Bericht: Massacre, Hamburg

Vier Bands nehmen das Bambi Galore auseinander!

von Michael "Ear Terror" Eden

Tourposter Massacre 2014

Das Ostfriesenmobil machte sich am 07. Mai auf, um Hamburg unsicher zu machen. Kapitän Black Label DJ hat das Schlachtschiff sicher in den Hafen des "Bambi Galore" gelenkt, was will man mehr. Zwei, drei Bierchen müssen sein, und ab dafür - als wir die heiligen Hallen des Ladens betraten, war schon einiges los, und die erste Band war am Zocken. Viele alte Gesichter sah man vor, neben und hinter dem Tresen, und so habe ich den Sound des Openers nur am Rande mitbekommen. Einige Nasen haben sich aber schon eingefunden, und die Band heizte den Laden schonmal auf.

Untimely DemiseUNTIMELY DEMISE sind ja mit LAY DOWN ROTTEN auf Tour. Kenzeichnend für die Band sind wohl der schon beinahe verständliche Gesang, die melodischen Gitarren und der Abgehfaktor, denn man konnte sehen, dass sie überzeugt sind von dem, was sie machen. Die Mischung aus Thrash und Death aus Kanada kam schon mal gut an und brachte gute Stimmung in die Butze!

Auf die nächste Band habe ich mich schon tierisch gefreut, da ich sie sowohl musikalisch, als auch menschlich sehr schätze und mich immer wieder wundere, warum die Band nicht so richtig ins Rampenlicht rückt. Die Rede ist von FALLEN SAINTS. Die Burschen haben von Anfang an Gas gegeben, und man merkte zwischen den Songs, dass Sänger Olli sich spruchtechnisch zurückhalten musste, da die Zeit doch recht knapp war. Die Burschen waren mit einem guten Sound ausgestattet und die meisten Songs wurden ohne Mikro angesagt, warum auch immer, hehe. Die ersten Reihen füllten sich und die Band wurde ordentlich abgefeiert. Warum man die Band immer als melodische Metalband betitelt, ist mir ein Rätsel, denn in ihren Songs geben sie ordentlich Gas und man kann ordentlich dazu abbangen. Die Mischung aus melodischen Parts und aggressivem Death Metal gefällt mir sehr gut, und anscheinend nicht nur mir, denn Songs wie "Evolution Has Failed", "Death Knight" oder "Batallion Mankind" wurden ordentlich abgefeiert. Einige neue Songs des fertig aufgenommenen Albums wurden ebenfalls dargeboten, und man darf gespannt sein. Hoffen wir mal, dass es so veröffentlicht wird, wie Sänger Olli es mir im Geheimen erzählte. Man darf auf die Zukunft von FALLEN SAINTS gespannt sein. Der Auftritt in Hamburg war einfach geil!

Fallen Saints

Setlist FALLEN SAINTS:

  1. Evolution Has Failed
  2. Eyes Should See
  3. Winterdawn
  4. Through Fire
  5. Death Knight
  6. My Hell
  7. Down To The Rats
  8. Bleeding Society
  9. Batallion Mankind

Lay Down RottenUmbaupause - Astra - gute Stimmung, und weiter geht's. Die mittlerweile zurecht angesagte Band LAY DOWN ROTTEN betrat die Bühne. Sie hatte das Vergnügen, MASSACRE in Deutschland zu begleiten. Zurecht, zurecht. Für mich ist es immer noch schwierig, LAY DOWN ROTTEN ohne Mettgott zu sehen, aber dieses ist nun ja schon seit längerem so. Das letzte Album fand ich auch wieder wirklich stark. Okay, ab ins Publikum, welches jetzt schon ein wenig eng beieinander stand. So soll es sein. Los ging es mit "Cassandra Haunting". Ein nettes Stück. Leider hat mir der Sound ein wenig die Ohren vergewaltigt. Das getriggerte Schlagzeug nervte und der Bass war nur am Schnarren. Beide ragten soundtechnisch heraus, und so wirkten die Gitarren und die Vocals ein wenig im Hintergund. Schade. Dieses "Problem" wurde nach dem dritten Song besser, und so konnte ich auch den ansonsten astreinen und professionellen Gig geniessen. Die Spielfreude der Siegerländer kam wie immer durch, und man konnte förmlich spüren, dass sie den Death Metal lieben. Die Burschen mischen ebenfalls wie FALLEN SAINTS Death Metal mit melodischen Leads, gehen dabei aber wesentlich zügiger und brutaler zu Werke. Diese Mischung kam beim den kühlen Norddeutschen gut an, und viele Köpfe sah man in Richtung Boden und wieder zurück nicken. Ein guter Gig, bis auf die für mich vorhandenen Soundprobleme. Ob das am Mischer lag, weiß ich nicht, denn der Bass soll so klingen und drücken. Egal, die Burschen haben sich ordentlich den Arsch aufgerissen, und alle gingen mit einem Grinsen zum Tresen. Was will man mehr.

Setlist LAY DOWN ROTTEN:

  1. Cassandra Haunting
  2. Hours of Infinity
  3. Deathspell Catharsis
  4. The Fever
  5. Altering The Whore
  6. Schädelberg
  7. Hades
  8. Reconquering The Pit

Massacre

MASSACRE, MASSACRE, MASSACRE - Der Grund, warum man an einem Donnerstag nach Hamburg fährt, neben dem leckeren Astra natürlich, hehe. Vom leckeren Gebräu durfte man nicht so viel trinken, denn am nächsten Tag musste man ja wieder arbeiten. Warum ist eigentlich Kam Lee nicht dabei? Nicht nur ich stellte mir diese Frage. Der Junge hat tausend Bands, aber bei seiner ursprünlichen darf oder will er nicht mehr mitspielen? Naja, was soll's, fast jeder ist zu ersetzen. MASSACRE - Old School Death Metal amerikanischer Natur, nur falls sie jemand nicht kennen sollte (gibt es ja eigentlich nicht). Welch ein Brett zum Abschluss des Abends. MASSACRE lieferten eine solide Mischung aus altem und neuem Material. Mit dem Intro des Kultalbums "From Beyond" und dem anhängenden Song "Dawn Of Eternity" ging der Spaß los, und sofort war die "Tanzfläche" voll. Nun flogen die Haare, und die Köpfe kreisten. Eine vorbildliche Show mit dem Mann mit der Kapuze, oder wie ich ihn gerne nenne "Kerry King für Arme". Aber Gitarrist Rick hat alles gegeben. Terry Butler ist ja mittlerweile am Bass und regelt das Merchandise. Einfach ein guter Musiker und ein sympathischer Typ, ohne Frage. Sänger Ed ersetzt Kam Lee, aber Unterschiede waren kaum zu merken. Mit gutem Sound, guter Laune und gutem Songmaterial kämpfte man sich durch das Set. Kämpfen ist nicht das richtige Wort. Welche eine Macht, welch ein Spaß. Natürlich habe ich auf "From Beyond" gewartet, aber auch alte Klassiker wie "Succubus" und "Biohazard" haben einen umgehauen. Man muss sagen, dass das neue Material im Zusammenspiel mit den alten Stücken live sehr gut funktioniert, während ich das Material zwar gut, aber nicht besonders auffallend finde. Butcher & EdenEgal. Die Reise auf einen Donnerstagabend nach Hamburg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Keine Frage. Als dann "From Beyond" kam, rissen alle Dämme, nicht nur bei mir. So geht Death Metal. Kaum zu glauben, dass das Stück 23 Jahre auf dem Buckel hat. Auf einmal war man wieder jung, aber nicht sehr lange. Damit war das Konzert aber noch nicht zu Ende. "Back From Beyond" war auch noch zu hören, und meines Erachtens endete der Spaß mit "Chambers Of Ages" vom Debütalbum! Die alten Männer von MASSACRE haben es immer noch drauf! Geiler Gig. Leider konnte ich die Setlist nicht abgreifen, aber ich meine, folgende Songs wahrgenommen zu haben:

  1. Dawn Of Eternity
  2. Biohazard
  3. False Revelation
  4. Succubus
  5. As We Wait To Die
  6. Defeat Remains
  7. From Beyond
  8. Corpse Grinder
  9. Back From Beyond
  10. Chamber Of Ages

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