Bericht: Rockharz 2015

Wieder ordentlich einen rausgehauen

von Nico H.

Flyer Rockharz 2015

Ein Bericht von Jasmin und Nico H.

Bei den jeweiligen Tagen findet Ihr im folgenden Bericht zum Rockharz 2015 Weblinks zu unserer Online-Galerie, in der Ihr noch viele weitere coole Fotos findet! Entdeckt sich jemand von Euch?

Mittwoch (Bildergalerie):

Die Anreise zum Verkehrslandeplatz Ballenstedt lief dieses Jahr etwas, sagen wir mal, unsauber ab. Das Gelände hielt bis zur letzten Minute dicht, und da die Anreise direkt über Ballenstedt vom Veranstalter als "unbedingt zu meiden" ausgerufen wurde, staute sich der Verkehr über den alternativen Weg kilometerweit bis zurück auf die Autobahnabfahrt. Schlussendlich, nach dreieinhalb Stunden Anfahrt und vier Stunden Stau, kamen wir in unserem Camp an. Normalerweise würden wir uns nun eilen, um noch die ersten Bands zu sehen, was aber leider aufgrund der heftigen Verzögerung nicht möglich war. Also ging für uns musikalisch das Festival erst zu STAHLMANN los. Wir also hin, um die Truppe zu sehen, und es war bereits einiges los vor der Bühne. Man kann nur hoffen, dass die Vorbands SERIOUS BLACK, ELVENKING, SUIDAKRA oder WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER nicht vor allzu leeren Rängen spielen mussten.

Stahlmann

EktomorfSTAHLMANN legte gut vor, und die Menge war auch sehr textsicher. Die Refrains ließen sich auch für uns als STAHLMANN-Neulinge sehr einfach erlernen, und so wurde der Gig zu einem starken Auftakt in ein besonderes Rockharz 2015. EKTOMORF stürmte anschließend die Bühne und haute richtig einen raus. Die Show machte Spaß bis zum Ende und beendete den Mittwoch mehr als gelungen.

Donnerstag (Bildergalerie):

DroneDieses Jahr sollte es endlich soweit sein, dass wir DRONE mal von Beginn an sehen konnten. Also ging es pünktlich zum Einlass, und Mutz sprach ebenso pünktlich ein "Wir sind DRONE, und jetzt wird gefickt!" ins Mikro. Darauf folgte ein sauberes, grooviges Thrash-Inferno, und die sehr zahlreich erschienene Menge feierte einen mehr als guten Opener ab. DRONE ist definitiv auch eine Band für spätere Slots.

Skâlmöld

Letzte InstanzZu SKÂLMÖLD trieb es uns dann wieder vor die Bühne, um dem Viking Metal der Isländer zu huldigen. Beeindruckend war die Qualität der Nordlichter, stimmlich wie instrumental. An ihrer Show können sie sicher noch etwas feilen. Der Besuch hat sich gelohnt. Zu PANZER legten wir eine kleine Bierpause ein und waren zu LETZTE INSTANZ wieder frisch gestärkt zurück. Leider konnte uns die Combo nicht gänzlich überzeugen, war das alles doch recht langsam, und irgendetwas fehlte. Trotz alledem hatten wir auch hier unseren Spaß.

EpicaSpäter stand noch EPICA an. Die Holländer um Frontfrau Simone Simons wirkten frisch und überzeugten durch eine sehr große Fanschar und professionelles Auftreten. Ab und an wirkte der Sound leider etwas verweht, aber alles in allem ein sehr schön anzusehender und anzuhörender Auftritt, bei dem diverse Haare und Crowdsurfer flogen.

ALESTORM enterten die Bühne und legten direkt und unverblümt los. Mit den Jungs zu feiern macht einfach immer wieder Spaß. Wie beim letzten Mal auch, waren sie sehr professionell und haben ordentlich Krawall gemacht. Wir erinnern uns nicht mehr an einzelne Stücke, aber "Drink" war natürlich dabei.

Kataklysm

BehemothAls nächstes stürmten die Mannen von KATAKLYSM die Bühne. Die Formation um Frontmann Maurizio Iacono versteht ihr Handwerk und ließ keinen Nacken mehr gerade. So ballerten sie Songs wie z.B. "Shadows And Dust" in die Menge und verstanden zu begeistern! BEHEMOTH wollten wir anschließend eigentlich unbedingt sehen, aber da wir VOLKSMETAL im Backstage antrafen, mussten wir mit den Jungs ein paar Bierchen trinken, stand doch am nächsten Tag ein besonderer Auftritt an. Aber dazu später mehr.

HamerfallAlso ging es erst zum Headliner HAMMERFALL wieder nach vorn, und was da kam, haute einen quasi um. HAMMERFALL legten ein nahezu perfektes Konzert hin und hauten als ersten Song direkt "Hector's Hymn" raus. Sound, Spielfreude, Show und Fans waren einzigartig gut. Die von den Fans so geliebten Hits wie "Any Means Necessary", "Last Man Standing" oder natürlich "Hearts On Fire" wurden gespielt, und so ging am Ende wirklich jeder zufrieden nach Hause, der nicht noch FIDDLER'S GREEN als Afterheadliner sehen wollte. Wir blieben natürlich und erlebten FIDDLER'S, wie sie halt sind. Voller Witz, cooler Sprüche und Folk Metal, der nach vorne geht. Leider wurde Albis Stimme immer mal wieder verschluckt oder war schlecht zu hören, was allerdings der Stimmung keinen Abbruch tat, konnten doch die meisten der Fans die Lieder lauthals mitgrölen. Ein Super-Abschluss für einen Klasse-Tag.

Hammerfall

Freitag (Bildergalerie):

VolksmetalLos ging's um 11:20 Uhr mit VOLKSMETAL, der oberlustigen, bayerischen Kapelle mit bierausschänkendem Deifel, dessen Rolle ich (Nico) dieses Jahr übernehmen durfte. Vielen Dank nochmal dafür. Hat gerockt wie Sau! Der Höhepunkt der Show gipfelte im Geburtstagsständchen für JÜRGEN (Jürgen ist die neue Helga), welcher sogar noch auf die Bühne durfte und seine erreichten 50 Lenze vom Publikum feiern lassen konnte. Zum Mitgrölhit "O'zapft' Is'" wurde dann natürlich das Bier noch fristgerecht ausgeschänkt. Die Ankündigung, dass Mallorca-Barde IKKE HÜFTGOLD ebenfalls auftreten würde, hat sich leider nicht erfüllt, da dieser sehr spontan seinen Flieger nicht mehr bekommen hat, zum Unmut der ganzen Band und natürlich vieler Fans. Ist wohl am Strand eingepennt... VOLKSMETAL, ein absoluter Wahnsinn und ein Muss für jeden, der auf Gaudimetal und Bier steht.

BetontodNach diesem Erlebnis stand die mit Abstand längste Bandpause an, und so erschienen wir erst zu BETONTOD wieder. Also, wer BETONTOD, welche auch schon seit über 20 Jahren ihr punkig-rockiges Unwesen treiben, noch nicht kennt, sollte dies dringend nachholen. Vor der Bühne war auf jeden Fall die Hölle los, und die Truppe brachte ihr Set mit super eingängigen Songs über die Zeit. Die Fans huldigten dies gebührend. Auf jeden Fall ein weiteres Highlight dieses Tages, und wir müssen echt aufhören, weniger zu trinken!

Schandmaul

Nächster Stopp war SCHANDMAUL, und da ärgerte ich mich, dass ich irgendwie nicht mehr auf dem Schirm hatte, dass die Hardcore-Legende BIOHAZARD gerade auf der anderen Bühne gespielt hatte. Mist, aber nicht zu ändern, also ging's mit den Schandmäulern weiter. Im Grunde war ich von der Band schon seit längerem total übersättigt, weil ich sie seit 2004 einfach zu oft live gesehen hatte. Darum war dieses Mal wieder eine kleine Premiere, und ich war positiv überrascht, wie sympathisch die Gruppe doch ist. Umso professioneller lief der Gig ab, und die Meute vor der Bühne ging einfach nur ab. Crowdsurfer flogen, und die Gesänge zu den allseits bekannten Liedern hallten über's Gelände. Schöner Auftritt!

Zu späterer Stunde war die Zeit für den "Checker" gekommen, welcher die Ehre hatte, nach Metal-Institution W.A.S.P. aufzutreten. W.A.S.P. sahen wir leider nur aus größerer Entfernung, aber die Pioniere ballerten schonmal einiges weg. Die Jungs gehören noch lange nicht zum alten Eisen.

Eisbrecher

Nun aber zu EISBRECHER. Gesehen vor ein paar Jahren, ebenfalls auf dem Rockharz, waren wir nun weiter vorn im Pulk und konnten die Show bestaunen, und so war es auch. Der Typ hat einfach eine Ausstrahlung, die die Massen in ihren Bann zieht, und so hatte er alle Sympathien sofort auf seiner Seite. Das Set wurde stilsicher, mit cooler Effektshow und geladenen Songs durchgezogen. Bei "Miststück" brachen die Dämme, und es gab kein Halten mehr. Superklasse, und nun folgte auch noch TANZWUT als Afterheadliner.

TanzwutTANZWUT sind bekannt dafür, treibende Melodien mit würzigen Texten zu paaren, und zum Anheizen verfeuerten sie mit "Ihr Wolltet Spaß" auch gleich einen ihrer größten Livehits. Die Leute wollten anschließend noch viel "Meer", welches sie auch bekamen, bis plötzlich der Strom ausfiel und alle im Dunkeln standen, und in diesen Momenten zeigt sich einfach, ob eine Band groß ist, oder halt nicht. TANZWUT ist groß, denn es dauerte nur ein paar Absprachesekunden, und die Mannen um Teufel holten ihre Säcke raus (schönes Wortspiel) und spielten in guter, alter CORVUS CORAX-Spielmannsmanier auf und machten so die Nacht zum Tag. Leider gab es anschließend wohl etwas Knatsch zwischen Band und Veranstalter, sodass, sobald der Strom wieder da war, die Show beendet wurde. Es gab allerdings noch die Möglichkeit für TANZWUT, zwei Stücke in Akustik darzubieten, welche sie leider ausschlugen, und so stand das gesamte Publikum noch minutenlang grölend vor der Bühne, als dann in vollem Licht die Bühne abgebaut wurde. Sehr schade, aber woran es letztendlich gelegen hat, konnte uns keiner genau sagen.

Samstag (Bildergalerie):

AsenblutAm letzten Tag angekommen, trollten wir uns zur denkbar schlechtesten Zeit (11:50 Uhr) vor die Bühne, um ASENBLUT zu sehen. Die Opener haben bisher ja alle komplett überzeugt, und so waren wir sehr gespannt, was uns da nun erwarten würde. Tetzel und seine Mannen freuten sich über doch sehr viele Besucher und legten alsbald los. Black'n'Thrash schallte uns entgegen, und das war grandios. Musikalisch eine Ohrenweide, was einem den Tinnitus vom Vortag direkt aus den Ohren blies, und die Stimme von Tetzel machte den Auftritt so übelst gut, dass es mich regelrecht aus den Socken gehauen hat. Der namensgebende Song "Asenblut" beendete den Auftritt fulminant und machte mich zum ASENBLUT-Fan. Am Merchstand musste dann auch direkt das Shirt erstanden werden, wenngleich 20 Euro recht hoch sind. Ich hoffe, bei den Bands kommt das auch an. Grandios!

Cripper

Die Elchkuh forderte nun zum Tanz auf, also ließen wir uns nicht lange bitten und mühten uns bei gefühlten 40 Grad zu CRIPPER. Wir wurden für die Mühen aber auch umgehend entschädigt. Mann, ist diese Band geil geworden. Nicht, dass sie es vorher nicht schon waren, aber man kann die Entwicklung der Truppe um Röhre Britta sehen, hören und auch fühlen. Sehr geiler Auftritt mit gewaltiger Power und Spiellust!

Nach einer sehr langen Bandpause (wir werden halt auch net jünger) gab es dann zu guter Letzt die Chaoten von TROLLFEST. Was soll man dazu sagen? Wir können uns an kein Konzert erinnern, bei dem wir so herzhaft gelacht haben, dass uns die Tränen kamen. Mehrmals fragten wir uns: "Was machen die da?"

Zu unserer Freude und Begeisterung starteten sie ihr Set mit "Kaptein Kaos". Zwischendurch hatte man das Gefühl, dass keiner wirklich ein Instrument beherrscht und einfach alle drauflos gespielt haben. So ein Durcheinander auf der Bühne! TROLLFEST haben das Festival für uns gebührend abgeschlossen und es in unseren Augen geschafft, die lustigste Live-Combo zu werden. Es ist wahnsinnig cool, wenn man die harten Metaller alle gleichzeitig Kniebeugen machen sieht. Wirklich ganz großes Kino!

Das Rockharz hat wieder richtig einen rausgehauen. Die Bandauswahl gefiel uns dieses Jahr besonders gut, weil man auch einige Bandpausen einlegen konnte, ohne sich vor Ärger ob der verpassten Bands in den Allerwertesten beißen zu müssen. Die Stimmung war bis auf einige Idioten, die mit Alkohol und Sonne einfach nicht klarkommen, wieder wie gehabt bestens.

Als Kritikpunkt muss hier aber mal die Toilettensituation angesprochen werden, da (gefühlt) wesentlich weniger Toiletten auf dem Gelände zu finden waren als im Vorjahr. Was natürlich darin gipfelte, dass die Reinigungen bitter nötig waren und man schon Wacken-ähnliche Zustände an der Sauberkeit der Scheißhäuser feststellen musste. Teilweise echt widerlich. Da muss die Orga dringend wieder nachbessern. Wenn Geld gespart werden muss, dann spart bitte nicht bei den Leuten, die Euch die Kohle auf's Gelände tragen!

Fazit

Alles in allem wieder mehr als gelungen mit diversen Höhepunkten, dem 50. Geburtstag von Jürgen, tollen Bands, tollen Leuten und auch ein besonderes Lob an die TD Security-Leute, welche da enorme Schichten schieben, aber die immer nett, freundlich und sehr hilfsbereit waren. Ganz besonders ist natürlich unsere liebe "Uschi" hervorzuheben, die uns ständig mit frischem Wasser, einem netten Lächeln und Zigaretten versorgt hat. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder!

Fiddler's Green

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