Bericht: Wittmund Tankt Metal VI

Neue und alte Bekannte in Wittmund

von Sascha S.

Flyer Wittmund Tankt Metal VI

Es war wieder soweit, unser kleines, beschauliches Städtchen sollte nun endlich wieder von metallischen Klängen beglückt werden. Bereits bei den Vorbereitungen und beim Anfragen der Bands konnte man merken, dass dieses Mal wirklich alle richtig heiß auf's WTM waren. Bei dem Einen oder Anderen kam schon beinahe so etwas wie Euphorie auf. Naja, zwei der drei Bands waren ja auch nicht zum ersten Mal da und wussten sehr gut, was sie hier erwarten würde. Die "Wittmund Tankt Metal"-Konzerte fallen ja immer sehr familiär, lustig und ungezwungen aus, so etwas spricht sich halt rum.

Die Pagan/Black-Kapelle FRIESENBLUT sollte sich beim sechsten WTM-Event nun auch endlich einmal davon überzeugen dürfen. FriesenblutDie Jungs waren damals schon für das erste WTM geplant, mussten seinerzeit aber leider kurzfristig absagen. Egal, nun war es ja endlich soweit, und FRIESENBLUT durften den Abend beginnen. Mit der neuen Zwei-Track Demo "Seeteufel" im Gepäck ballerten die Jungs auch von Sekunde eins an los wie angestochen. Deutschsprachiger Black Metal ist hier in unseren Gefilden ja eher selten anzutreffen, und mit den Thematiken, die sie in ihren Texten aufgreifen, sind sie schon irgendwie etwas Besonderes. Die Songs kamen allesamt sehr gut beim Publikum an, und einige Besucher meinten abschließend sogar, sie wären mit Abstand die beste Band des Abends gewesen. Für eine Band, die ich persönlich schon fast abgeschrieben hatte, eine wirklich starke Vorstellung. Ich hoffe, die Leeraner zukünftig etwas häufiger antreffen zu können, denn gerade als Opener machen sich die Jungs wirklich sehr gut.

Friesenblut

Unsere Berliner Freunde BELLGRAVE sollten dann als nächstes die Bühne entern. Dieses Mal (für ihre Verhältnisse sehr pünktlich) kamen die Jungs gut gelaunt flugs an den Tresen und stimmten sich umgehend beim kleinen Bierchen auf den bevorstehenden Auftritt ein. BellgraveDa Fronter Ulf dafür bekannt ist, bei den Ansagen mal etwas weiter auszuholen, hat man sich innerhalb der Band darauf geeinigt, die Songs in Blöcke aufzuteilen, was erstens dazu führt, dass Ulf einfach nicht so viel erzählen kann, und zweitens halt nur kleine Verschnaufpausen bietet. Einen kleinen Ausdruckstanz konnte er sich dann aber beim Line-Check doch nicht verkneifen. Das gesamte Set (Von, lass mich lügen, 14 Songs?) war dann irgendwie viel zu schnell vorbei. Die Songauswahl umfasste ihr komplettes Schaffen und war jetzt nicht auf ihre neue CD "Panzerherz" ausgerichtet. Zu guter letzt gab es noch ein PRO-PAIN Cover, das den Auftritt perfekt abrundete. Lobend erwähnen sollte man hier noch den neuen Mann am Bass. Thilo, der nie den Eindruck erweckte, der Neue zu sein, hat sich perfekt in die Band integriert und kann diese meiner Meinung nach sogar noch etwas bereichern. Intensiver und lustiger Gig der Berliner. Ich kann mir die Jungs einfach immer wieder angucken und habe sie hier bestimmt auch nicht zum letzten Mal gesehen.

Bellgrave

Danach waren SPRING UP FALL DOWN an der Reihe. Das Trio aus Köln wurde nach dem fulminanten Auftritt beim WTM V von vielen erneut gefordert. Glücklicherweise konnten die Jungs diesen Termin auch tatsächlich wahrnehmen und durften dieses Mal als Headliner fungieren. Spring Up Fall DownNeu-Drummer Hendrik wurde dann auch ziemlich schnell in ostfriesische Gepflogenheiten eingeweiht und war schließlich (wohl oder übel) als Fahrer der Band auserkoren worden. Beim nächsten Mal einfach schneller sein, mien Jung! Auch beim zweiten Auftritt brillierten SPRING UP FALL DOWN mit einer irgendwie gefühlvollen, aber auch intensiven Show. Altbewährte Songs wie z.B. "Animal" oder "Fed To The Ocean" funktionierten natürlich auch dieses Mal wieder, und Drummer Hendrik machte dabei eine wirklich gute Figur. Wirklich aufgefallen und im Gedächtnis geblieben ist mir ein neues Instrumentalstück, das wirklich Gänsehautfeeling erzeugen konnte. Wenn die Songs für die nächste Scheibe alle auf diesem Niveau sind, wird das Teil der Burner! Sehr gut gemacht, Jungs! Ich bin sehr gespannt, wo die Reise mit den Kölnern noch hingeht. Ich bleibe dabei: Mit 'nem bisschen Glück werden die mal richtig groß!

FazitSpring Up Fall Down

Am Ende bleibt eigentlich nur zu sagen, dass jeder, der dort nicht anwesend war, etwas verpasst hat. Leider waren beim WTM VI nicht wirklich viele Zuschauer am Start (und das bei 6,- Euro Eintrittspreis), aber trotzdem war die Party absolut legendär. Nach den Abbau- und Aufräumarbeiten ging es dann noch weiter im Jack Daniel's Inn, wo ein gelungener Abend seinen würdigen Abschluss fand. Danke, Leute! Ich freu' mich jetzt schon tierisch auf's nächste Mal!

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