Bericht: Beyond The Black, Hamburg 2016

Ein Grund zum Schwarzsehen

von Peter Keunecke

Beyond The Black

Bericht und Fotos von Peter Keunecke (2ndson Photography)

Obwohl die Gruppe erst seit zwei Jahren besteht, können BEYOND THE BLACK bereits auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken. Eine Zeit, die sowohl die Höhen, als auch die Tiefen des Music-Business mit einschließt. 2014 in Mannheim gegründet, erhielten BEYOND THE BLACK nur ein Jahr später für "Songs Of Love And Death" den Metal Hammer Award für das beste Debütalbum. 2016 folgte mit "Lost In Forever" bereits das zweite Studio-Album, das auf Platz vier der offiziellen deutschen Charts landete. Doch das Leben als Berufsmusiker ist nicht nur Glamour, sondern auch ein hartes Geschäft.

Beyond The BlackMitte diesen Jahres trennten sich Sängerin Jennifer Haben und der Rest der Symphonic Metal-Band. Unterschiede im möglichen Commitment, in Bezug auf die weitere Entwicklung, sowie der Auslandspräsenz der Gruppe führten zu einer einvernehmlichen Trennung. Ein gewaltiger Umbruch, der es erforderlich machte, dass für die bereits feststehenden eigenen Shows, sowie für diverse Support-Termine (u.a. für die SCORIONS, POWERWOLF & EPICA) neue Musiker gesucht werden mussten. Viel Zeit blieb Jenny daher nicht, um passende Mitstreiter auszuwählen und sich neu einzuspielen. Das Ergebnis der Suche gab es am 04.11.2016 im ausverkauften Grünspan zu sehen. Einen Tag nach der Premiere in Köln kam die Frontfrau mit neuer Besetzung nach Hamburg.

Bevor es jedoch für sie losging, starteten IVORY TOWER mit Modern & Progressive Metal in den Abend. Aufgrund der epischen Länge der einzelnen Lieder kam die Vorband auf ganze vier Songs. Nach gut fünfundzwanzig Minuten, in denen sie dem Saal gut einheizten, machten die Lokalmatadore die Bühne für den Headliner frei.

Setlist IVORY TOWER:Ivory Tower

          • Keys
          • Access Denied
          • The Calling
          • Beyond The Stars

Beyond The BlackBEYOND THE BLACK starteten mit dem Opener des aktuellen Albums und Namensgeber der Tour: "Lost In Forever". Schnell wurde ersichtlich, dass Jenny die neue Herausforderung mit viel Tatendrang und Spaß angenommen hat. Voller Energie übernahm sie auf der Bühne die Führungsrolle. Nach "Beyond The Mirror" und "Heaven In Hell" folgte mit "Fall Into The Flames" ein Stück aus "Songs Of Love And Death". Von nun an wechselten sich die Lieder aus den beiden Alben ab. Doch auch etwas komplett Neues gab es zu hören. BTB spielten mit "The Other Side" einen von vier neuen Songs, die erst auf der internationalen Version von "Lost In Forever" (ab 13.01.2017 bei UDR Records) erscheinen werden.

Beyond The Black

Beyond The BlackEin Highlight des Abends war das großartige MOTÖRHEAD-Cover "Love Me Forever". Jennifer kündigte an, dass sie das Klavier-Solo - in Gedenken an Lemmy - zukünftig auf jedem Konzert spielen werden. Definitiv eine gute Entscheidung! Leider war der Sound nicht immer so gut gemischt wie bei dieser Ballade. Während bei einem Song das Schlagzeug viel zu stark in den Vordergrund trat, schien das Mikro von SERENITY-Gitarrist Christian Hermsdörfer stets schlecht angesteuert. Seine Growling-Passagen kamen deutlich zu leise rüber. Der Chorus bei "Numb" war ebenfalls kaum zu vernehmen. Hier wäre es wünschenswert gewesen, den Herren Gitarristen statt eines Teilplaybacks den lateinischen Gesangspart zu übertragen. Von diesen Mängeln abgesehen, passte jedoch der Sound im Grünspan.

Nach amtlichen zwanzig Songs ging ein gelungener Abend zu Ende. Sympathisch war, dass die Band sich am Schluss dafür entschuldigte, dass sie nicht mehr am Merchandise-Stand für Autogramme und Fotos zur Verfügung stehen könnten. Aufgrund einer folgenden Veranstaltung müssten sie schnell abbauen, würden dafür aber draußen noch für diese Dinge zur Verfügung stehen.

Beyond The BlackSetlist BEYOND THE BLACK:

  • Lost In Forever
  • Beyond The Mirror
  • Heaven In Hell
  • Fall Into The Flames
  • Halo Of The Dark
  • Written In Blood
  • Love Me Forever (MOTÖRHEAD-Cover)
  • Shine And Shade
  • Drowning In Darkness
  • Beautiful Lies
  • Forget My Name
  • Unbroken
  • Numb
  • The Other Side
  • In The Shadows
  • Songs Of Love And Death
  • When Angels Fall
  • Love's A Burden
  • Hallelujah
  • Running To The Edge

Fazit

BEYOND THE BLACK boten ein gutes, einhundertfünfminütiges Konzert. Jennifer Haben scheint der Wechsel gut getan zu haben. Ihre Bühnenpräsenz hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Noch vor einem Jahr, beim Waterkant X-Mas Bash in der Alsterdorfer Sporthalle, überließ sie größtenteils den Bandkollegen die Kommunikation und Interaktion mit den Fans - was mich stets irritierte. Es bleibt zu hoffen, dass die großartige Sängerin und BTB ihren Weg weiter gehen und noch ein paar coole Hymnen nachlegen. Dann können wir weiter Schwarz sehen. Oder sogar noch ein bisschen darüber hinaus.

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