Bericht: LIK im Café Glocksee

Köttbullar im Café

von C. Lommer

Flyer LIK Tour 2019

Es war mal wieder fies in Hannover! Denn Waldi hat was Leckeres organisiert, und das ist trotz eines Donnerstags ein Ohr wert gewesen. Die Band LIK aus Schweden machte im Café Glocksee einen kleinen Stopp, und es wurden nach ordentlicher Old Swedish Death Metal-Manier im Stil von ENTOMBED und DISMEMBER die Trommelfelle durchgefräst! Das letztes Jahr erschienene Album "Carnage" ist eine absolute Wucht und wird jedem Schwedenfreund ein purer Genuss sein. Der lokale Opener war THE BLACK COURT, die dieses Jahr ihre Platte "Red – Phantom Delusive" rausgebracht haben und hungrig auf Live-Shows sind. Zwar sind die Hannoveraner mit Melodic Death Metal ein Kontrast zum Hauptact, das hat den ganzen Konzertabend aber nur positiv aufgelockert.

The Black CourtAber mal von Anfang an: Das Café Glocksee war, was Metal-Veranstaltungen angeht, in den letzten Jahren bzw. Monaten etwas wenig gebucht. Für den normalen Hannoveraner Konzertgänger also eine gelungene Abwechslung, eine andere Location zu besuchen. Und jeder, der mal in den Genuss von Waldis Veranstaltungen gekommen ist, weiß auch, dass es eine Reise wert ist. An dieser Stelle möchte ich nur kurz die Konzerte im BAD Hannover nennen (die Waldi organisiert hat), die durch gute Bandauswahl und Planung für den Abend (was Drinks und Fresschen unter Anderem angeht) immer glorreich waren und für viele nette Erinnerungen bei mir gesorgt haben. Zurück aber zum Glocksee! Etwas ungewöhnlich, dass solch ein Konzert am Donnerstag im Café (Wichtig! Café Glocksee, denn es gibt noch das Indiego Glocksee, welches der Saal über dem Café ist!) stattfand. Aber wenn eine Band auf Tour ist, muss man halt auch Tage booken, die etwas unkonventionell sind. Ich hatte ein bisschen die Sorge, dass aufgrund des Wochentages einige Gäste lieber zuhause bleiben würden. Denn die Einlasszeit mit 20:00 Uhr war dann auch nicht so 100%ig arbeitnehmerfreundlich (gut, die Spätdienstler konnten davon profitieren). Gegen 20:30 Uhr etwa war ich am Café, und es war schon gut befüllt. Der günstige Eintrittspreis von 12,-€ im VVK und 14,-€ an der Abendkasse hat dann doch einige müde Gestalten aus ihren Kellern gelockt. Erstmal ein Bierchen ziehen (Herrenhäuser 2,20€, Einbecker/Becks 2,50€), und um 21:00 Uhr legten dann auch pünktlich die Hannoveraner THE BLACK COURT los.

The Black Court

Der erste Song "Deceptive Hold" sollte dem einen oder anderen Hörer bekannt vorkommen. Denn hierbei handelt es sich um die Single der neuen Platte "Red – Phantom Delusive". Gekonnt legten die Jungs einen Song nach dem anderen auf, und es zeigte sich eine gute Stimmung im Publikum. Die Auswahl der Songs hatte ein breites Spektrum von ruhigeren melodischen Passagen bis zu flotten Blastbeats. Und so kam für die Zuhörer nie Langeweile auf. Mit dem Song "Distrust" beendeten THE BLACK COURT nach 45 Minuten ihr variantenreiches Set. Gut gespielt, und sehr tight. Einige Alteingesessene können sich von den Jungs mal eine Scheibe abschneiden. Ich denke mal, da wird sich jemand über ein paar neue Fans freuen können.

LIK

LIKNach der obligatorischen Bier- / Pinkel- / Zigarettenpause ging es nach knapp 30 Minuten Umbaupause um 22:15 Uhr weiter mit den Schweden von LIK. Und ganz ehrlich: Was eine krasse Show wurde einem denn hier geboten? Nach alter Old Swedish Death Metal-Manier wurde hier gesägt und Stimmung gemacht. Vergleiche zu einigen Größen der Szene kann man absolut nicht abstreiten. Das stört aber niemanden, eher im Gegenteil. Es begeistert die Fans umso mehr, und so haben Musiker und Fans von der ersten Sekunde an Gas gegeben! Da kamen dann Schlag auf Schlag Nackenbrecher wie "Death Cult" oder "Necromancer". Zwischendurch wurde dann auch was Langsameres wie "Left To Die" gespielt, um das Set perfekt abzurunden. Naja, und natürlich durfte die Single "Celebration Of The Twisted" nicht fehlen, was im letzten Drittel der Spielzeit nochmal für ordentlich Feuer gesorgt hat. Denn in der Mitte knickte das Publikum etwas ein. Bei Einigen merkte man schon ein bisschen die Arbeitswoche stecken. Davon ließen sich LIK aber nicht beeindrucken und gaben umso mehr Gas! Nach 60 Minuten Spielzeit war dann Sense, und das Glocksee-Team war so nett, die Bar für ein oder zwei Absacker-Bierchen geöffnet zu lassen.

Fazit

Trotz eines Donnerstags ein glorreiches Konzert, welches sich echt hören lassen konnte. Wider meiner Erwartung war das Café Glocksee echt gut besucht, und man musste sich teils echt durch die Menge quetschen. Es freut mich zu sehen, dass die Besucher wieder mehr auf Konzerte gehen, als mit dem Arsch zu Hause bleiben und vor der Glotze zu versauern. Das freut nicht nur die Bands, die spielen, sondern sorgt auch für bessere Stimmung bei den Besuchern. Denn ganz ehrlich: Mit mehr Leuten macht ein Konzert auch mehr Spaß. Großes Lob an Waldi an dieser Stelle für das, was er da mal wieder auf die Beine gestellt hat. Man darf in Zukunft gespannt sein, was da noch so kommt.

LIK

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