Verdict

von Sascha S.

Verdict

Sascha S.: Hallo erstmal... Stelle dich unserer Leserschar doch bitte kurz vor.

Daniel: Mein Name ist Daniel Baptista, ich bin seit 1997 Sänger der süddeutschen Thrash-Band VERDICT, die soeben ihr viertes Album "The Meaning of Isolation" veröffentlicht hat.

Sascha S.: VERDICT besteht nun mittlerweile über 20 Jahre. Erzähl uns doch mal etwas über die Entstehung der Band.

Daniel: Die Band existiert seit 1991 und hat seitdem zahlreiche personelle Wechsel durchlaufen, von den Gründungsmitgliedern ist schon lange keiner mehr am Start.
VERDICT waren anfangs im Death Metal Bereich anzusiedeln, ab 1997 tendierte man mehr und mehr in Richtung Thrash Metal, wobei nach wie vor Death Metal Einflüsse im Sound auszumachen sind.
Bisher wurden vier Alben veröffentlicht und man hat sich im Laufe der Jahre eine solide Fanbasis erspielt.

Sascha S.: Vier Full-Length Alben in fast einem Viertel-Jahrhundert sind ja nicht wirklich viel. Wieso gibt es nicht mehr VERDICT Releases? Hattet ihr so viele personelle Veränderungen oder woran liegts?

Daniel: Das hat mehrere Gründe, diese hier alle auszuführen würde defintiv den Rahmen sprengen.Verdict - The Meaning of Isolation
Sicherlich liegt es u.a. an den vielen Lineup-Wechseln, dazu sind wir ehrlich gesagt auch nicht die schnellsten Songwriter...

Sascha S.: Ihr habt ja seit einigen Monaten einen neuen Gitarristen. Wie macht sich denn David so? Hatte er großen Anteil daran das „The Meaning of Isolation“ so frisch klingt?

Daniel: David ist ein echter Glücksfall für die Band, er steht voll auf unseren Sound und ist zudem sehr talentiert. Nach monatelanger Suche sind wir heilfroh, dass VERDICT nun wieder komplett sind.
Bei "The Meaning of Isolation" konnte David sich nicht mehr einbringen, da das Songwriting abgeschlossen und die Gitarrenaufnahmen bei seinem Einstieg bereits im Kasten waren.

Sascha S.: Nun mal ehrlich... spielt ihr Death-Thrash, Thrash mit Death Einflüssen, Neo-Thrash oder ist es euch völlig egal, wie man es nennt, Hauptsache es knallt ordentlich?

Daniel: Genau, das ist doch Nebensache, wie man unseren Stil kategorisiert, Hauptsache es rockt ordentlich. Wir haben eine bunt gemischte Fangemeinde, bei der verschiedenste Stilarten des Metal vertreten sind.

Sascha S.: Wie zufrieden seid ihr mit „The Meaning of Isolation“? Ich selber finde die Scheibe äußerst ansprechend, ob man nun das Cover betrachtet, die Produktion oder die Songs an sich... geht ja kaum besser oder doch?

Daniel: Danke, für die Blumen ;-), besser geht natürlich immer, jedoch sind wir mehr als zufrieden mit dem neuen Album. Man muss bedenken, daß wir als Amateur-Band ohne Label-Deal so gut wie kein Budget haben, unter diesen Umständen ist das Endprodukt der Hammer.
Wir haben bis auf das Mastering, alles selbst gemacht und stehen zu 100% dahinter.

Sascha S.: Wie entsteht ein Song bei euch und wer ist für die Lyrics verantwortlich? Wovon handeln eure Songs überhaupt?

Daniel: Die meisten Songideen stammen von unserem Gitarristen Marius und werden erstmal als Rohversion aufgenommen und im Team dann arrangiert und ausgearbeitet.
Sobald instrumental alles in trockenen Tüchern ist, werden die Lyrics und Gesangslinien fertiggestellt. Die Lyrics auf dem neuen Album sind bis auf einen Song alle von unserem Basser Dave und behandeln sowohl sozialkristische Inhalte, aber auch Themen wie Krieg, Isolation und Frustration.

Sascha S.: Kann man Track 5, „Lack of Insight“, als kleinen Ausflug in die Anfangstage der Band betrachten? Ihr wart ja meiner Info nach in den ersten Jahren eher der Frickelei verschrieben... Hattet ihr im Laufe der Jahre keine Lust mehr auf technischen Death Metal oder hat sich das einfach so ergeben?

Daniel BaptistaDaniel: Die Nummer ist in der Tat etwas vertrackt und sicherlich kein typischer VERDICT Song, aber das hat nichts mit den Anfangstagen der Band zu tun.
Der Wandel vom Death- zum Thrash Metal war ja ein schleichender Prozess, der vor allem durch die zahlreichen Besetzungswechsel forciert wurde.
Alles in allem ist "Lack of Insight " einer meiner persönlichen Favoriten auf dem Album, der sicher für einiges Stirnrunzeln sorgen dürfte.

Sascha S.: Ihr hattet ja nun schon mehrere Auftritte mit wirklich illustren Bands wie z.B. ENTOMBED, OBITUARY, NILE etc. Welcher war der krasseste bislang? Woran erinnerst du dich besonders gerne?

Daniel: Einer der Höhepunkte war sicherlich die Show mit GOREFEST, wo wir schwer abgeräumt haben. An dem Abend passte einfach alles, angefangen vom Sound bis zum tollen Publikum. Generell sind Gigs im Vorprogramm solcher Acts immer eine Chance sich einem neuen Publikum zu präsentieren.

Sascha S.: Ist eine Tour für 2014 geplant oder Festival mäßig schon irgendetwas am Start?

Daniel: Eine Tour ist ohne Label-Deal und Tour-Support schlichtweg nicht machbar. Wir werden wie immer versuchen möglichst viele Einzelgigs zu spielen, wobei sich das Booking für sog. kleine Bands wie VERDICT immer schwieriger gestaltet.
Aktuell suchen wir eine professionelle Booking-Lösung, wer Interesse hat kann sich gerne bei uns melden.

Sascha S.: Danke für die geopferte Zeit. Die letzten Worte gehören dir...

Daniel: Danke an das Reaperzine für die Unterstützung, Magazine wie ihr sind für den Underground sehr wichtig.
Leute checkt unser neues Album "The Meaning of Isolation" an, ihr werdet es defintiv nicht bereuen. In diesem Sinne "THRASH OR BE THRASHED!"!

Zum Review von "The Meaning of Isolation"

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