Mittlerweile ist Hannover auch wieder für größere Bands interessant, und somit hat es mich sehr gefreut, zu sehen, dass nun BEYOND CREATION mit ihrer neuen Platte "Algorythm" in der Faust in Hannover einen Stop einlegen. Mit im Schlepptau sind GOROD, die ebenfalls eine neue Langrille mit dem Namen "Aethra" an Bord haben, ENTHEOS, die von der Mucke echt schräg, aber geil sind (gut, bei Ex-Members von ANIMALS AS LEADERS und THE FACELESS ist das ja auch kein Wunder), und noch BROUGHT BY PAIN die zum Teil aus den BEYOND CREATION-Leuten bestehen. Also ein Lineup der technischen Spitzenklasse! Im VVK gab es die Karte für einen 20er plus Gebühren. Da man bei Eventim kaufen musste, kamen da wieder saftige Gebühren oben drauf (Warum muss ich extra zahlen, wenn ich mein Ticket zu Hause ausdrucke?), so dass der Unterschied zur Abendkasse (25,-€) nur noch ein paar Cent waren. VVK lohnt sich bei sowas leider nicht mehr wirklich. Es zählt halt nur der Faktor, sicherheitshalber ein Ticket zu haben.

Um kurz nach sieben war ich dann im Mephisto (der kleine Laden der Faust). Eigentlich wollte ich pünktlich um sieben da sein, aber irgendwie quatscht man sich draußen mit den Leuten beim Bierchen fest. Somit ist es ein kleines bisschen später geworden. Als Erstes hab' ich an dem Abend ENTHEOS gehört, wobei ich die ganze Zeit der festen Meinung war, dass die als Zweites spielen. Egal, Verwirrung mal hinten an und Band genießen. Eine Mischung von ANIMALS AS LEADERS und THE FACELESS kann man absolut nicht abstreiten, geben einen echt coolen Mix ab und machen Lust auf mehr. Technisch auf höchstem Niveau mit einer fiesen, keifigen Sängerin fräst man sich hier durch die Songs. Dabei geben die ruhigeren Passagen eine gelungene Abwechslung zum Durchschnaufen. Der letzte Song "The Light" verklang dann um 19:45 Uhr, und man konnte sich mal ein Bier gönnen. Das ist allerdings mit einem Preis von 4,20€ nicht ganz günstig, schmeckt aber trotzdem lecker. Als ich dann draußen mit den Leuten gequatscht habe, die ich erst im Laden getroffen habe, kam raus, dass BROUGHT BY PAIN schon gespielt haben. Entgegen der Information auf allen Internetseiten (Facebook-Veranstaltung und die Seite der Faust) ging das Konzert schon um halb sieben los. Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich uncool. Sowohl für die Band, als auch für die Fans, einfach mal eine halbe Stunde früher anzufangen. Man kann sich auch einen schlechten Ruf machen. Sei es drum, die anderen Bands können da ja nichts für.

Nach knapp 20 Minuten Umbaupause waren dann GOROD auf den Brettern. Die Jungs haben gleich von Anfang an Gas gegeben und eröffneten mit der Single "Bekhten's Curse" von ihrer neuen Scheibe "Aethra". Fix ging es dann weiter durch die Diskographie der Franzosen, und bei mittlerweile sechs Alben hat sich auch ein Haufen Live-tauglicher Songs angehäuft! Von der alten "Neurotripsicks" bis zum vorletzten Album "A Maze Of Recycled Creeds" war alles vertreten. Zwischendurch gab es noch einen kleinen ruhigen Abstecher, wo man als Zuhörer auch mal einfach nur zuhören durfte. Nach der Zugabe "Fundamental Process" haben GOROD nach guten 50 Minuten Spielzeit die Bühne geräumt, und nach guten 20 Minuten ging es dann mit dem Headliner des Abends, BEYOND CREATION, weiter.

Wer auf technisch einwandfreie Musik steht, wurde hier sofort in den Bann gezogen! Der Sound stimmte, der Lichtmann hat die Stimmung perfekt eingefangen und die Songauswahl war grandios abgestimmt. Selbst, wenn man die Alben nicht zu 100% kannte (was zum Beispiel bei mir der Fall war), erkannte man doch die Songs der veröffentlichten Music Clips wieder, und so hämmerte man sich durch die drei Alben. Selbstverständlich wurde dabei auch großzügig das neue Album "The Algorythm" vorgestellt, alte Songs wie "Coexistence" wurden aber in keinster Weise dadurch in den Schatten gestellt. Nach einer guten Stunde, also so gegen halb elf, verabschiedeten sich die Musiker von der Bühne und das Konzert war zu Ende. Das Besenteam von der Faust war aber so freundlich und hat die Leute nicht direkt rausgeworfen, sondern man konnte noch gemütlich ein Bierchen schlürfen. So früh habe ich noch nie am Wochenende ein Konzert beendet. Zum Glück gibt es im Bereich Linden noch die eine oder andere Bar, die man gut aufsuchen konnte. Alle Anderen, die keine Lust auf Kneipe hatten, zogen von der Faust aus weiter zum Hannover Metalfest im Chéz Heinz.

Fazit

Geiles Konzert mit durchweg gutem Sound. Die Faust hat hier für größere und kleinere Touren einfach die besten Räume, in die unterschiedlich viele Leute reinpassen. Mittlerweile wieder eine meiner Lieblingslocations. Über die Bierpreise kann man sich streiten, die finde ich für ein Metalkonzert fast zu teuer. Was aber egal ist, denn die Besucher kaufen sich trotzdem ihr Bier an der Bar. Zwar zähneknirschend, aber sie kaufen es sich. Am meisten hat es mich aber wirklich geärgert, dass das Konzert ohne jegliche Information einfach mal eine halbe Stunde früher angefangen hat. Trotz allem war es aber mit den drei anderen Bands ein hervorragender Abend!