Bericht: Macbeth + Tyson + Blindgänger

Wie der scheinbar größte Hit der Band BLINDGÄNGER, so kann man den Abend am 26.10.2019 im Bandhaus Leipzig beschreiben. Etwas verrückt, schwer greifbar und vor allem sehr stickig ist der letzte angenehm warme Abend des Jahres im Bandhaus Leipzig. Die BLINDGÄNGER luden ihre Freunde von TYSON aus Kiel ein, sowie als Headliner die Urgesteine von MACBETH.

Bereits zu TYSON ist der kleine Raum gut gefüllt, und das Publikum geht ab. Durch eine Mischung von eingängigen Refrains, teils tanzbaren Stellen und teils schnellem Thrash Metal sind die Songs abwechslungsreich und laden zum ausgiebigen Partymachen zu dieser frühen Stunde der Veranstaltung ein.

Bei wem die Energie der Musiker noch nicht überschwappen will, der kommt spätestens mit dem frischgebackenen Papa und zugleich Sänger der Band BLINDGÄNGER in den Partymodus. Energiegeladen, frech, wild und politisch zeigen sich die Jungs, deren Musik man nicht so ganz in ein Genre quetschen möchte. Sozialkritisch, punkig, mit Metal und Hardcore-Elementen versehen, bietet diese Band für Fans vieler Genres hörbares Material. Mit ihren deutschen Texten haben sie sich in den letzten 13 Jahren ein Stammpublikum ersungen, welches das Bandhaus in eine Partyhochburg verwandelt.

Ich selbst kenne sie schon von ihren ersten Auftritten in der Villa und durfte als 16-Jährige sogar einmal bei der Bandprobe dabei sein. Ich habe sie nun viele Jahre nicht mehr gehört, da es nicht zu hundert Prozent meinen Musikgeschmack trifft, muss aber sagen, dass sie wirklich Rampensäue sind und leidenschaftlich Musik machen.

MACBETH - eine der ersten Heavy Metal-Bands der DDR - stehen den jungen Leuten aber in nichts nach und sind nach 34 sehr turbulenten Jahren Bandgeschichte immer noch kraftvoll und frisch. Wer diese Band mit ihrem deutschsprachigen Heavy Metal mit Doom-Einflüssen noch nicht kennt, sollte mal reinhören. So eine Band auf einem kleinen Clubkonzert zu erleben, ist für meinen Freund schon was Besonderes, auch wenn der Sänger sich nach einigen „Ausziehen“-Rufen nicht entblößt, denn da wären sie „30 Jahre zu spät, und wir sind auch keine Mädchenband“. Tatsächlich ist das Publikum überwiegend männlich, aber auch die Frauen haben Spaß an dem Abend.

Alles in allem war es ein rundum gelungener Abend im Bandhaus Leipzig, an dem Band und Publikum sichtlich ihren Spaß hatten. Nach einem kurzem Gespräch mit MACBETH, welche auf diesem Weg grüße nach Ostfriesland senden und uns dort gerne mal wieder beehren würden, ging es in die immer noch warme Nacht hinaus.

Aus Kooperationsgründen wird dieser Bericht auch auf Radio Schwarzeseele erscheinen.