Eastfrisian Terror

von Sascha S.

Eastfrisian Terror

Sascha: Moin mein Bester! Für alle, die noch nicht wissen sollten, worum und um wen es geht...stell Dich und Deine Jungs doch mal kurz vor.

Michael: "Grindopa" Alli an der Gitarre, der "Blähboy" Uwe an der Gitarre, der Michael "Mr. Deichkot" an den Vox, der Dennis "Dr. Darmrohr" an den Drums und der Björn "Wattschratt" am Bass zaubern seit 2012 zusammen, um Euch die ostfriesische Heimat ein wenig näher zu bringen. Eben nicht in Form eines Shantys, sondern auf eine andere Art und Weise!

Sascha: Wie ist seinerzeit eigentlich EASTFRISIAN TERROR entstanden?

Michael: Also, Alli und ich kennen uns schon seit fast 20 Jahren und wollten immer mal zusammen Musik machen, hat aber aus zeitlichen Gründen meinerseits nie hingehauen. Als meine damalige Kapelle LEFT HAND PATH sich auflöste, sollte es so sein. Auch Allis Band TRUTH OF BLOOD neigte sich dem Ende entgegen. So trafen wir uns, und ich erzählte Alli, welche Richtung ich machen möchte. Der Plan war eigentlich, Doom-Grind zu machen. Alli hatte seinen Drummer Degget überzeugen können, bei uns rumzuwirbeln, und schrieb die ersten Songs. Drei Songs hatten wir schnell fertig, und es war eine Mischung aus Death / Doom / Grind. Perfekt für mich und für alle. Schnell war klar, dass die Chemie stimmt. Degget brachte dann Uwe ins Spiel, den wir auch schon seit Jahren kennen, und Alli holte dann Björn, unseren Basser, mit ins Friesenboot. Fertig!

Eastfrisian TerrorSascha: Ihr seid ja ziemlich rumgekommen in eurer Musiker-Karriere. In welchen Bands wart Ihr denn vorher so unterwegs? Gibt es jemanden, der noch andere Projekte nebenbei laufen hat?

Michael: Alli und Uwe spielen derzeit noch bei BLIXXEM, aber diese Death Metal-Band liegt momentan auf Eis. Degget ist ausgestiegen, war noch bei ANASARCA, aber konzentriert sich ganz auf seine Ausbildung. Nun haben wir Dennis Harms an den Kesseln, der noch zusammen mit den Gitarristen von MONSTER eine Combo hat. Und ich werde eventuell mit meinen Bruder Henne ein Grindprojekt namens EGOCENTRASH machen. Ansonsten haben wir vorher schon wirklich bei einigen Combos gezockt. Alli, Uwe und ich sind ja auch schon über 40. Aufhören gibt es nicht. Alli war bei VOMITING CORPSES, MEATKNIFE und TRUTH OF BLOOD, Uwe u.a. bei NECROBIOSIS und MEATKNIFE, Degget bei TRUTH OF BLOOD, Björn bei ONE INCH BULLET und BLIXXEM, und ich grölte bei TEARS OF DECAY und LEFT HAND PATH.

Sascha: Wie würdest Du Euren Sound beschreiben und was für Einflüsse werden bei EASTFRISIAN TERROR verbraten?

Michael: Death-Grind mit oldschooligem Riffing, Blastbeats, grooviger Doom, quietsche Obertöne, und dazu variable Vocals, Grunts, Screams, Pignoise und John Tardy-artiges.

Eastfrisian Terror - EastfrisiApokalypseSascha: Euer Full Length-Debüt „Eastfrisiapokalypse“ ist ja nun endlich raus. Seid Ihr soweit zufrieden mit dem Ergebnis und der Resonanz?

Michael: Ja, leider war sie nicht rechtzeitig zum Ear Terror da. Releaseparty ohne CD. Typisch für uns. Bis dato sind die Reviews aber alle positiv bis sehr gut. Bis auf die acht Punkte im Legacy bin ich wahrlich zufrieden. Da hatten wir wohl den falschen Reviewer erwischt, hehe. Nee, läuft ganz gut, und wir haben auch schon einige verkauft!

Sascha: Die Scheibe ist auf Rotten Roll Rex erschienen, Ihr passt doch nahezu perfekt zu dem Label, oder nicht? Behandelt Euch der Marco gut?

Michael: Der Marco ist ein feiner Bengel, hat aber das Album aufgrund des Bandnamens und des Konzepts erst nicht herausbringen wollen. Ich habe ihn ein wenig bearbeitet, und dann lief es, hehe. Das Label ist cool und Marco eine ehrliche Haut, und er passt zu uns.

Sascha: Wie kam es dazu, Songtexte auf Plattdeutsch zu schreiben? Hattest Du das schon länger vor?

Michael: Ja, diese Idee schwirrte schon immer in meinem Kopf. Ich liebe nun mal meine Heimat, wie viele andere auch. Dieses hat nichts mit Faschismus oder Nationalismus zu tun. Ich sehe das so, dass wir alle Erdenbürger sind. Basta, jeder hat seine Region. Ich möchte hier nicht weg, und man darf durchaus darauf hinweisen, wie schön es hier ist. Geschichte allgemein interessiert mich sowieso, und so fügt sich einiges. Humor haben wir auch alle, und so kommen die Songs zustande. Zum Glück waren meine Mitstreiter auch vom Konzept überzeugt. Aus die Maus.

Sascha: Ihr scheint Euch bei den Texten ja richtig mit der heimischen Historie vertraut gemacht zu haben, oder wie kommt es zu Songs wie z.B. „De Slagt Van Jemgum“?

Michael: Ja, wie gerade erwähnt, interessiere ich mich sehr für Geschichte im Allgemeinen, aber natürlich überwiegend für die eigene. Uwe hat da auch so einen kleinen Spleen entwickelt, und deswegen haben wir diese Songs geschrieben. Nebenbei haben wir aber natürlich auch noch welche mit spaßigem Faktor, aber die Geschichte Ostfrieslands ist mir persönlich schon wichtig, keine Frage! Wir haben noch einiges auf Lager, macht Euch auf was gefasst. Ich habe bei TEARS OF DECAY schon angefangen damit. Da hatten wir einen Song namens "Cor". Der handelte über einen Juden aus Emden, der im dritten Reich einigen Menschen das Leben gerettet hat und leider im KZ verstarb. Die Idee ist also nicht neu, wird bei EASTFRISIAN TERROR aber vollendet.

Eastfrisian Terror

Sascha: Drummer "Möwenshitter" hat zwar das Album eingeknüppelt, ist aber mittlerweile nicht mehr an Bord. Wieso nicht, und wen habt Ihr denn jetzt stattdessen an der Schießbude?

Michael: Möwenshitter musste aus zeitlichen Gründen aussteigen. Er macht gerade eine Ausbildung und war so sehr eingeschänkt, dass Proben für ihn kaum in Frage kam. Außerdem trommelte er noch bei ANASARCA, aber mittlerweile musste er dort auch aufgeben. Nun haben wir Dr. Darmrohr an den Drums, ebenfalls ein recht junger Bursche, der ebenfalls aus Emden stammt, früher bei MENTORA trommelte, dann nach Köln zog, aber Sehnsucht nach der Heimat hatte.

Sascha: Das Cover der Scheibe ist ja ziemlich mächtig. Wer hat das entwickelt, wer hat's gemacht? Erzähl mal ein bisschen was dazu.

Michael: Der Max von Leidbild ist ein Bekannter von uns aus Emden. Unser Drummer Dennis kam auf die Idee, ihn zu fragen. Das Album sollte eben "Eastfrisiapokalypse" lauten, und wir haben ihm freie Hand gelassen. Auf einmal kam er damit an, und wir waren alle sowas von positiv überrascht. Respekt. Wir haben ihm nur drei, vier Stichwörter gegeben, und er hat den Rest gezaubert. Mächtig, wie ich finde.

Sascha: Wie sieht's aus mit Merch? Bei dem Cover bietet sich das doch an, oder was meinst Du?

Michael: Erstmal das Geld für die Aufnahmen einnehmen, und dann können wir weitersehen. Leider haben wir zwei Nichtverdiener in der Band, und so bleibt der Spaß immer bei mir hängen. Mach' ich gerne, aber erst, wenn die anderen Kosten gedeckt sind, kann man weitersehen, aber Shirt, Patches und Aufkleber werden wohl kommen!

Sascha: Live seid Ihr ja auch richtig fleißig. Wat gibt’s für Pläne in 2015?

Michael: Auf jeden Fall das Austin Deathfest in Oldenburg, und wir haben uns bei einigen Festivals beworben. Mal schauen. Am 11.02. konnte ich glücklicherweise regeln, dass wir als Vorband von CRYPTOPSY (AAAAHHH) spielen. Knaller, oder? Im Bastard Club in Osnabrück, zusammen mit AUSTIN DEATHTRIP. Mehr steht noch nicht, da unser aktueller Drummer Dennis eine Pause aus privaten Gründen macht, leider. Im Moment hilft uns Wilko von PATH OF BETRAYAL aus.

Sascha: Mal ehrlich, was war Euer beschissenster Gig, und welcher war der beste? Auf dem Full HD-Festival fand ich Euch wirklich sehr gut!

Michael: Mal ganz ehrlich, mit EASTFRISIAN TERROR hatte ich noch keinen schlechten Gig, so viele waren es auch noch nicht. Blöd war Erfurt, da haben wir mit MUCUPURULENT und BLOOD gespielt. Wir waren die zweite Band und haben einen Gig ohne Fehler hingelegt. Hatte ich noch nie. Und die Leute standen an die Wand gepresst. Fand ich sehr ärgerlich. Bei den anderen Bands war es aber auch so, lag also nicht an uns. War schade, aber die Party war gut!

Sascha: Du bist ja sehr aktiv in der Szene in und um Ostfriesland. Was meinst Du, fehlt hier noch irgendwas? Ich finde, hier ist mittlerweile wirklich 'ne Menge los...es kommen nur viel zu wenige aus ihren Löchern.

Eastfrisian TerrorMichael: So sieht es aus, konzertmäßig kann man sich nicht beschweren, ist schon fast zuviel. Eventuell fehlen noch die ganz großen Namen. Die Leute können sich echt mal mehr aus dem heimischen Sessel bewegen, aber das war schon immer so und wird immer so bleiben. Frank (mein Kumpel, mit dem ich Konzerte mache) und LuCa (Lutz und Carsten von BATTUE) werden aber weiter die Fahne aufrecht halten und Bands holen. Ich habe gehört, ein gewisser Sascha macht dieses in Wittmund auch.

Sascha: Heißen Dank für die geopferte Zeit. Möchtest Du unseren Lesern noch was mit auf den Weg geben?

Michael: Da wir alle Bier brauchen: Kauft unsere CD und die bald erscheindende Split mit ABRASIVE! Geile Band aus Stuttgart. Da habe ich ein paar Vocals eingesungen! Ansonsten bleibt sauber und genießt das Leben und den Metal und geht zu Konzerten! Ich grüße alle meine Facebookfreunde, hehe. Einzeln aufzählen mochte ich diese jetzt nicht, würde zu lange dauern. Schaut mal auf unsere Seite, da gibt es immer News! Heute ist der zweite Weihnachtstag 2014, daher mal was Besinnliches von mir!

Himmelblickend durchquere ich die Felder meiner Ahnen, stolzierend und frohlockend.
Meine Hände gleiten durch die Saat, die wir erbten.
Der Wind, rauschend und stürmend, erzählt von dem, was einst geschah.
Rasselnde Schwerter und friesische Tugenden begleiten die Schreie, die Schreie nach Freiheit!
"Lever dood as slaav - Eala frya fresena"

Danke für das Intie, Sascha, und Prost!

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