Hyrax

von Jasmin H.

Hyrax

Jasmin H.: Moin Felix, freut mich sehr, dass du dir die Zeit nimmst. Wir fangen ganz einfach damit an, dass du dich und deine Band erstmal vorstellst. Mit wem haben es die Leser hier zu tun?

Felix: Hi Jasmin, nichts zu danken. Ich freu' mich, das erste Opfer Deiner Interviewreihe zu sein. Hier spricht der Felix, Sänger und Gitarrist von HYRAX aus Nürnberg. Meine Hobbys sind Lesen und Schwimmen.

Jasmin H.: Ihr seid ja eine relativ junge Band, die sich zwar 2009 gründete, aber seit 2011 erst in der jetzigen Besetzung existiert. Wie kam es dazu? Wie entstand HYRAX?

Felix: Letztlich sind wir eine Art esoterische Findung durchlaufen. Als wir mit HYRAX begonnen haben, waren wir fünf Jungs (damals hatten wir noch zwei Gitarristen und ich hab nur gesungen), die auf die Kacke hauen wollten. Auch musikalisch. Das sind wir zwar immernoch, nur halt zu viert, grooviger und musikalisch langsamer (das Alter...;-). Nein, über die Jahre hat sich bei uns ein musikalisches Konzept herauskristallisiert, das einfach etwas Zeit gebraucht hat, bis es zu einem runden Album gereift ist. Die Besetzung hat da natürlich enormen Einfluss gehabt.

Jasmin H.: Warum überhaupt "HYRAX"?

Felix: Weil's cool ausschaut und geil klingt. Darum.

Jasmin H.: Nach den letzten 2 EP's ist letztes Jahr im Oktober euer erstes Album erschienen „Over the Edge“. Cover: Hyrax - Over The EdgeSeid ihr damit zufrieden? Die Reviews klangen ja durchaus positiv!

Felix: Wie oben schon beschrieben ist das das Ergebnis unserer musikalischen Findung. Das ist unser Baby, das wir über die Jahre nach bestem Gewissen natriumarm gefüttert und gepflegt haben. Wir haben uns auch richtig Zeit genommen, das Album möglichst gut aufzunehmen und zu mischen. Wir wollten das perfekte Produkt schaffen – und das haben wir aus unserer Sicht. "Over The Edge" ist unser musikalischer Meilenstein und Maßstab.

Jasmin H.: Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ihr eure eigene Tour plant?

Felix: Sobald wir uns danach fühlen. Vielleicht ja mit dem nächsten Album.

Jasmin H.: Schraubt ihr schon an einem neuen Album? Wenn ja, kannst du darüber schon etwas verraten?

Felix: Wir sind gerade schon im Studio fleißig am Schreiben. Verraten? Das hättense gern, Fräulein ;-)
Es wird definitiv ähnlich riff-lastig wie das letzte Album, nur etwas mehr oldschool. Die Grätsche zum Pop bleibt aber natürlich, Ladies. No worries.

Jasmin H.: Wer ist denn bei euch für die Texte zuständig? Und wie entstehen eure Texte?

Felix: Die Texte schreib' ich allein. Das ist ganz unterschiedlich. Die meiner Meinung nach besten Texte entstehen aber aus emotionalen Schräg- und Extremlagen heraus. Wahre Emotionen und Gefühle bringen wahre Texte hervor. Klingt ein bisschen unbrutal, aber so isses.

Jasmin H.: Wie kommt es eigentlich zu dem Leitsatz "Hairy balls and not too fast"?

Felix: Der Satz ist das offizielle Band-Motto und beschreibt unsere musikalische Einstellung. "Hairy balls" für die eiserne männliche Härte, „not too fast“ für unsere Unfähigkeit am schnell spielen.

Jasmin H.: Unter anderem spielt ihr ja am 12.09.2014 bei uns im hohen Norden auf dem FullHD Festival in Emden. Das FullHD ist ja noch ein Jahr jünger als HYRAX... Da könnt ihr euch ja schon fast wie ein paar alte Hasen fühlen! Seid ihr bereit die störrischen Ostfriesen zu überzeugen? Was wird uns erwarten?

Felix: Die geballte Ladung an „hairy balls and not too fast“. Wir haben den ein oder anderen neuen Song dabei. Ansonsten liegt die Show ja noch im "Over The Edge Tour"-Plan. Insofern kann sich der störrische, aber vorbildliche Ostfriese mit dem Kauf unseres Albums „Over The Edge“ toll vorbereiten, wenn er denn mag. Abgefragt wird vor der Zugabe.

Hyrax

Jasmin H.: Bei dem 20-jährigen Jubiläum von J.B.O. seid ihr als Support aufgetreten. Unter anderem auch als "J.B.O." (was ich übrigens großartig fand) - was war an diesem Auftritt ganz besonders und für euch vielleicht auch prägend?

Felix: Naja, das war bisher wohl eine der größten und spekatkulärsten HYRAX-Shows, die wir bisher gespielt haben. Der Vorhang fällt und man steht vor einer ausverkauften Arena. Dem ist Nichts hinzuzufügen, oder?

Jasmin H.: Nun mal zu dir persönlich: Hast du dich schon in jungen Jahren dem Metal verschrieben oder gab es noch andere „Phasen“ in deiner Jugend?

Felix: Sevendust – Slipknot – Static-X; um mal die wichtigsten Stationen aufzuzählen. Metal durch und durch.

Jasmin H.: Ich finde die folgende Frage zwar immer gruselig aber die Antworten sind teilweise witzig. Also: Was war für dich das peinlichste und was war das schönste Erlebnis mit HYRAX?

Felix: Das schönste Erlebnis war für mich bislang unsere Release-Show zu „Over The Edge" in Nürnberg. Wir haben in einem Club gespielt, in dem's richtig voll war. Wir hatten mit allen, die da waren, eine tolle Zeit. Die Leute kannten die Songs, haben mitgesungen, gefeiert und uns fast alle CDs, die wir dabei hatten, aus den Händen gerissen. Für mich war der Tag irgendwie von historischer Bedeutung. Klingt zwar jetzt ein bisschen hochgestochen, aber von da an war es wirklich HYRAX. Das erste Album steht da, wird angenommen und abgefeiert – ein ganz besonderes Erlebnis.
Das peinlichste Erlebnis? OK, ich erzähl's Dir. Aber nur wenn Du versprichst, es nicht weiter zu erzählen. Wir hatten unsere erste Tour durch Franken mit Bus, Hotel - „Roggschdar“ eben - und ich war fest der Meinung, ich müsse das am ersten Abend VOR dem Konzert gebührend feiern. Gesagt, getan. Im benachbarten Supermarkt hab ich mir von 2 Wochen Taschengeld eine Flasche Jägermeister gekauft und die vor'm Konzert getrunken. „Roggschdar“. Das Intro läuft, die Leute freuen sich aufs Konzert, wir kommen auf die Bühne. Matze zählt ein, wir senken alle unsere Köpfe zum gemeinsamen Headbangen. Und irgendwie (ich kann's mir bis heute nicht erklären) hab ich das Gleichgewicht verloren. Ich fall also einfach nach vorne um – mit dem Gesicht ungebremst auf die Monitorbox. Den Mikrofonständer hab ich natürlich dabei von der Bühne geschmissen. Ich stand auf und hab weitergespielt. Gesicht blutverschmiert. METAL! „Roggschdar“ eben.

Jasmin H.: Was fällt dir als erstes zu folgenden Worten ein?

Franken - Bier

Bier - Franken

Metal - Holz

Conchita Wurst – Beschissene Hass-Gesellschaft

RTL II – Spiegel Online

Dann sag ich mal artig: "Danke, für das Interview!" und wünsche euch weiterhin noch viel Erfolg!
Hau rein und bis bald in Ostfriesland.

Felix: Dankeschön! Bis bald.

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