Bericht: RockHarz Festival 2014

Hammer-Festival!

von V.A.

RockHarz Festival 2014

Das wohl schönste Metalfestival im Harz rief zum alljährlichen Stelldichein, und dieses Jahr war es zum ersten Mal bereits im Vorverkauf ausverkauft. Der Veranstalter hat erfreulicherweise die Kapazitäten im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht, und so pilgerten dieses Jahr erneut ca. 12.000 Besucher mit gutem Musikgeschmack nach Ballenstedt.

Nach knapp zwei Stunden Wartezeit und Stop & Go auf dem Weg zum Gelände konnten wir endlich unser großes Camp im hinteren Teil des Campgrounds einnehmen. Alles schön stressfrei von den Ordnern geregelt, so wird man hier nicht knallhart auf seine Parzelle gedrängt, sondern kann noch einigermaßen frei entscheiden, wie groß das eigene Zeltgelände sein darf.

Also schnell das Zelt, Pavillons und Grill aufgebaut, und schon mussten wir uns auf die Socken zur ca. zehn Minuten entfernten Bühne machen, denn am Anreisetag stand für uns eine Band auf dem Programm: IRON SAVIOR. Die Power Metaller aus Hamburg sind uns einige Tage vor dem Festival ins Ohr geflattert. Wir kannten daher zwar nur einen Song, aber das war für den Auftritt unerheblich. Die Formation prügelte technisch einwandfrei einen schön schnellen und sauberen Metal in die Menge. Die Spielfreude war den Jungs ins Gesicht geschrieben, und so konnten sie die Zuschauer sehr schnell in ihren Bann ziehen. Uns hatten sie auch sehr schnell davon überzeugt, dass die Jungs das nächste Mal vermutlich nicht mehr auf der Mittwoch-Opener Bühne auftreten werden. Ein guter Start ins RockHarz.

Da ich leider noch etwas Fieber mit aufs Gelände brachte, war der Abend kurz danach für mich schon vorbei. Zwei Songs von RHAPSODY OF FIRE gingen noch, bevor ich mich hinlegen musste. Bei RHAPSODY brauchte man sich um deren Qualität keine Sorgen machen. Absolut passender Mittwoch-Headliner-Slot.

Donnerstag:

Der Donnerstag begann früh gegen sieben Uhr mit den Aufregern, dass sich tatsächlich Leute die Mühe machen, ein paar Meter zum Dixi zu laufen, um dann dort von außen an die Toiletten zu schiffen. Bei aller Liebe, aber muss das sein? Man hatte das Gefühl, dass einige dieser Vollidioten direkt von einem größeren, ausverkauften, dreckigen Festival den Weg zum RockHarz gefunden haben und ihre asozialen Allüren mitbringen mussten. Sehr schade!

Jasmin: Leider hatte das auch zur Folge, dass es auf dem gesamten Festivalgelände immer mal wieder nach Urin roch - ziemlich ekelig!

Unserer Stimmung tat dies keinen Abbruch, hatten wir doch auch entgegen aller Wetterfrösche enormes Glück mit dem Wetter. Während des gesamten Wochenendes regnete es vielleicht zweimal etwas stärker.

Jasmin: Für mich begann der Festivaldonnerstag mit der Band BATTLE BEAST. Allerdings musste ich überredet werden, um schon so früh zur Bühne zu pilgern. Es hat sich aber absolut gelohnt! Die finnische Formation rund um Sängerin Noora ballerte direkt los, und es hat viel Spaß gemacht. Allein die Stimme der Frontfrau ist schon einen Besuch wert. Eine Metalband mit Frauengesang ist ohnehin immer ein ganz schwieriges Pflaster, aber BATTLE BEAST waren einfach großartig!

Die zweite Band des Tages kam aus unserem schönen Nachbarland Holland. PETER PAN SPEEDROCK begann am frühen Nachmittag und machte von Anfang an richtig Druck mit absolut fetzigem Heavy Metal mit Hard Rock Einschlag. Das ging sofort in die Beine und in den Nacken und motivierte zum Tanzen. Einfach geil aber leider, wie so viele Bands dieses Jahr, konnte diese Gruppe nur 40 Minuten zocken. Da wird man gerade richtig warm, da ist es auch schon wieder vorbei. Sollte man unbedingt gesehen haben!

Danach war erstmal wieder Pause angesagt, schließlich mussten die leicht angeschlagenen Knochen noch etwas gepflegt werden. Also hieß der nächste Stopp vor der Bühne SALTATIO MORTIS. Ich hatte etwas Angst, dass Salto ihre Mittelaltershow auspacken würden, denn diese ist leider so gar nicht mein Fall, aber mitnichten. Die Truppe um Lasterbalk den Lästerlichen hatte die Rockkiste dabei, und das fetzte von Anfang bis Ende. Die Entwicklung von SALTATIO MORTIS ist einfach beeindruckend, habe ich sie damals noch als Mittelalterkapelle im Vorprogramm von SUBWAY TO SALLY das erste Mal in 2004 gesehen. Der Rock steht der Gruppe einfach gut zu Gesicht, die Texte sind eingängig und schön durchdacht. Klasse Auftritt.

Zu SABATON stärkten wir uns noch mal an der Bierbude, bevor es zum After-Headliner ging. KORPIKLAANI betraten die Bühne, und zack, war der Mob am Toben. Man hatte das Gefühl, dass selbst in den kurzen Pausen zwischen den Songs alle auf und ab sprangen. KORPIKLAANI holte aus der sehr kurzen Spielzeit von 50 Minuten das Maximum heraus. "Vodka", "Rauta" und weitere Hits sorgten für eine perfekte Stimmung. Der Sound in der ersten Reihe war soweit ganz gut, wenn auch manchmal der Gesang etwas unterging.

Korpiklaani

Jasmin: KORPIKLAANI - mein persönlicher Headliner des gesamten Festivals! Wie Nico schon schrieb, hauten sie uns nur ihre Hits um die Ohren. Was mich persönlich sehr freute, war "Juodaan Viinaa" - ein geiles Stück! Die Jungs haben die Bühne und das Publikum dermaßen auseinandergenommen, dass ich mich danach sehr schwer tat, wieder zum Zeltplatz zu laufen. Etwas enttäuschend war jedoch der Abgang der Band. Kein Tschüss, kein Danke - einfach weg! Das war sehr komisch...

Der Tag neigte sich dem Ende, und mit dem letzten Bier wurde endlich auch das Fieber begraben.

Freitag:

Der wohl böseste Tag dieses Festivals. Wir mussten uns bereits recht früh mit Bier stärken, um diesen Tag vernünftig zu überstehen. Los ging's am Bierwagen mit DYNAMITE, welche im Hintergrund ihren schnörkellosen Hardrock in die Menge warfen. Alles, was ich hörte, klang durchweg solide und machte Lust auf mehr. Also, alle Fans von AC/DC und Konsorten haben hier absolut ein Ohr zu riskieren. Allerdings war es auch noch etwas zu früh am Tag. Man muss einfach keine Band morgens gegen 11 Uhr auftreten lassen.

Also kamen wir zum ersten Muntermacher zurück. HÄMATOM lud zur Bühne und pustete unsere Schädel richtig schön frei. "Leck mich!", "Sturm", "Eva" und weitere Livegranaten sorgten dafür, dass wir den Rest des Tages keine Müdigkeit mehr verspüren sollten. Hämatom ist auf jeden Fall ein Kandidat für spätere Spielzeiten. Toll!

Jasmin: HÄMATOM haben mich sehr überrascht! Ich hatte bislang nur ein Lied von den Jungs gehört, was mir bis heute ein Rätsel ist. Diese Truppe sollte man sich öfter und intensiver anhören!

Zur mittäglichen Fressenszeit lauschten wir parallel WOLFHEART. Dazu kann ich nicht viel sagen, aber was unsere Ohren erreichte, klang nach richtig gutem Pagan/Death Metal!

Währenddessen stahlen wir uns bereits in die erste Reihe zu meinem persönlichen RockHarz Highlight. Das Banner hing schon und die Füße wippten bereits, obwohl noch kein Ton die Boxen verließ. BULLET stand in den Startlöchern und bretterte schließlich ohne Gnade mit Hardrock/Heavy Metal vom Feinsten über die versammelte Meute. Leute, ich kann Euch nur eins sagen. BULLET ist eine absolute Perle im Metalhimmel, die man einfach erlebt haben muss. "Rolling Home", "Stay Wild" und schlussendlich "Bite The Bullet" haben mich absolut gepackt. Was für eine geile, sympathische Band!

Bullet

Nach BULLET mussten wir noch einmal die Funktion des Grills testen, welcher den Test auch bestand. Nach dieser Exkursion in Steak- und Wurstgefilde trieb es uns erneut zum Infield, wo uns nun EQUILIBRIUM erwarteten. Bereits auf dem WGT konnte uns die Formation überzeugen, trotz ihrer ganzen Besetzungswechsel. Im WGT-Bericht spielte Jen noch Gitarre und war möglicherweise männlich, so nutze ich hier die Gelegenheit zur Korrektur. Jen ist die Neue am Bass! Also immer schön lächeln und winken. Süß und knuddelig!
Zurück zum Thema. EQUILIBRIUM ging zwar ab wie Schmidts Katze, jedoch schlug auch da wieder die kurze Spielzeit richtig ein, und so konnte sich die Show nicht so bombastisch entwickeln wie z.B. auf dem WGT. Geil war's allemal, und die Wechsel haben der Band nicht geschadet. Vielleicht sollte Robse etwas weniger labern, wenn eh nur so wenig Zeit ist. Aber Kompliment. Tolle Stimmung und gute Show!

Einen Tag vorher erreichte uns noch die Nachricht, dass die ursprünglich geplanten SOILWORK abgesagt haben und ein Surprise Act einspringen wird. Dieser war nun an der Reihe und wir waren gespannt, wer uns da beglücken sollte. Das Banner hing relativ schnell und schon war klar, hier wurde ein mehr als adäquater Ersatz gefunden. EKTOMORF fingen sofort an und zerlegten die Bühne fachgerecht in ihre Einzelteile. Ein kraftvoller Auftritt, der keine Wünsche offen ließ.

Wir hielten uns allerdings nicht sehr lange bei den Ungarn auf, sondern pilgerten direkt vor die Rock Stage, um Alissa White-Gluz zu begutachten, welche nun die neue Frontröhre bei ARCH ENEMY bildet. Unser Platz war mitten im Pulk, und so waren die Instrumente leider teilweise etwas schwer zu hören und recht schwammig, aber was die kleine Alissa aus sich rausholte, entschädigte vollends. Sie sang brutal als ersten Song gleich „Yesterday Is Dead And Gone“, um die Zweifler und Angela Gossow Fans zu beruhigen. Denn das war richtig gut. „War Eternal“ schleuderte sie direkt danach in die Massen, und damit stand für uns eigentlich fest, dass Angela in Alissa genau die richtige Nachfolgerin gefunden hat. Alissa versucht nicht zu klingen wie Angela Gossow, nein, sie bringt ihre eigene frische Note ein und teilweise wirkten die guten Klassiker noch etwas brutaler als vorher. „Nemesis“ war das Highlight. Uns gefiel der Auftritt sehr gut, und wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen mit der zierlichen Powerfrau.

Arch Enemy

Apropos Power. Das hatte HELLOWEEN für mich an diesem Abend leider nicht. Mir kam der ganze Auftritt ziemlich lustlos rüber, aber da kann man sich auch täuschen, denn viele Helloween-Fans waren restlos begeistert, wurden doch auch viele alte Hits gespielt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Mir gefiel das Bühnenbild allerdings sehr gut.

Nun war die Zeit für den Headliner gekommen. Ein Mega-Bühnenbild, welches die komplette Stage ausfüllte, kündigte die skandinavische Ausnahmeformation an. CHILDREN OF BODOM trat an, seinen Headliner-Platz gebührend zu feiern und zu bestätigen. Der obligatorische Circle Pit wurde sofort eröffnet, und im Laufe des Auftritts verschluckte dieser noch etliche Crowdsurfer. Ein sehr lustiger Anblick. Die Mucke riss indes alle Gehörgänge ein, und ich habe selten so einen geilen Sound bei einem Open Air gehört. Spielfreude, Technik und ohne Ende Power prägten den Auftritt von COB. Gut gewählter Headliner.

Auf der Dark Stage formierte sich indes der Tod aus Thüringen. EISREGEN ist gekommen und hinterließ nichts als pure Bosheit auf dem Festivalgelände. Das scharlachrote Kleid, welches dem einen oder anderen die letzte Stimme raubte, empfand ich als besonderes Highlight. Wir erlebten Eisregen leider nur von der Seite, mussten wir doch gewährleisten, dass wir der letzten Band des Abends aus der ersten Reihe huldigen durften.

So betraten 9MM – ASSI ROCK'N'ROLL die Bühne mit sichtlichen Zweifeln, ob denn zu so später Stunde überhaupt noch Leute vor der Bühne stehen würden. Die Zweifel wurden sofort ausgeräumt, als Volker und seine Mannen die ersten Riffs über die Bretter schickten. Da 9MM leider nur 45 Minuten zugesprochen bekommen haben, spielte die Rocker-Truppe ein gut fünfminütiges Medley mit dem „Best Of The Best“ aus allen Alben der 9MM History. Genial. Die Ausstrahlung der Band nahm im Laufe der Spielzeit so enorme Ausmaße an, dass man aus dem Feiern und Bejubeln der Truppe nicht mehr herauskam. Live-Knaller wie „Amigos Para Siempre“ und zum Abschluss „9mm Assi Rock'n'Roll“ holten noch einmal alles aus der ausgepowerten Menge heraus. Ausgepowert? Moment, nicht heute. So gröhlten die Zuschauer noch minutenlang nach der letzten Zugabe in Sprechchören „9MM ASSI ROCK'N'ROLL“, und die Band sprang voller Erstaunen und unter tosendem Beifall von der Bühne, um sich in den Armen der Fans feiern zu lassen. Die Band bedankte sich brav gefühlte hundert Mal, dass die Leute den Weg zur Bühne fanden (oder nicht verließen), und so neigte sich der Abend mit etlichen Umarmungen und Fotos dem wohlverdienten Ende. 9MM, der Headliner der Herzen beim RockHarz! Absolut gigantisch!

Samstag:

Aufgestanden um 11 Uhr. Solange war ich noch nie im Zelt. Egal, schnell raus, denn zu dem Zeitpunkt war ich der festen Meinung, dass der erste Pflichttermin MOTORJESUS gegen 11 Uhr spielt. Nachdem der erste Schock überwunden und das Frühstück vernichtet war, machten wir uns also pünktlich gegen 13 Uhr auf. Da wir etwas langsamer gelaufen sind, schallte uns auf dem Weg zur Bühne bereits mit „Motor Discipline“ einer der Hits von MOTORJESUS entgegen. Die Jungs verstanden es, zu so früher Stunde schon richtig Radau zu machen. Am Ende wurden noch ein paar Covers, u.a. "TNT", gespielt. Das hat Bock gemacht!

Als nächstes startete GLORYHAMMER. Für mich eigentlich eine Bier-Band, da ich die Stimme vom Sänger bereits von EMERALD kenne und diese mir damals gar nicht zusagte. Aber man gibt auch gerne nochmal eine zweite Chance, und höre da, die Stimme passt zu GLORYHAMMER wie Arsch auf Eimer. Angus McFife und seine Mannen zerpflügten die schottischen Highlands und ließen dabei keinen Stein auf dem anderen. Sehr gelungener Auftritt, der Größen wie BLIND GUARDIAN und Co. qualitativ sehr nahe kommt und sich nicht zu verstecken braucht.

BORN FROM PAIN im Anschluss hatte es etwas schwerer, da die Hardcore-Truppe mit ihrem Stil relativ allein da stand, allerdings ließen sie sich davon nicht beeindrucken und zockten ihr Set rigoros durch. Die Fans dankten es ihnen, und mir persönlich hat das auch sehr gefallen. Der Sound war sehr druckvoll und die Stimme echt stark. Kann man sich ruhig nochmal geben.

KISSIN‘ DYNAMITE, die schwäbische Glam-Poser-Metalmaschine stolzierte auf die Bühne, und am Anfang war ich etwas schockiert, da mir diese Emo/Manga Optik ja überhaupt nicht zusagt, aber solange die Jungs ordentlich Gas geben, ist mir das auch völlig Latte. KISSIN‘ DYNAMITE ist momentan auf dem Durchmarsch nach oben, und das völlig zu Recht. Eingängige, groovige Hits, deren Refrain man nach zweimaligem Hören gut mitsingen kann, ziemlich gewieft. „Money, Sex & Power“ schloss das toll gemischte Set, und wir waren völlig begeistert. Die junge Truppe hat auf ganzer Linie überzeugt. Technisch wie gesanglich war alles im Lot. Weiter so, dann geht’s auch weiter nach oben.

Jasmin: KISSIN' DYNAMITE waren einfach großartig! Ich kannte sie bislang nur als Support von JBO, aber freute mich, dass ich sie jetzt mal nicht als Support sehen kann. Frontmann Hannes lief unendlich viele Kilometer auf der Bühne, und die ganze Truppe hatte sichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Da sie im September einen neuen Silberling auf den Markt bringen, hatten sie bereits einen neuen Song dabei. "DNA" heißt das gute Stück, und der ging ab wie Sau! Neue Platte ist bereits bestellt, und man darf gespannt sein, was aus den Jungs noch wird!

Dann war erstmal etwas Pause angesagt, bevor wir zu TIAMAT marschierten. Der Gig war für mich etwas ganz besonderes, da ich Tiamat schon sehr lange höre und Sänger Johan Edlund diese Saison das Mikro an den Nagel hängen wird. Also für mich der letzte Auftritt mit Mr. Edlund. Eigentlich hoffte ich auf die Metal-lastigen Stücke, aber TIAMAT haute nur die langsamen bzw. ruhigeren Songs raus. Was aber dem Auftritt überhaupt nicht schadete, sondern diesen von allen anderen Bands abhob. Die ruhige Auswahl projizierte eine ganz eigene Atmosphäre, bei der man aufpassen musste, dass einem die Emotionen nicht die Tränen in die Augen trieb. Für mich war der Auftritt eine Reise durch die Vergangenheit mit den ganzen tollen Songs wie „Wings Of Heaven“, „Vote For Love“ und dem totalen Live-Hit „Brighter Than The Sun“. Mega-Auftritt, so völlig abseits der anderen Bands. Gänsehaut-Gig! Mach's gut, Johan und vielen Dank!

Knorkator

So, nun musste wieder etwas Quatsch her, und wer kann das besser als die folgende Band auf der Dark Stage KNORKATOR! Das „Zoolied“ und der Sohn (Arschgesicht) von Sänger Alf brachten schonmal erste Lacher mit sich. Nachdem das Söhnchen liebevoll mit einem „Verpiss Dich“ vom Stumpen verabschiedet wurde, war auch klar, wer schuld war. Melinda war schuld, Melinda war schuld! An allem! Knorke Show der Knorkatoren und natürlich wie so oft dieses Jahr viiiel zu kurz!

Jasmin: KNORKATOR schleuderten nur mit Hits um sich. Moment! Sie haben nur Hits! Von "L" über "Eigentum" bis "Böse" war einfach alles dabei, was das knorkatorische Herz höher schlagen lässt. Das Highlight war aber tatsächlich Tim Tom, der, wie ein ganz Großer den Song "Arschgesicht" performte! Ganz großes Kino - wie üblich bei den Jungs.

Nun folgte ein Novum für uns, denn POWERWOLF hatten wir noch nie live erlebt. „We Drink Your Blood“, „Sanctified With Dynamite“ und „Amen & Attack“ rissen kurzerhand die Bühne ein, und POWERWOLF eroberte das Feld für sich. Mit einer tollen Lichtshow und einer wahnsinnig geilen Bühnenpräsenz zockte sich POWERWOLF zur Überraschung des Abends. Konzert in der Zukunft ist Pflicht!

IN EXTREMO folgte als Headliner und wurde diesem Slot auch mehr als gerecht. Ich hatte die Jungs schon länger nicht mehr im Ohr, da ich eher auf die alten Stücke stehe und die neueren mir alle zu sehr nach Einheitsbrei klingen. Dachte ich. Geiles Ding! Sehr gut ausgewählte Songs mit alten und neuen Stücken füllten die Setlist. Der Sound war sehr gut abgemischt und ließ sich auch in einiger Entfernung richtig gut anhören. „Liam Liam“ war hier der Höhepunkt, wobei „Küss Mich“ live auch eine Wucht ist. Ein sehr schöner Abschluss.

Die im Anschluss spielenden FEUERENGEL ließ ich nach dem zweiten Song sausen, denn eine Band, die tatsächlich versucht, RAMMSTEIN zu kopieren, ohne eine eigene Note mit einzubringen oder zu zeigen, dass sie die Musik mit Herzblut machen, konnte ich mir nicht lange geben. Der Sound war zugegeben sehr gut, aber ich brauche keine RAMMSTEIN-Kopie. Etwas mehr eigene Ideen würden der Show gut tun. Die ach so berühmte Feuershow der Truppe habe ich auch nicht sehen können. Naja, schade. Vielleicht ein Andermal.

Jasmin: FEUERENGEL fand ich tatsächlich nur gut, weil man selbst sehr laut gebrüllt hat. Alles in allem war ich von dem Auftritt sehr enttäuscht. Kurz vor Schluss gab es dann noch einen Stromausfall, der allerdings nur die Instrumente betraf - merksam! Allerdings erwarte ich von einer Band, dass sie diesen Stromausfall irgendwie überbrücken. Das Mikrofon funktionierte ja... So stand der Frontmann aber einfach nur da und starrte Löcher in die Luft.

HEIDEVOLK bildeten das Schlusslicht des diesjährigen RockHarz Festivals. Leute, ernsthaft: Ein Uhr nachts? Das war bitter und muss doch echt nicht sein! Würde ich nicht so auf HEIDEVOLK stehen, wäre ich definitiv nicht dort gewesen. Zum Glück war ich noch da, denn die Holländer haben die gesamte Bühne auseinandergenommen! Was war das ein Fest, welches mit "Vulgaris Magistralis" gebührend beendet wurde.

Fazit

Das war's dann für dieses Jahr vom RockHarz. Wir waren sehr begeistert, wieder einmal, wenn auch die Organisation zu Beginn des Festivals etwas zu wünschen übrig ließ. Alles in allem ein Hammer-Festival mit kurzen Wegen, tollen Leuten und einer gottgleichen Schweinshaxe. Meine Highlights waren eindeutig 9MM, BULLET und TIAMAT. Wir sehen uns im nächsten Jahr mit dem Vorsatz „Nächstes Mal erklimmen wir die Teufelsmauer!“

Bericht von Nico H. und Jasmin H.

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