTOPSY-Gig auf dem Party.San 2010 wurde aus der Sache dann Ernst. Der Name SLAUGHTERDAY wurde beschlossen, ich kaufte meinem alten Kumpel Mücke von WEAK ASIDE sein altes Drumkit ab, wir verschanzten uns im Proberaum und begannen, zusammen Songs zu schreiben. Der Rest ist Geschichte.

Sascha: Was ist Euer Erfolgsgeheimnis, oder ist die Zeit einfach reif für kernigen Alte-Schule-Death?

Bernd: Erfolgsgeheimnis klingt jetzt vielleicht etwas übertrieben. Wir befinden uns musikalisch im tiefsten Underground, und wir bedienen nur eine kleine Randgruppe der Metalszene. Dass wir die Aufmerksamkeit der Death Metal-Szene bekommen, liegt sicherlich daran, dass sich die Labelstruktur im Vergleich zu den 90er Jahren sehr geändert hat. So gibt es mittlerweile viele kleine Undergroundlabels, die diese Art von Musik supporten und veröffentlichen, ohne auf puren Profit aus zu sein. Dadurch gibt es eben nicht mehr diese Trendwellen wie noch in den 90ern, sondern verschiedene Metalspielarten finden durchgehend Beachtung und existieren friedlich nebeneinander. Dieser momentane Zustand spielt einer kleiner Underground-Death Metal-Band wie uns natürlich in die Karten.

Sascha: Sagt doch mal was zur Metalszene hier in Ostfriesland. Ganz schon heftig für so'n paar Leute, nicht?

Bernd: Ja, im Moment ist hier wieder ordentlich was los, und man kann stolz sein, dass diese kleine, aber feine Szene auch über Ostfrieslands Grenzen hinaus so viel Beachtung findet. Ich hoffe nur, dass sich durch das große Angebot an Konzerten nicht irgendwann ein Übersättigungseffekt einstellt.

Sascha: Mit F.D.A. Rekotz habt Ihr schon 'n ziemlich fettes Label an Land ziehen können. Seid Ihr zufrieden?

Bernd: Wir sind absolut zufrieden. Rico leistet gute Arbeit und hat wesentlich dazu beigetragen, SLAUGHTERDAY in der Death Metal-Szene bekannt zu machen. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Ebenso wissen wir seine freundliche und ehrliche Art sehr zu schätzen.

Sascha: Wenn jetzt ein Label wie z.B. Nuclear Blast um die Ecke käme, wäre das überhaupt was für Euch?

Bernd: Keine Ahnung. Ein Label wie Nuclear Blast könnte uns wahrscheinlich in ganz andere Sphären promoten und verfügt sicherlich auch über ganz andere finanzielle Mittel und Kontakte. Natürlich könnte uns so ein Deal extrem nach vorne bringen, könnte sich aber auch als totaler Reinfall entpuppen, da wir mit Sicherheit nicht ganz oben in Nuclear Blasts Prioritätenliste stehen würden. Da unsere Zeit für Live- und Touraktivitäten eh sehr beschränkt ist, würden wir uns wahrscheinlich als nicht profitabel genug für ein Label dieser Größenordnung erweisen.

Sascha: Irgendwelche Pläne für die nahe Zukunft? Wenigstens einen Festivalauftritt wird es ja auf dem Coast Rock Open Air geben.

Bernd: Es geht so langsam wieder los. Bisher bestätigt sind Festivalauftritte auf dem Metal Bash bei Hamburg, dem Grind The Nazi Scum in Torgau, dem Summerbreeze in Dinkelsbühl und dem von dir erwähnten Coast Rock in Suurhusen. Vorher werden wir allerdings am 20. Mai im JuZ Emden unsere Releaseparty feiern. Weitere Gigs sind ebenfalls in Planung.

Sascha: Besten Dank. Letzte Worte?

Bernd: Vielen Dank für das Interview und den Support vom Reaperzine. SLAUGHTERDAY is Death Metal and Death Metal is the law!

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