Bericht: Obscene Extreme 2014

Top durchorganisiert und soundtechnisch Klasse!

von Martina L.

Obscene Extreme 2014

Hier ein kurzer Zusammenschnitt vom Obscene Extreme Festival 2014, leider kann ich bei 69 Bands nicht auf jede einzelne eingehen. Erstens ist es unmöglich, alle Bands zu sehen, da es teilweise schon morgens um zehn Uhr losgeht und dann bis drei Uhr nachts gespielt wird, und zweitens muss man zwischendurch auch mal etwas essen, ein bisschen schlafen und Körperpflege betreiben.

Wir sind ohne größere Staus am Mittwoch gegen 18 Uhr auf dem Campground angekommen. Danke an dieser Stelle an unseren Fahrer Frank. Ruck zuck waren das Zelt aufgebaut und das erste Bierchen geköpft. Die Temperatur lag bei 26 Grad, ein bisschen warm, dennoch gut auszuhalten. In den nächsten Tagen stieg das Thermometer jeden Tag einige Grad höher, und bis Sonntag sollten wir 37 Grad auf der Skala haben. Am Eingang des Festivalgeländes gab es eine kleine Running Order in Geldbörsenformat, ein Programmheft mit allen wichtigen Infos zu den Bands und zum Festival, sowie einen OEF-Sampler. Um 21 Uhr ging es dann los mit einer "Italian Hardcore Night". Insgesamt traten dabei drei Bands auf: ED, E.U.'S ARSE und RAW POWER rockten an dem Abend bis ungefähr 24 Uhr. Nicht so meine Mucke, aber die Leute sind vor der Bühne ordentlich abgegangen. Wer dann noch nicht genug hatte, konnte im Bierzelt bis in die frühen Morgenstunden weiterfeiern. Den halben Liter tschechisches Bier bekommt man für umgerechnet 1,10 Euro.

Obscene Extreme 2014

Am nächsten morgen um acht Uhr war es nicht mehr auszuhalten, die Sonne brannte dermaßen auf's Zelt, dass einem nichts anderes übrigblieb, als aufzustehen. Um 13 Uhr (mittlerweile hatten wir eine Mittagstemperatur von knapp unter 30 Grad) ging es mit der ersten Band IMPLORE aus Deutschland los. Dann kam SPERM OF MANKIND aus der Slowakei: schöner Gurgelgrind mit ordentlichem Groove, der sich leider nicht großartig von der Masse abhebt. GUTALAX aus Tschechien setzten das Festival mit lustigem Goregrind fort. Musikalisch nicht anspruchsvoll, machen aber mit ihrem Stil eine Menge Spaß und heizen dem Publikum übelst ein. Unverwechselbar die Inhales von Sänger Maty und das Intro von Baywatch. Dann ging es weiter mit einer Show, die sich HELL CORE nannte und mit Sicherheit nicht jeden angesprochen hat. Im ersten Teil der Show ging es darum, eine Frau auszuziehen, bloßzustellen, auszupeitschen, zu erniedrigen, anzupissen und eine Art Sprühkerze in den Po zu stecken. Im zweiten Teil haben sich mehrere Personen abwechselnd an Haken an verschieden Körperteilen wie Rücken, Arme, Beine, Gesicht und Pobacken aufgehangen. Wer es mag... Gegen ein Uhr nachts war dann Schluss und man konnte wieder im Bierzelt weiterfeiern.

KatalepsyAm Freitag war wie gehabt die Nachtruhe um acht Uhr vorbei, denn an diesem Tag stieg die Temperatur auf knapp über 30 Grad. Um zehn Uhr ging es schon wieder mit der ersten Band KRÜGER aus Tschechien los. EPICARDIECTOMY aus Tschechien standen als nächstes auf meiner Liste: Brutal Death Metal, der leider kaum einen hohen Wiedererkennungswert hat, dank eines sehr eintönigen Gitarristen. Der einzige, der herausragend ist, ist der Drummer, der durch Hochgeschwindigkeits-Blasts und kleinere technische Raffinessen besticht. CATTLE DECAPITATION aus den USA haben leider die komplette Tour gecancelt, dafür sind dann WEHRMACHT (ebenfalls aus den USA) eingesprungen, die dann zwei Mal auf dem OEF gepielt haben. HUMAN CULL aus England ließen die Nacht schließlich gegen drei Uhr ausklingen.

F.X.K.Samstag hatten wir um die 35 Grad, und es hat doch schon richtig geschlaucht, denn von viel Schlaf kann wohl dank der starken Hitze kaum einer der Festivalbesucher sprechen. Zehn Uhr kam, und auf der Bühne starteten BEHIND THE CEMETERY WALL aus Tschechien. TURBOKRIEG aus den USA sind mir negativ im Gedächtnis geblieben: der Sänger war wohl nicht gut drauf und hat ständig das Publikum beleidigt, zum Ende des Auftritts waren nur noch ungefähr zehn Leute vor der Bühne. CONTRASTIC aus Tschechien spielten sehr experimentalen Grindcore mit Elektro-Samples und wuchtigen, brachialen Gitarrenriffs. MACHETAZO aus Spanien sind ausgefallen, dafür haben dann GUTALAX aus Tschechien noch ein zweites Mal gespielt. Dieses Mal habe sie einige neue Songs vorgestellt, aber natürlich auch ihre Highlights gespielt. IMMOLATIO aus den USA haben mein Festivalerlebnis besiegelt. Ich finde aber, die kommen besser in Clubs, sind eher keine Open Air Band.

Fazit

Ich denke, den Gesamteindruck des Festivals hervorzuheben und nur vereinzelt auf einige Bands einzugehen, die positiv oder negativ aufgefallen sind, ist hier am Besten. Im Allgemeinen ist zu sagen, dass der Sound von allen Bands immer richtig klasse war, die Umbaupausen waren kurz und der Zeitplan wurde strengstens eingehalten, das haben die vom OEF richtig gut im Griff.

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