Bericht: Apallic Release-Show "Of Fate And Sanity"

So muss eine Releaseshow aussehen.

von Michael "Ear Terror" Eden

Apallic

Gorilla PanikJo, die Kollegen von APALLIC haben am 02.06.2017 ihr Debütalbum namens "Of Fate And Sanity" herausgebracht, und eine Woche später gab es die Releaseshow. Kollege Sascha wollte ein Review schreiben, musste aber leider absagen. Der Sänger Eike von APALLIC fragte mich deswegen einen Tag nach dem Konzert, ob ich was niederschreiben könnte, und voilá, schauen wir mal, was meine beiden Gehirnzellen so rausdrücken. Aller Anfang ist schwer, und so stand auch dieses Konzert unter einen schlechten Stern. AUSTIN DEATHTRIP aus Oldenburg mussten zwei Tage vor dem Konzert leider absagen, und so fragte man, glaube ich, ganz Norddeutschland, ob jemand Zeit hätte. GORILLA PANIK aus Oldenburg sagten zu. Gut, wenn man nur zu dritt ist und gut, wenn der Gitarrist eh schon da ist, denn der gute Daniel spielt auch bei PATH OF BETRAYAL.

Gorilla Panik

Gorilla PanikDie machten dann auch den Opener, und der Wahnsinn ging weiter: Der Sänger erkrankte und konnte nicht auftreten. Kurzerhand übernahmen die beiden Gitarristen die Vocals zusammen. Dieses klang natürlich nicht so druckvoll, aber sie machten ihre Sache richtig gut, und somit konnte die Vernichtungsmaschine starten. Trotz des Mankos zeigten die Burschen sich sehr spielfreudig. Wie sagt die Band so schön: "Death Metal aus Norddeutschland! Wie die See... rau, hart, wild und wunderschön!" Genauso ist es. Technisch anspruchsvoll, geile Melodien dazu, herrliche Doublebassattacken und feinstes Blastbeatgewitter. Die dunklen Growls blieben zwar aus, aber das störte die Zuschauer nicht. Ein Opener hat es immer schwer, aber die Band spielte nicht zum ersten Mal in der Alten Post, und außerdem haben APALLIC im Vorfeld gut die Werbetrommel gerührt. Ostfriesland war quasi zugepflastert, und auch bei Radio Gehacktes und Radio Mähdrescher konnte man sie hören. Zurück zu PATH OF BETRAYAL. Da ich nicht wusste, dass ich ein Review machen soll, habe ich mir natürlich keine Notizen gemacht, eine Coverversion war auch dabei, wenn ich mich richtig erinnere (laut Setlist "ein Lied mit Geballer" oder so ähnlich). Vor der Bühne wusste ich es noch, nun leider nicht mehr. Egal, denn die eigenen Stücke können durchaus überzeugen. Sehr guter Auftritt, Umbaupause, draußen quatschen und warten, bis ANASARCA-Mike Bescheid sagt: "Es geht weiter!"

Path Of BetrayalUnd zack, alle wieder rein, denn nun gibt es was auf die Ohren. Ich bin ein Fan des guten, alten Grindcore und hatte nicht umsonst das Shirt des Oldenburger Ballertrios an. Die Idee, eine Grindcorekapelle zu gründen, klang am Anfang recht merkwürdig, fand aber bei mir sofort Anklang. Mittlerweile haben die Apes auch eigene Songs, allerdings covern sie eben überwiegend. M1, M2 und M3 gaben mal wieder alles, und wieder war klar: Gefangene werden hier nicht gemacht. Die Ansagen wurden recht kurz gehalten, und so gab man Bands wie NAPALM DETAH, TERRORIZER, NASUM oder LOCK UP die Ehre. Bei "Storm Of Stress" bat Daniel mich auf die Bühne, und da konnte ich nicht Nein sagen. Songs wie eben "Storm Of Stress", "Unchallenged Hate", "Sixteen", oder das eigene Stück "Ape Destroyer" und natürlich der Übersong "Dead Shall Rise" konnten alle überzeugen. Welch Gaudi, welch Party. Kollege Frank vom Emder Event Service und Frank "Ortje" Conrads haben mal wieder für einen guten Sound vor der Bühne gesorgt. Am Ende war ich aber auch froh, dass es vorbei war, ich bin zu alt für den Scheiß, denn man musste ja bei jedem Song mitgehen, klaro. Fix und fertig, so sah auch Drummer Strehlau aus. Geiler Gig.

Path Of Betrayal

ApallicSo, dann schnell mit Kumpel Paul zum Stand, APALLIC-CD und Shirt für 25,- € mitnehmen, kurze Umbaupause, und dann ging es auch schon los. APALLIC riefen zum Tanzen auf, und die ganze Alte Post war beteiligt. Die CD verfolgt ein gewisses textliches Konzept (hier geht's zum Review), und so entschloss man sich dazu, dass Album komplett durchzuspielen, und auch in der Reihenfolge, in der die Songs sich auf dem Album befinden. Ich konnte das Album im Vorfeld schon hören und habe mit Dennis, dem Drummer, auch eine Radio-Spezialsendung durchgeführt, und auch den Gig in Aurich habe ich gesehen. Ich verfolge die Band schon ein gewisse Zeit, denn wir sind auch ehemalige Proberaumnachbarn. Ich muss sagen, dass man es den Burschen kaum angemerkt hat, dass es sich um ihr Debütalbum handelt. Sehr professionell das Ganze, und komplett spielfreudig. Großartig. Härtere schwedische Klänge á la OPETH, EDGE OF SANITY oder AMON AMARTH, und sogar Ausbrüche ins Schwarzmetallische sind auf "Of Fate And Sanity" vertreten, und dieses kam beim Publikum gut an. Das Debüt erschien bei Boersma Records, und zwei Vertreter des Labels waren vor Ort und sahen sehr vergnügt aus.

Apallic

Dem Publikum war das alles egal, es gab alles, inklusive Stagediving und Wall of Death. Ich vermute mal, dass Kollege Paul und ich nicht die einzigen waren, die sich das Prachtstück mit nach Hause nahmen. Mit Songs wie "The Watchmaker", "The Awakening" oder "Deranged" kann man sich echt sehen lassen, und Brüllwürfel Eike konnte trotz Erkältung ordentlich Gas geben und bot, wie seine Mitmusiker, einen fetten Auftritt an. Mit dem Cover "Blinded By Fear" von AT THE GATES entließ man die 130 zahlenden Gäste in den Feierabend. Nicht ganz, denn in unserer Stammkneipe Bourbon ging es weiter. Jeder Besucher bekam einen Jägermeister gratis, und die Burschen von APALLIC haben dort noch aufgelegt. Was will man mehr von einer Releaseshow!

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