Décembre Noir

von Sascha S.

Décembre Noir

Sascha: Moinsen, wie sieht's aus bei Euch?

Sebastian: Hallo Sascha, bei uns sieht es doch recht gut aus. Wir haben alle Hände voll zu tun, was uns aber sehr froh macht, da wir ja doch einige Zeit warten mussten, bis die neue Scheibe das Licht der Welt erblickte. Also quasi alles in Aufbruchsstimmung.

Sascha: Wir hatten ja vor knapp einem Jahr schon mal das Vergnügen. In der Zeit ist ja einiges passiert. Erzähl mal, sauft Ihr mittlerweile Schampus? Fahrt Ihr denn jetzt endlich Porsche und habt einen schier unerschöpflichen Vorrat an Groupies?

Sebastian: Hahahaha, ich habe die Frage zweimal gelesen. Um es genau zu sagen, sind wir wieder einige tausend Euro ärmer als vor einem Jahr. Wir haben viel in die Produktion des Albums und der letzten Videos investiert. Somit ist das, was eh schon nicht da war, noch weniger geworden. Es ist recht schwierig in dem Stadium, in dem sich die Band befindet. Man will professionell arbeiten, ohne dass sich Ausgaben direkt refinanzieren. Aber wir machen das, was uns richtig erscheint, und lassen das Betriebswirtschaftliche eh immer außen liegen. wenn wir danach gehen würden, hätten wir noch keinen einzigen Song aufgenommen.

Sebastian GörlachSascha: Ihr habt ja dieses Jahr auch auf dem Wave Gothic-Treffen gespielt, und ebenso auf dem Party.San. Das sind aber doch schon Schritte in die richtige Richtung...

Sebastian: Wir haben uns sehr über diese Festivals gefreut, auf denen uns das neue Album einen Platz verschafft hat. Beim WGT mit einer Stunde Spielzeit den Abend zu eröffnen, war schon etwas Besonderes. Dann noch auf dem Party.San unsere Release-Show spielen zu können, war schon was ganz Besonderes. Gerade, weil wir auf diesem heimischen Festival immer zu Gast waren.

Sascha: Habt Ihr Euch auf den großen Bühnen wohl gefühlt? Wie war's denn so?

Sebastian: Man kann schon sagen, dass wir uns da recht wohl fühlen. Es bringt aber auch immer gewissen Druck mit sich, da man bei diesen besonderen Momenten noch etwas mehr angespannt ist. Das ist auch gut so, denn solch ein Festival ist ja etwas ganz Besonderes. Nicht nur für uns, auch für den Gast, der sich lange darauf gefreut hat. Da sollte doch lieber Spannung in der Luft liegen als langweilige Routine. Auch wenn vielleicht hier und da mal was nicht so sitzt.

Sascha: Eure neue Scheibe "Forsaken Earth" heimst ja durchweg positive Kritiken ein. Wie seid Ihr denn mit dem Teil zufrieden? Hättet Ihr im Endeffekt vielleicht doch lieber etwas anders gemacht? Musiker sind ja immer überaus selbstkritisch...

Décembre Noir - Forsaken EarthSebastian: Selbstkritisch sind wir mit Sicherheit. Man geht ja während der Produktion so lange ins Detail bei jedem Song, dass es oft schwer fällt, sich noch ein Urteil zu bilden. Zum Schluss weiß man eigentlich gar nicht mehr, ob es gut ist, was man da an Songs geschrieben hat, und man zweifelt ja auch immer an sich selbst. Unser Produzententeam erkennt das ziemlich schnell und setzt alles daran, die Stimmung oben zu halten. Man schreibt und produziert ja die Songs so, wie man sie gerne hören möchte, gänzlich nach eigenem Geschmack. Wenn dann das erste Review gleich mit 10 von 10 Punkten kommt, gibt man dann auch seinen Produzenten Recht, welche immer beteuert haben, das Potential schon gleich am Anfang erkannt zu haben. Irgendeiner muss ja wissen, was er macht.

Sascha: Was würdest Du sagen, sind die größten Unterschiede zwischen "A Discouraged Believer" und der neuen Scheibe? Oder würdest Du sagen, es ist eine logische Weiterentwicklung?

Sebastian: Man kann es schon als Weiterentwicklung bezeichnen. Es sind nicht bewusst Veränderungen vorgenommen worden. Es wurde nicht danach gesucht, was man anders machen kann. Die Songs sind in wesentlich kürzerer Zeit entstanden und machen dadurch das Album in sich schlüssiger. Zum anderen ist das Meiste im stillen Kämmerlein entstanden. Das ist wohl der größte Unterschied zum ersten Album.

Sascha: Wie geht's bei Euch weiter? Werdet Ihr jetzt erst mal mehr touren, oder liegt der Fokus eher auf Album Nummer drei? Urlaub wäre doch bestimmt auch mal ganz nett.

Décembre NoirSebastian: Urlaub von DÉCEMBRE NOIR wollen wir auch gar nicht. Im Moment ist alles in einer gewissen Art von Aufbruchsstimmung. Täglich erreichen uns Mails, viele Booking-Anfragen, einige Sachen sind in Vorbereitung für kommende Konzerte. Es wird auf jeden Fall einige Konzerte von uns geben, in Klubs, aber auch auf Festivals im nächsten Sommer. Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, fällt nächstes Jahr im Juli der Startschuss zur Aufnahme des nächsten Albums. Die ersten Songs sind geschrieben, und wir arbeiten schon an der nächsten Scheibe.

Sascha: Besten Dank, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt. Viel Erfolg und das nötige Glück, um richtig groß rauszukommen, wünsche ich Euch!

Sebastian: Vielen, vielen Dank!

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